Handball

Darum ist das Löwen-Spiel in Göppingen für Lindenchrone besonders

Die Rhein-Neckar-Löwen starten am Donnerstag in Göppingen in die Bundesligasaison. Für Jon Lindenchrone ist diese Partie etwas Besonderes.

Von 
Marc Stevermüer
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Jon Lindenchrone (rechts) passt perfekt ins Spielsystem der Rhein-Neckar Löwen. © Max Krause

Mannheim. Es gibt ein paar Transfers, die werden in Fankreisen nicht unbedingt gerne gesehen. Wenn zum Beispiel ein Handballer von Frisch Auf Göppingen zu den Rhein-Neckar Löwen wechselt. So wie es Jon Lindenchrone in diesem Sommer gemacht hat. Von dieser Problematik habe er „gehört“, räumt der Däne mit einem Lachen ein.

Eine allzu große Bedeutung misst der 26-Jährige diesem Umstand allerdings nicht bei. Mal ganz abgesehen davon, dass diese kleine Rivalität erst recht keinen Einfluss auf seine Entscheidung hatte. Denn als Lindenchrone vor vielen Monaten den Löwen sein Ja-Wort für einen Wechsel gab, musste er nicht lange überlegen. Und das lag allen voran an Trainer Sebastian Hinze.

Lindenchrone wegen Trainer Hinze bei den Löwen

„Er ist das wichtigste Argument, warum ich zu den Löwen gekommen bin. Sebastian ist einfach ein wahnsinnig guter Trainer, das haben alle schon in seiner ersten Saison bei gesehen. Ich bin mir ganz sicher, dass ich zu diesem Projekt, zu diesem System, zu dieser Mannschaft und zu diesem Trainer passe“, sagt Lindenchrone, für den mit dem deutschen Pokalsieger zum Start in die Bundesligasaison gleich eine ganz besondere Begegnung ansteht: Am Donnerstag (19 Uhr) treten die Löwen ausgerechnet in Göppingen an.

Bei Frisch Auf trumpfte der Däne in der Saison 2021/22 groß auf: 102 Feldtore (Trefferquote 57 Prozent), 77 Vorlagen und etliche Ballgewinne in der Abwehr gelangen ihm. Das war stark. In der darauffolgenden Spielzeit (79 Tore, 53 Vorlagen) konnte der Däne diese Leistungen indes nicht ganz bestätigen. Was zweifelsohne auch mit dem gewaltigen Absturz der gesamten Göppinger Mannschaft zu tun hatte.

Löwen-Trainer Hinze: "Glücklich, dass er bei uns spielt"

Löwen-Trainer Hinze ist auf jeden Fall „sehr glücklich, dass Jon bei uns spielt“. Er lobt den Linkshänder als „fleißigen und wissbegierigen“ Profi, der sich „jeden Tag verbessern“ wolle. Vor allem aber schätzt der Coach Lindenchrones Qualitäten. Der Däne verteidigt gut, geht konsequent ins Tempospiel und setzt die Außen ein.

Wenn man so will, ist er ein „Hinze-Handballer“ - und zeigte das bereits bei der Supercup-Niederlage gegen Kiel. Der Däne erzielte fünf Treffer, seine ersten beiden im Gegenstoß. Keine Frage: Der Linkshänder ist flink auf den Beinen - und ihm gefällt dieser Spielstil. Auch wenn er schon in der Saisonvorbereitung mutmaßte, nun „mehr laufen zu müssen“.

Obwohl die Löwen mit dem Supercup und der European-League-Partie bei Vardar Skopje bereits zwei Pflichtspiele bestritten haben, spürt Hinze vor der ersten Liga-Begegnung ein „Kribbeln“ und spricht von einer „gewissen Anspannung“.

Olle Forsell Schefvert fällt gegen Göppingen aus 

In Göppingen wird er weiterhin auf Olle Forsell Schefvert verzichten müssen, nach seiner Knieverletzung wird der Schwede erst in der „nächsten oder übernächsten Woche“ ins Lauftraining einsteigen, verrät Hinze. Und erst dann, berichtet der Trainer, sei eine genaue Prognose möglich, wann die Schlüsselfigur für das Umschaltspiel der Löwen wieder eingreifen kann.

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Nach überstandener Schulterverletzung ist außerdem Halil Jaganjac noch nicht wieder voll einsatzfähig, auch das belegten die zurückliegenden Duelle mit Kiel und Skopje. „Er hilft uns in der Abwehr und punktuell auch im Angriff. Aber wir planen ihn momentan nicht als den Mann ein, der für uns Spiele entscheidet“, sagt Hinze, der in den bisherigen beiden Pflichtspielen die beiden Torhüter David Späth und Mikael Appelgren jeweils fast 60 Minuten auf dem Feld ließ.

Startet Birlehm?

Bedeutet dies also im Umkehrschluss, dass Joel Birlehm am Donnerstag in Göppingen beginnt? „Nö“, antwortet Hinze kurz und knapp nach einer kurzen Denkpause: „Es kann sein, dass Joel spielt. Aber es ist nicht unsere Idee, dass sich die Torhüter jetzt immer von Spiel zu Spiel abwechseln. Wir werden ein paar Statistiken wälzen und schauen, welcher Torwart gut zum Gegner passt. Aber klar ist auch, dass wir Trainer das Ziel verfolgen, alle Torhüter in die Saison zu bekommen.“ Sprich: Jeder aus diesem Trio soll sich gebraucht fühlen und die Möglichkeit bekommen, sich zu zeigen. Die Qualitäten von jedem der drei Keeper sind ohnehin über jeden Zweifel erhaben.

Übrigens: Beim bislang letzten Duell mit Frisch Auf war es Birlehm, der den knappen Sieg für die Mannheimer festhielt. Im Februar wurde er elf Minuten vor dem Abpfiff bei einem 19:21-Rückstand eingewechselt. Anschließend folgten sechs Paraden (Fangquote 60 Prozent) und die Löwen gewannen 27:25. Wenn das mal keine Empfehlung für den Donnerstag ist.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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