Zum kommenden Schuljahr 2023/24 wird es eine Änderung bei der Durchführung von Bundesjugendspielen in den Klassenstufen 1 bis 4 geben. Dadurch sollen Spaß und Motivation am Sporttreiben erhöht werden, ohne auf Vergleiche zu verzichten
Die Bundesjugendspiele können seit 2001 in drei Angebotsformen und drei Sportarten durchgeführt werden. Neben dem traditionellen Wettkampf, den die meisten noch aus der eigenen Schulzeit kennen, gibt es den Wettbewerb und den Mehrkampf. Und neben der Leichtathletik können die Bundesjugendspiele auch im Schwimmen und Turnen angeboten werden.
Der Wettbewerb stellt ein besonders kind- und entwicklungsgemäßes Angebot dar, das vor allem in der Grundschule umgesetzt werden soll und eine große motorische Vielfalt abbildet. Aufbauend auf die schrittweise schwieriger werdenden Übungen aus dem Wettbewerb, kann dann der Wettkampf durchgeführt werden. Der Mehrkampf vereint alle drei Sportarten mit jeweils ausgesuchten Übungen aus den jeweiligen Übungen des Wettbewerbs. Für alle drei Angebotsformen gibt es Ehren-, Sieger- und Teilnahmeurkunden.
Mit der Entscheidung des Ausschusses für die Bundesjugendspiele und der Kommission Sport der Kultusministerkonferenz zu einer Änderung, erhält der Wettbewerb künftig eine höhere Bedeutung. Ab dem Schuljahr 2023/2024 ist in den Klassenstufen 1 bis 4 in den Grundsportarten Leichtathletik und Schwimmen nur noch die Wettbewerbsform anzubieten und durchzuführen. In der Grundsportart (Gerät-)Turnen gelten in allen Klassenstufen weiterhin die Wettkampf- und die Wettbewerbsform, wobei die Durchführung des Wettbewerbs in der Grundschule empfohlen wird. Der Mehrkampf bleibt bestehen. Für alle anderen Klassenstufen – also ab Klassenstufe 5 – ändert sich nichts. Für diese können in allen Grundsportarten alle drei Angebotsformen durchgeführt werden.
Kindgemäße Inhalte
Mit dieser Entscheidung verstärkt der Ausschuss für die Bundesjugendspiele die konsequenten Umsetzungsformen kindgemäßer Inhalte und Zielsetzungen der mehrperspektivisch und prozessorientiert angelegten Bildungspläne des Sportunterrichts in den einzelnen Bundesländern. Denn bei den Bundesjugendspielen steht die Idee, sich zu bewegen, Freude zu haben und sein Bestes zu geben, ebenso wie die Fairness, Respekt, Teamfähigkeit und die Vermittlung von sozialen Kompetenzen im Mittelpunkt.
Bei allen drei Angebotsformen der Bundesjugendspiele geht es natürlich auch um Leistung und gemeinsames Wetteifern. Wettbewerb im Gegensatz zum Wettkampf bedeutet nicht, dass es sich um ein rein spielerisches Angebot handelt. Der Wettbewerb ist vielmehr als ein auf die Entwicklung der Kinder angepasstes sportliches Angebot zu verstehen. Für die jeweilige Leistung der Kinder und Jugendlichen werden in allen drei Angebotsformen und allen drei Sportarten Urkunden ausgegeben. Diese sind unterteilt in Ehren-, Sieger- und Teilnahmeurkunden, wobei die Ehrenurkunde mit der Unterschrift des amtierenden Bundespräsidenten versehen ist.
Der Ausschuss für die Bundesjugendspiele spricht sich explizit dafür aus, dass das Erkennen der eigenen Leistung und der eigenen Leistungsfähigkeit sowie der Umgang mit Niederlagen zur kindlichen Entwicklung gehören und im pädagogischen Kontext von Schule begleitet werden müssen. Ebenfalls ist es aus Sicht des Ausschusses für die Bundesjugendspiele essenziell, dass die Bundesjugendspiele in der jeweiligen Sportart langfristig im Sportunterricht vorbereitet werden müssen und ein wertschätzendes Miteinander gelebter Schulalltag sein sollte.
Die Bundesjugendspiele sind seit 1951 fester Bestandteil der schulsportlichen Wettbewerbe. 1979 hat die Kultusministerkonferenz die jährliche Durchführung der Bundesjugendspiele durch jede allgemeinbildende Schule und die Teilnahme daran für alle Schüler bis zur Jahrgangsstufe 10 für verbindlich erklärt. Bereits 2001 gab es mit der Einführung des Wettbewerbs und des Mehrkampfs eine Veränderung der Bundesjugendspiele. Nun steht also für Grundschüler die nächste Änderung ins Haus. dosb
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