Eishockey

Rekord-Adler und Matchwinner: Ein denkwürdiger Abend für Plachta

Das Topspiel hielt, was es versprach - mit dem besseren Ende für die Adler Mannheim. Bis in das Penaltyschießen ging es in der Partie gegen den EHC München, die letztlich einer entschied, der nun so oft getroffen hat wie keiner

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Christian Rotter
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Rekordmann Matthias Plachta (vorne) holt sich nach dem Kraftakt gegen München seinen Applaus ab. © Michael Ruffler

Matthias Plachta, wer sonst? Mr. Mannheim hat die Adler zum Sieg im Topspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen den EHC München geschossen. Der Nationalspieler traf in der regulären Spielzeit und entschied beim 4:3 (0:1, 2:1, 1:1, 0:0, 1:0) auch das Penaltyschießen. Für Plachta ein besonderes Spiel, schließlich erreichte er seinen nächsten Karriere-Meilenstein. Der Treffer im Penaltyschießen war sein 163. Tor im Adler-Trikot. Damit zog er in der Clubrangliste an Christoph Ullmann vorbei und ist jetzt Torjäger Nummer eins.

Das Umfeld brannte auf das erste DEL-Heimspiel der Saison. Und der neue Trailer, der über den Videowürfel flimmerte, heizte die Stimmung weiter an. Dazu Metallica statt AC/DC - jetzt fehlte aus Adler-Sicht nur noch das passende Ergebnis.

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Als in der 2. Minute Stürmer Plachta die Position in der Verteidigung übernahm, trauten manche Fans ihren Augen nicht. Dass der Nationalspieler zumindest für einen Wechsel hinten aushalf, hatte aber einen guten Grund: Kapitän Denis Reul musste krankheitsbedingt kurzfristig passen, zudem saß Jordan Murray den zweiten Teil seiner Drei-Spiele-Sperre aus der Vorsaison ab. Mit dem erst 17-jährigen Paul Mayer standen Lundskog nur noch sechs gelernte Abwehrspieler zur Verfügung. Die Blau-Weiß-Roten waren zum Improvisieren gezwungen.

Spiel auf hohem Niveau

Die Liga erwartete ein Spitzenspiel - und bekam es. Beide Mannschaften, die schon in der Champions Hockey League überzeugende Leistungen gezeigt hatten, verzichteten auf eine Phase des Abtastens. München hatte die erste Chance, Patrick Hager scheiterte aber an Arno Tiefensee, der für Felix Brückmann ins Adler-Tor rotiert war (5.). Dann übernahmen die Mannheimer das Kommando. Nach Traumpass von David Wolf suchte Tyler Gaudet den Schläger von Jordan Szwarz, da war mehr drin (6.). Mayer spielte keck auf, sein Schuss strich knapp am langen Pfosten vorbei (6.). Dann hatte erneut Szwarz die Führung auf dem Schläger, zielte aber genau auf Mathias Niederberger (15.).

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Der Titelverteidiger blieb jedoch stets brandgefährlich. Gegen Ex-Adler Nico Krämmer war Tiefensee mit dem Schoner zur Stelle (18.), im Gegenzug hämmerte Plachta die Scheibe an den Pfosten (18.). Als Mannheim zum ersten Mal in Unterzahl agierte, fiel das 0:1. Ben Street durfte seinen zweiten Nachschuss versenken, da hatte Münchens Angreifer zu viel Raum und Zeit (20.). „Bis jetzt ist das Spiel ziemlich ausgeglichen. Wir müssen aber mehr Pucks und Männer vor das gegnerische Tor bringen“, forderte Adler-Verteidiger Jyrki Jokipakka in der ersten Pause.

München lässt nicht nach

Seine Teamkollegen setzten den Plan mustergültig um. Nach nur gut fünf Minuten im zweiten Drittel hatten die Adler die Partie gedreht. Im Powerplay - bislang eine Baustelle - staubte Wolf zum 1:1 ab (21.), ehe Plachta Mannheim für eine enorme Druckphase mit dem 2:1 belohnte. Er jagte den Puck in die Maschen, Niederberger sah ihn erst, als er ihn aus dem Netz holte (26.).

Die Blau-Weiß-Roten lagen nun zwar in Führung, das bedeutete aber nicht, dass München nachgelassen hatte. Zwischen dem Adler-Doppelschlag hatte Street einen Hochkaräter ausgelassen (24.), dann erwischte Konrad Abeltshauser die Scheibe bei einem Konter nicht richtig (30.) und Austin Ortega traf die Latte (32.).

Holzer-Hammer zum 3:2

Nachdem Linden Vey das 3:1 verpasst hatte (33.), schlug es auf der anderen Seite ein. Wieder war Vey beteiligt. Der Kanadier passte in der neutralen Zone zu Plachta, hatte aber nicht bemerkt, dass sein Sturmkollege zum Wechsel auf die Spielerbank gesprungen war. Der Puck landete bei den Münchnern, die schnell umschalteten. Krämmer bestrafte den Fehler mit einem Schuss ins kurze Eck - 2:2 (35.).

Den nächsten Treffer in einem offenen Schlagabtausch landeten die Adler. Ryan MacInnis eroberte den Puck, Korbinian Holzer hämmerte ihn zum 3:2 ins Tor (46.). Die Führung hielt nicht lange. Nachdem Veit Oswald einen Fehler von Kris Bennett nicht bestraft hatte (47.), machte es Trevor Parkes besser. Mayer ging zu früh aufs Eis und machte damit die Bahn zum 3:3 frei (49.).

Da Fischbuch und Plachta das 4:3 verpassten (56.), ging es in die Verlängerung und ins Penaltyschießen. Dabei krönte Plachta seine starke Leistung. Nachdem Parkes vorgelegt hatte, glich er aus - und als Andreas Eder vergeben hatte, versenkte er auch seinen zweiten Penalty.

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