Basketball

Das Spiel in der Verteidigung verloren

Die Würzburg Baskets unterliegen Ulm im zweiten Spiel des Viertelfinals. Nächstes Duell am Mittwoch

Von 
Patrick Wötzel
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Auch die 14 Punkte von Würzburgs Darius Perry reichten für die Baskets nicht zum Sieg gegen Ulm. So ist die Serie nach zwei von vier Spielen ausgeglichen. © Becker

ratiopharm Ulm – Würzburg Baskets 100:64 (22:22, 28:17, 24:11, 9:20)

Würzburg: Zac Seljaas 14 Punkte /2 Dreier, Isaiah Washington 14/3, Darius Perry 14/3 (6 Rebounds/7 Assists/2 Steals), Max Ugrai 11/2, Owen Klassen 4, Felix Hoffmann 3/1, Elijah Ndi 2, Collin Welp 2, Javon Bess, Julius Böhmer.

Das Viertelfinale zwischen den Würzburg Baskets und ratiopharm ulm ist nach zwei Spielen ausgeglichen und wird frühestens nach dem vierten Spiel entschieden sein: Nach einem verdienten Auftaktsieg am Samstag (wir berichteten) mussten sich die Unterfranken dem Titelverteidiger am Pfingstmontag mit 64:100 (39:50) deutlich geschlagen geben. Ohne den am Knie verletzten Liga-MVP Otis Livingston II fanden die Baskets in der zweiten Hälfte so gut wie keinen offensiven Rhythmus und mussten die Gastgeber davonziehen lassen.

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„Wir haben das Spiel heute in der Verteidigung verloren. Mit Otis hätten wir vielleicht ein paar Punkte mehr erzielt und bessere Looks bekommen, aber es wäre bei hundert Ulmer Punkten trotzdem schwierig geworden“, sagte Max Ugrai (11 Punkte/5 Rebounds) nach der Partie. Beste Würzburger Werfer waren Zac Seljaas, Isaiah Washington und Darius Perry mit jeweils 14 Punkten.

Otis Livingston II, der Wertvollste Spieler der Bundesliga-Saison, hatte sich in der 37. Minute von Spiel eins der Serie einen Innenbandriss im linken Knie zugezogen, nachdem er die Würzburg Baskets zuvor im Alleingang zur vorentscheidenden Zehn-Punkte-Führung geworfen hatte. Darius Perry übernahm in Spiel zwei die Rolle des Spielmachers und stand wie Julius Böhmer zum ersten Mal in dieser Saison in der Startformation, Isaiah Washington kam überraschend von der Bank.

Dass die Baskets im 39. Pflichtspiel der Saison zum ersten Mal ohne ihren Anführer auskommen mussten, war zunächst nicht zu bemerken: Sie starteten wieder mit viel Selbstvertrauen und trafen ihre Würfe. Zac Seljaas versenkte gleich die ersten beiden Dreier der Partie, und auf einen ersten kleinen Ulmer Lauf zum Zwischenstand von 12:8 antworteten die Gäste mit einem 11:0-Zwischenspurt zum 12:19 in der 8. Minute. Die Hausherren erhöhten danach den Druck in der Verteidigung und glichen bis zum Ende des ersten Abschnitts aus (22:22). Im zweiten Viertel trafen die Ulmer nicht nur ihre Korbleger deutlich besser, sondern auch fünf Drei-Punkte-Würfe, während auf Würzburger Seite die Trefferquoten nach unten gingen.

Zweistellige Führung

Anders als in Spiel eins gelang es den Schützlingen von Headcoach Sasa Filipovski ab dieser Phase nur noch selten, in der Verteidigung Zugriff auf ihre Gegenspieler zu bekommen und einfache Würfe zu verhindern. Das Resultat: Die Ulmer gingen durch einen Herkenhoff-Dreier in der 17. Minute zum ersten Mal zweistellig in Führung (41:31). Zwar erzielten die Würzburg Baskets in der ersten Hälfte 39 Punkte und damit nur einen weniger als zwei Tage zuvor in den ersten 20 Minuten, bei den Ulmern waren es nach einem starken zweiten Viertel aber bereits 50 Punkte.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb der Titelverteidiger aggressiv, machte weiter viel Druck auf die ballführenden Spieler der Baskets und kam immer wieder zu guten und erfolgreichen Abschlüssen. LJ Figueroa, mit 21 Punkten Topscorer der Partie, erhöhte zum Start ins dritte Viertel per Dreier und Korbleger auf 55:39. Diesen Vorsprung bauten die Ulmer in der 25. Minute auf mehr als 20 Zähler aus: Robin Christen versenkte einen Drei-Punkte-Wurf zum 67:45. Das war die Vorentscheidung, weil die Baskets der Aggressivität der Ulmer insgesamt zu wenig entgegenzusetzen hatten und im Angriff nicht genug erfolgversprechende Abschlussmöglichkeiten bekamen.

„Ulm war viel aggressiver. Wir haben unseren Gameplan nicht umgesetzt, konnten unser Spiel nicht organisieren und hatten zu viele Ballverluste“, sagte Headcoach Sasa Filipovski, der seine Starter mit Ausnahme von Darius Perry im vierten Viertel auf die Bank beorderte, um Energie für Spiel drei zu sparen. „Wenn uns vorher jemand gesagt hätte, dass wir einen Sieg aus Ulm mitnehmen können, hätten wir das sofort unterschrieben. Am Mittwoch können und müssen wir wieder besser verteidigen“, so Filipovski.

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