Eishockey

Trainerwechsel bei den Adlern Mannheim: Alle Infos zu den sofortigen Entlassungen

Cheftrainer Johan Lundskog, Co-Trainer Jeff Hill und Manager Jan-Axel Alavaara wurden bei den Adlern entlassen. Der Nachfolger steht schon fest. Für Adler-Chef Daniel Hopp ist er "genau der richtige Trainer"

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Philipp Koehl
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Manager Jan-Axel Alavaara (li.) und Trainer Johan Lundskog sind nicht mehr bei den Adlern Mannheim angestellt. © Ruffler/PIX

Mannheim. Die Adler Mannheim haben auf die Talfahrt der vergangenen Wochen reagiert und einen Rundumschlag in der sportlichen Führung vorgenommen. Der Club aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gab am Montagvormittag die sofortige Entlassung von Cheftrainer Johan Lundskog, Manager Jan-Axel Alavaara sowie von Co-Trainer Jeff Hill bekannt. Lediglich Curt Fraser, ebenfalls Co-Trainer, darf bei den Mannheimern weitermachen.

„Wir haben in den letzten vier bis sechs Wochen eine Entwicklung erlebt, die nicht nur bedenkenswert ist, sondern ein Stück weit einer Abstiegsspirale gleicht. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, neue Impulse zu setzen“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter der Adler, Daniel Hopp.

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Dass neben dem Trainerduo auch Alavaara gehen muss - der 48-jährige Schwede verantwortet seit 2018 die sportlichen Geschicke in Mannheim und gewann 2019 mit dem Club die Meisterschaft - überraschte jedoch. Hopp fiel diese Entscheidung laut eigener Aussage „natürlich schwer, da man es mit Menschen zu tun hat, mit denen man eine Beziehung aufbaut und einen Zukunftsplan verfolgt“. Er betonte aber auch: „Die sportliche Führung hat es nicht geschafft, Wege aus der Krise so zu formulieren und einzuleiten, dass wir als Club in die richtige Richtung gehen.“

Nachfolger in der Hinterhand

Das Verwirrende: Die Adler hatten erst vor gut vier Wochen mit Alavaara um zwei weitere Jahre bis 2026 verlängert. „Da steht man als Club natürlich schlecht da. Das ist ja gar keine Frage. Da mache ich mir auch ein Stück weit einen Vorwurf, weil es im Nachhinein schlicht eine falsche Entscheidung von mir war“, sagte Hopp und ergänzte: „Aber wenn man merkt, man hat eine falsche Entscheidung getroffen und revidiert diese nicht, dann macht man noch einen größeren Fehler.“

Einen Nachfolger haben die Adler ebenfalls schon bekannt gegeben. Dallas Eakins soll die Blau-Weiß-Roten in einer Doppelfunktion als Trainer und Sportlicher Leiter aus der Krise führen. Damit ist klar, dass Hopp den US-Amerikaner, der auch über einen kanadischen Pass verfügt, bereits in der Hinterhand hatte und die Entlassungen keine Kurzschlussreaktion waren.

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„Man muss als Club auf solche Situationen vorbereitet sein. Also muss man schon mal vorab verschiedene Optionen abklopfen - und das habe ich gemacht“, sagte Hopp darauf angesprochen.

Eakins’ Vertrag läuft zunächst nur bis zum Saisonende. „Wir können uns natürlich auch vorstellen, länger zusammenzuarbeiten. Aber es ist sein erstes Engagement in Europa. Von daher ist es auch für ihn fair, zu sagen, er macht erst mal ein Engagement bis zum Saisonende“, erläuterte Hopp.

Als Zwischenlösung will der Adler-Chef den 56-Jährigen, der am Mittwochvormittag in Mannheim ankommen soll, aber trotzdem nicht verstanden wissen, sondern als „genau den Richtigen für die jetzige Situation“. Immerhin: Eakins, dessen Assistenten in Mannheim neben Fraser auch der bisherige Development-Coach und Ex-Adler-Profi Marcel Goc sein wird, bringt reichlich Erfahrung aus der National Hockey League (NHL), der besten Liga der Welt, mit.

Der ehemalige Profi (668 Spiele in der American Hockey League, 125 in der NHL) begann seine Trainerlaufbahn 2005 als Assistenzcoach des AHL-Clubs Toronto Marlies und war von 2009 bis 2013 auch deren Cheftrainer. Im Anschluss stand er beim NHL-Club Edmonton Oilers als Hauptverantwortlicher hinter der Bande, ehe er nach seiner Entlassung 2015 zurück in die AHL zu den San Diego Gulls wechselte. In den zurückliegenden vier Spielzeiten war Eakins als NHL-Cheftrainer der Anaheim Ducks tätig. Interessant: In der Saison 2021/2022 war kein Geringerer als Geoff Ward, Mannheims Meistertrainer von 2015, Eakins’ Co-Trainer.

Lundskog nur gut drei Monate da

Die Trainerlaufbahn seines Vorgängers Lundskog dauerte bei den Adlern indes gerade einmal gut drei Monate. Der 39-jährige Schwede mit kanadischem Pass, für den die Adler erst die zweite Station als Cheftrainer waren, betonte während seiner Amtszeit immer wieder, dass er „eine neue Kultur“ bei den Blau-Weiß-Roten etablieren wollte. Diese sah neben täglicher harter Arbeit auch Spaß und vor allem ein Miteinander vor.

Zu Saisonbeginn trug diese Herangehensweise auch Früchte. Neben den Erfolgen in der Vorrunde der Champions Hockey League holte Lundskog mit dem Team aus den ersten sechs Saisonspielen 15 Punkte und führte es auf Tabellenplatz eins. Im Oktober folgte dann jedoch der sportliche Knick, der nun in den Entlassungen mündete.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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