Kommentar Entlassungen bei Adlern Mannheim: Kompletter Kurswechsel

Die Entlassungen von Johan Lundskog und Jan-Axel Alavaara haben hohe Wellen geschlagen. Philipp Koehl sieht im großen Namen des Nachfolgers, Dallas Eakins, einen möglichen Grund für die unerwartet schnellen Entlassungen

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Philipp Koehl
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Die Adler Mannheim haben die Reißleine gezogen – mal wieder. Doch statt „nur“ den Trainer auszutauschen, nimmt Club-Chef Daniel Hopp einen kompletten Kurswechsel vor. Weg von der skandinavischen Schiene, die Trainer Johan Lundskog und zu Teilen auch Manager Jan-Axel Alavaara bedienten. Zurück zum nordamerikanischen Stil. Auch wenn Hopp seine Entscheidung damit rechtfertigte, „den Besten für diese Situation“ geholt zu haben und dabei nicht auf den Pass des neuen Übungsleiters schaute – eine 180 Grad-Drehung bleibt es dennoch.

Dass Lundskog wegen der sportlichen Darbietungen der vergangenen Wochen früher oder später zur Diskussion stehen würde, war absehbar – auch wenn der Zeitpunkt überraschend kam. Doch nicht so sehr wie die zusätzliche Entlassung von Jan-Axel Alvaara. Diese sorgte in der kompletten Eishockeyszene für viele fragende Gesichter. Zumal der Vertrag des 48-jährigen Schweden erst vor gut einem Monat unter größten Lobeshymnen um zwei Jahre verlängert wurde. Nun auch hier die Kehrtwende. Das Vertrauen in den Manager und seinen erst zu Saisonbeginn verpflichteten Trainer, das Ruder in der Krise noch herumreißen zu können, war überraschend schnell aufgebraucht.

Kabine stand hinter dem Trainer

Zugegeben: Das Eishockey, das die Adler zuletzt boten, war nicht attraktiv, die Ergebnisse blieben aus und das Potenzial des hochveranlagten wie teuren Kaders blitzte nur phasenweise auf. Allerdings, und das war in Mannheim in den vergangenen Jahren keine Selbstverständlichkeit, soll die Kabine hinter ihrem Cheftrainer gestanden und die Entlassung entsprechend enttäuscht aufgenommen haben.

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War letztlich vielleicht auch der Name von Nachfolger Dallas Eakins, den Hopp bereits seit über einem Jahrzehnt kennt und mit dem er schon zuvor im Austausch stand, zu verlockend? Mit dem Nordamerikaner übernimmt zweifellos ein namhafter Trainer die sportlichen Geschicke beim achtmaligen deutschen Eishockeymeister. Der mit reichlich NHL-Erfahrung gesegnete Eakins eilt aus Übersee der Ruf voraus, gerne hart zu seinem Team zu sein und Wert auf das Fitnesstraining zu legen. Aber auch seine fachlichen Kompetenzen werden hoch geschätzt.

Dass der noch europa-unerfahrene Eakins bis zum Saisonende die Doppelfunktion aus Cheftrainer und Sportlicher Leiter innehat, ist indes nicht ohne Risiko. Die Kaderplanung für die kommende Saison wird dadurch zumindest nicht leichter.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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