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Sieg gegen Wolfsburg: Adler Mannheim mit Nehmerqualitäten

Die Adler Mannheim haben sich mit einem 6:4-Sieg über die Grizzlys Wolfsburg aus der Länderspielpause zurückgemeldet. Dabei erwischten die Adler allerdings einen ganz schwachen Start, meldeten sich jedoch eindrucksvoll zurück

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Christian Rotter
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Kollektiver Jubel: Die Adler Mannheim drehten gegen Wolfsburg einen 0:2-Rückstand in einen 6:4-Sieg. © Daniel Bamberger

Mannheim. Die Adler Mannheim haben noch rechtzeitig den Schalter umgelegt. Die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins meldete sich mit einem 6:4 (1:2, 3:0, 2:2)-Erfolg gegen die Grizzlys Wolfsburg aus der Länderspielpause zurück. Dabei machte sie einen 0:2-Rückstand wett. „Das war ein schönes Comeback und eine gute Mannschaftsleistung von uns“, sagte Simon Thiel, der sein erstes Saisontor erzielte.

Bis auf Yannick Proske (Muskelverletzung) standen den Adlern alle Spieler zur Verfügung. Bei der Aufstellung hielt Eakins durchaus eine Überraschung parat. Dass die Verteidiger Jordan Murray und Max Gildon sowie die Angreifer Maximilian und Magnus Eisenmenger erst einmal außen vor waren, war noch zu erwarten. Mannheims Coach verzichtete aber auch auf Stürmer David Wolf. Ihr Debüt im Adler-Trikot feierten dagegen Leon Gawanke und Keaton Thompson.

Schwaches erstes Drittel: Adler Mannheim geraten in Rückstand 

Nach der zweiwöchigen Länderspielpause wollten die Blau-Weiß-Roten das Feld vom achten Tabellenplatz aus von hinten aufrollen. Vor allem der Gawanke-Transfer löste im Umfeld Euphorie aus. Die Anfangsphase gegen Wolfsburg zeigte jedoch, dass die Adler noch einen weiten Weg vor sich haben. Im Aufbau blieb vieles Stückwerk, in der Abwehr brannte es ein ums andere Mal lichterloh. Der frühe Rückstand war nur eine Frage der Zeit - und der ging auf Tyler Gaudet. Der Kanadier spielte einen schlampigen Pass in Richtung blaue Linie. Andy Miele fing diesen ab, schaltete schnell um, und nach einem Querpass netzte Chris Wilkie zum 0:1 ein (6.).

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Wie die Adler Mannheim gegen Wolfsburg siegten

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Eakins reagierte und setzte Gaudet einige Minuten lang nicht mehr ein. Offensichtlich wollte der Coach dem Stürmer ein wenig Zeit geben, um sich zu sammeln. Besser wurde der Mannheimer Auftritt nicht. Laurin Braun scheiterte an Adler-Torhüter Arno Tiefensee (7.), auf der anderen Seite vergab Stefan Loibl die erste Chance für Mannheim (9.).

Diese ausgelassene Gelegenheit rächte sich. Die Adler verloren hinter dem eigenen Kasten den Puck, die Grizzlys spielten ihn hoch an die blaue Linie. Ryan O’Connor zog ab, Jean-Christophe Beaudin fälschte ab - 0:2 (10.). Immerhin hatten die Adler eine schnelle Antwort parat. In Überzahl lief die Scheibe über Gawanke und Linden Vey zu Matthias Plachta. Und der Nationalspieler tat das, was er am besten kann: Mit einem Hammer traf er zum 1:2 - der Schuss wurde mit knapp 150 Stundenkilometern gemessen (11.).

Wolfsburg zunächst besser - Adler Mannheim steigern sich

Wolfsburg blieb die bessere Mannschaft, spielte aber die Konter nicht konsequent zu Ende. Einmal passten die Grizzlys den Puck ins Niemandsland (16.), dann haderte Peter Mueller mit seinem ungefährlichen Abschluss (18.). Kein Wunder, dass Adler-Angreifer Tom Kühnhackl in der ersten Pause unzufrieden war: „Wolfsburg war ganz klar besser im ersten Drittel. Das war nicht gut von uns.“

Mannheim steigerte sich. Ryan MacInnis erkämpfte den Puck und passte scharf vors Tor. Dort lauerte Thiel, der die Scheibe zum 2:2 über die Linie drückte (24.). Ein gebürtiger Mannheimer hatte damit getroffen, ein zweiter wollte sich da nicht lumpen lassen. Gaudet gewann das Bully, Fabrizio Pilus Schuss schlug zum 3:2 im Winkel ein (26.).

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Die Adler gewannen an Stabilität - und die Neuen trugen dazu ihren Teil bei. Gawanke stand auch in Unterzahl seinen Mann, Thompson gefiel mit intelligenter Zweikampfführung und großem Einsatz. Nach einem Gawanke-Schuss hatte Jordan Szwarz die Chance, den vierten Treffer nachzulegen (32.), doch erst Kühnhackl besorgte das 4:2. Nach einem starken Pass von Plachta überwand der zweifache Stanley-Cup-Sieger Wolfsburgs Torhüter Dustin Strahlmeier zum 4:2 (36.).

Am Schluss macht Gaudet den Deckel drauf

Entschieden war die Partie damit noch nicht. Die Adler überstanden zwar eine fragwürdige Strafe gegen Gawanke. Gerade, als der Verteidiger aufs Eis zurückkehrte, verkürzte John Ramage für die Grizzlys (41.). Die Adler taten gut daran, das 4:3 nicht über die Runden bringen zu wollen. Thiel und John Gimour (beide 43.) verpassten das 5:3. In Unterzahl holte sich das Eakins-Team die Zwei-Tore-Führung zurück. Kühnhackl jagte Nolan Zajac den Puck ab, Gaudet tunnelte Strahlmeier (46.).

Mehr als drei Minuten vor Schluss ging Wolfsburg volles Risiko. Strahlmeier verließ zugunsten eines sechsten Feldspielers das Eis, Spencer Machacek ließ den Adler-Sieg mit dem Tor zum 5:4 (57.) noch einmal in Gefahr geraten. Die Mannheimer wankten, fielen aber nicht, Gaudet machte den Deckel drauf (60.).

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