Crailsheim – Chemnitz 79:82 (20:23, 22:27, 16:14, 21:18)
Crailsheim: Mikalauskas (6), Lewis (9), Stephens (5), Stuckey (15), Baggette, Maxhuni (11), Livingston II (11), Bleck (2), Batemon (15), Kindzeka, Vrcic, Boggy (5).
Wieder mussten die Merlins Crailsheim eine knappe Niederlage hinnehmen. Dieses Mal in der Basketball-Bundesliga daheim mit 79:82 gegen Chemnitz. Es entwickelte sich von Beginn an das erwartet intensive Spiel. Chemnitz setzte sich im ersten Durchgang leicht ab, doch die Merlins starteten ein ums andere Mal eine Aufholjagd und glichen die Partie in den Schlusssekunden noch aus. Doch wie zuletzt gegen Kalev/Cramo war das nötige Glück nicht auf Seiten der Hohenloher.
Crailsheims Trainer Nikola Markovic sagte: „Ganz einfach gesagt wiederholen wir die gleichen Sachen. Wir schalten spät in der Defense. Zweitens hatten wir keine gute Balance zwischen Inside und Outside game. Wir hatten fast doppelt so viele Dreierwürfe wie Zwei-Punkte Würfe. Lag das an unserer Qualität oder an meinen Ideen in der Offensive? Ich weiß es nicht. Ich fange mit der Defense an: Wir mussten die Stärken der Chemnitzer eliminieren. Wir mussten Velicka stoppen, der fast acht Assists pro Spiel in der Liga erzielte. Außerdem opferten wir unsere Fouls nicht, um deren einfaches Durchdringen aufzuhalten. Das waren ein paar schlechte Entscheidungen bezüglich unserer Defense. Am Ende waren ein paar offensive Rebounds ein bisschen besser als in der Vergangenheit. Wir schauen, was wir während der FIBA-Pause machen können. Aber selbstverständlich müssen wir etwas ändern. Ich kann nichts Schlechtes über die Spieler sagen. Sie trainieren gut und wir haben eine gute Atmosphäre. Aber wir müssen unsere Schwächen verbessern.“
Es war von Beginn an das erwartet intensive Spiel. Mit 20:23 ging es in die zweiten zehn Minuten. Das Spiel blieb auch in der Schlussphase der ersten Hälfte sehr intensiv, jeder kleine Lauf wurde vom jeweiligen Gegner gekontert. Auf die letzten beiden Dreier der Chemnitzer antwortete dann jedoch nur die Pausensirene, so dass die Merlins mit einem 42:50-Rückstand in die Kabinen gingen.
Aus dieser heraus starteten die Chemnitzer mit Dreiern von Sunsinskas und Uguak und gingen zweistellig in Front. Doch die „Zauberer“ hielten immer wieder dagegen, Batemon und Lewis trafen von jenseits der 6,75-Meter-Linie und verkürzten Mitte des dritten Viertels auf vier Punkte. Mit einem 58:64-Rückstand starteten kurz darauf die letzten zehn Minuten.
Dann war kein Halten mehr
Doch weiter wollten bei den Merlins zu wenige Würfe fallen, Chemnitz kam sehr häufig an die Freiwurflinie und startete besser in das Schlussviertel. Doch die Merlins kämpften sich unermüdlich zurück. Stuckey aus der Distanz, Batemon per Korbleger und Livingston II in Transition - die Crunchtime startete mit sieben Zählern Rückstand. Wieder Stuckey, wieder für Drei. Dann der starke Lewis. Auch er traf von Downtown. Als dann auch noch Scharfschütze Maurice Stuckey seinen insgesamt fünften Dreier traf war kein Halten mehr. Die Stierkampfarena tobte endgültig - das Spiel ging ausgeglichen in die letzten drei Minuten. Dann ließ Yebo zwei Freiwürfe liegen, auf der anderen Seite verpasste Lewis seinen Versuch von außen. Velicka traf für die Gäste, nun war Chemnitz wieder in Führung. Diese erhöhten sie 30 Sekunden vor der Schlusssirene auf fünf – Markovic nahm seine letzte Auszeit für die absolute Schlussphase. Und aus dieser heraus traf Boggy seinen ersten Dreier des Spiels. Nun betrug der Rückstand nur noch zwei Zähler. Uguak verwandelte einen Freiwurf, die Merlins benötigten ein kleines Wunder, um das Spiel in den letzten 1,4 Sekunden noch auszugleichen. Und dieses Wunder blieb aus, der letzte Versuch wollte nicht fallen, sodass sich Crailsheim mit 79:82 geschlagen geben mussten.
Zum zweiten Mal in Folge verlieren die Merlins einen Nervenkrimi mit drei Zählern. Sie steckten nicht auf, kamen in den Schlussminuten noch einmal heran, aber es reichte knapp wieder nicht.
Laut Spielplan sind die Merlins bereits Mittwoch wieder gefordert. Dann sollte es eigentlich im Europe-Cup gegen Gaziantep (Türkei) gehen. Aber genau dort befand sich das Epizentrum des verheerenden Erdbebens. cdud
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/sport_artikel,-sport-trainer-ueberlegt-ob-spieler-seine-ideen-nicht-verstehen-_arid,2048275.html