Bundesjugendspiele

Punkte sind Schülern durchaus wichtig

An der Grundschule an der Weschnitz gab es 21 Ehrenurkunden / Sportlicher Wettbewerb zum letzten Mal in alter Form

Von 
Jörg Keller
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21 Mädchen und Jungen der Einhäuser Grundschule an der Weschnitz wurden für ihre sportlichen Leistungen bei den Bundesjugendspielen mit Ehrenurkunden ausgezeichnet. Der Wettbewerb fand auch in Einhausen zum letzten Mal in der alten Form statt. © Thomas Zelinger

Einhausen. „Lass mal sehen. Wie viel Punkte hast Du denn?“ Die Ergebnisse bei den Bundesjugendspielen – die eigenen und die ihrer Mitschüler – interessierten die Kinder an der Grundschule Einhausen doch sehr; zumindest diejenigen, die bei dem jährlichen Wettbewerb besonders gut abgeschnitten haben.

21 Mädchen und Jungen wurden dafür am Donnerstag unter dem Applaus ihrer Mitschüler öffentlich auf dem Schulhof mit Ehrenurkunden ausgezeichnet. Sara Weber schnitt bei den Mädchen mit 1051 Punkten am besten ab. „Über 1000 Punkte ist schon eine sehr starke Leistung“, lobte Sportlehrerin Birgit Keller. Nah dran an dem vierstelligen Ergebnis war Finn Gärtner, der mit 969 Punkten bei den Jungs die Nase vorne hatte.

Insgesamt hatten alle Klassen mit insgesamt 256 Schülerinnen und Schülern an den Bundesjugendspielen teilgenommen. Je nach erreichter Punktzahl gab es Teilnahme-, Sieger- oder Ehrenurkunden. Ermittelt wird das Abschneiden nach einem bislang in Deutschland einheitlichen Schlüssel.

Der soll sich jetzt jedoch ändern. Die bisherige Punktetabelle wird abgeschafft. Das hatten das Familienministerium und die Kultusministerkonferenz bereits 2021 beschlossen. Der Wettkampfcharakter der Bundesjugendspiele soll verringert werden, der Spaß am Sport mehr im Mittelpunkt stehen. Statt den bislang festgelegten Disziplinen Sprint, Dauerlauf, Weitwurf und Weitsprung mit klaren nach Alter und Geschlecht getrennten Zielvorgaben sollen künftig auch andere Formen der sportlichen Betätigung möglich sein.

Auch Hindernislauf bald möglich

„Das kann beispielsweise ein Hindernis- oder ein Orientierungslauf sein“, sagt Birgit Keller. Beim Weitsprung wird künftig nicht mehr das Maßband gezückt. Stattdessen gibt es für die Teilnehmer nach Weite begrenzte Zonen, in die sie hineinspringen sollen. Das erleichtert die Auswertung, verringert jedoch die Vergleichbarkeit der Ergebnisse.

Letztlich können künftig pro Disziplin nur noch bis zu drei Punkte erreicht werden, je nachdem ob eine gestellte Aufgabe vollends gemeistert, zur Hälfte geschafft oder zumindest versucht wurde.

Ehren-, Sieger- und Teilnehmerurkunden gibt’s künftig nicht mehr für das Erreichen konkreter Punktzahlen, sondern nach einem prozentualen Schlüssel. Die besten 20 Prozent einer Klasse werden mit Ehrenurkunden ausgezeichnet, die mittleren 50 Prozent erhalten eine Siegerurkunde, die restlichen 30 Prozent eine Teilnehmerurkunde.

Birgit Keller hält das nicht für eine gute Lösung. „Wir haben in diesem Jahr eine vierte Klasse mit acht Ehrenurkunden. Beim neuen System werden einige der guten Sportler keine Ehrenurkunde mehr erhalten können.“

Auch für die Eltern werde es schwerer, die Leistungen ihrer Kinder bei den Bundesjugendspielen einzuschätzen. Insgesamt empfindet sie die Neuerung dennoch als „kindgerechter“. Die Einhäuser Schulleiterin Sandra Aust bewertet die Reform grundsätzlich positiv. Die Bundesjugendspiele spiegeln ihrer Ansicht nach ohnehin nicht real die Sportlichkeit der Kinder wieder. „Wir haben hier auch Mädchen und Jungen, die zwar nicht in Leichtathletik, dafür aber vielleicht im Tennis oder beim Reiten gut sind“, sagt sie. Ihrer Einschätzung nach ist es auch unwahrscheinlich, dass man Kinder alleine durch einen Tag Bundesjugendspiele für Sport begeistern kann. An der Einhäuser Grundschule wird daher zusätzlich auch für die Erringung des Sportabzeichens trainiert.

Drei große erste Klassen im neuen Schuljahr

Noch eine Woche ist Unterricht, dann beginnen am Samstag, 22. Juli, auch für die Einhäuser Grundschüler die Sommerferien.

Letzter Ferientag ist der 1. September.

Im neuen Schuljahr wird es an der Schule an der Weschnitz voraussichtlich drei große erste Klassen geben, wie Schulleiterin Sandra Aust jetzt auf Nachfrage ankündigt. Für eine Aufteilung in vier Klassen sei die Zahl der Schulanfänger zu gering.

Die Einschulungsfeiern für die neuen ABC-Schützen sollen wieder nach Klassen getrennt erfolgen, und zwar am Samstag, 2. September, um 9, 11 und 13 Uhr. kel

Redaktion Redakteur, Ressorts Lorsch, Einhausen und Region

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