Eishockey

Play-off-Start der Adler Mannheim: Tom Kühnhackl hat noch Träume

Als zweifacher Stanley-Cup-Sieger ist Tom Kühnhackl der bisher erfolgreichste deutsche Eishockeyspieler. Mit den Adlern Mannheim will er seine Titelsammlung erweitern.

Von 
Christian Rotter
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Tom Kühnhackl hat mit den Pittsburgh Penguins zweimal den Stanley Cup gewonnen. Nun will er mit den Adlern Mannheim den Titel in der Deutschen Eishockey Liga holen. © Ruffler/PIX-Sportfotos

Mannheim. Tom Kühnhackl hat sich in seiner Karriere schon zweimal den Traum erfüllt, dem die meisten seiner Kollegen erfolglos hinterherjagen: 2016 und 2017 gewann der heute 33-Jährige den Heiligen Gral im internationalen Eishockey: Mit den Pittsburgh Penguins holte er den Stanley Cup in der nordamerikanischen Profiliga NHL. Kühnhackl hätte sich zufrieden zurücklehnen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen können. Doch das tat er nicht. Denn Kühnhackl ist auf den Geschmack gekommen, liebend gerne würde er seiner Titelsammlung eine weitere Meisterschaft zufügen.

Die nächste Chance dazu hat er in diesem Frühjahr. Mit dem Viertelfinal-Heimspiel gegen den EHC Red Bull München starten die Adler Mannheim am Sonntag (14 Uhr) in die Play-offs der Deutschen Eishockey Liga. Die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins mag zwar nicht der Topfavorit auf den DEL-Pokal sein –gerade Ingolstadt und die Eisbären Berlin haben sich in der Hauptrunde als zu dominant erwiesen –, Hoffnungen dürfen sich die Adler aber allemal machen.

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Um Ende April ganz oben zu stehen, müssen die acht verbliebenen DEL-Teams drei Play-off-Runden gewinnen. So weit nach vorn mag Kühnhackl aber noch nicht blicken. Er lebt im Hier und Jetzt – eigentlich immer, aber während der K.-o.-Runde noch ein bisschen mehr. „Wir haben uns in den 52 Hauptrundenspielen auf diesen Moment vorbereitet. Jetzt müssen wir in der Lage sein, Vollgas zu geben“, sagt der Außenstürmer, der zuletzt mit Kapitän Marc Michaelis und Matthias Plachta eine Reihe bildete.

Ob dies auch am Sonntag zum Serienauftakt gegen München der Fall sein wird? Coach Eakins wollte sich am Freitag nicht in die Karten blicken lassen. Wichtig war ihm nur festzuhalten, dass alle Spieler fit sind – also auch der zuletzt angeschlagen fehlende Torhüter Felix Brückmann und Kris Bennett, der das letzte Hauptrundenspiel gegen die Eisbären Berlin (4:5 nach Penaltyschießen) vorzeitig beenden musste.

„Allen muss klar sein, dass das Team an erster Stelle steht“

Geht es nach den Trainingseindrücken, könnten im Angriff zunächst Austin Ortega und Jordan Szwarz außen vor sein. Eakins will aber auch den Spielern, für die zunächst nur ein Tribünenplatz bleibt, ihre Wichtigkeit für das Team vermitteln. „Ich weiß genau, wie hart diese Situation für die Jungs ist, denn in meiner Spielerkarriere hat mich dieses Los häufiger getroffen“, sagt der Adler-Coach und ergänzt: „Allen muss klar sein, dass das Team an erster Stelle steht. Wenn ich im ersten Spiel nicht in der Aufstellung bin, muss ich alles dafür tun, um mich für einen möglichen Einsatz im zweiten Spiel vorzubereiten“, betont Eakins. Er erwartet, dass sich seine Profis daran halten.

Kühnhackl ist ein Spieler, der diese Einstellung verinnerlicht hat. Als er im Jahr 2011 den Sprung nach Nordamerika wagte, hatte er sich im deutschen Nachwuchs als Torjäger einen Namen gemacht. Seine großen Erfolge in der NHL erreichte er aber nur, weil er sich mit einer anderen, viel defensiver ausgerichteten Rolle, anfreundete.

Er wurde zu einem Zwei-Wege-Stürmer umgeschult. Kühnhackl lernte, dass es auch als Angreifer genauso wichtig ist, einen Treffer zu verhindern, wie ein Tor zu schießen. Er leistete in Unterzahl wertvolle Arbeit, war sich nicht zu schade, sich in Schüsse zu werfen. Genau deswegen ist der gebürtige Landshuter auch so wichtig für die Adler.

Volle SAP Arena

  • Zum Auftakt der Viertelfinalserie empfangen die Adler Mannheim am Sonntag (14 Uhr) den EHC Red Bull München in der SAP Arena.
  • Bis Freitagnachmittag waren bereits 13.000 Tickets für das Spiel verkauft .
  • Das zweite Duell der Serie findet am Mittwoch in München statt, vier Siege sind zum Einzug ins Halbfinale nötig.

Im Münchner Team steht mit Tobi Rieder ebenfalls ein Landshuter, mit dem Kühnhackl schon einige Male die Klingen kreuzte. Wie vor zwei Jahren, als es in der schwedischen SHL-Liga ein Novum gab. In der Finalserie standen sich mit Kühnhackl (Skellefteå AIK) und Rieder (Växjö Lakers) zwei Deutsche gegenüber. Nur einer von beiden hat gute Erinnerungen daran. „Da reden wir jetzt lieber nicht drüber“, sagt Kühnhackl und ergänzt: „Natürlich habe ich mit Tobi noch eine Rechnung offen. Es wird Zeit, dass ich die Serie ausgleiche.“ 2023 hatte sich Rieder mit seinem Club zum schwedischen Eishockey-Champion gekürt, für Kühnhackl blieb nur die Rolle des fairen Gratulanten.

Kühnhackl erwartet eine heiße Serie gegen München

Die Freundschaft der beiden Niederbayern ruht derzeit. Für Kühnhackl könnte das Duell Mannheim gegen München auch die Paarung der Finalserie sein. „Wir haben unsere beiden Heimspiele gewonnen, München hat seine beiden Heimspiele gegen uns gewonnen. Das wird eine heiße Serie“, sagt Kühnhackl. Eine Statistik ist sehr interessant. Wenn Mannheim auf München trifft, hat sich in den vergangenen Jahren immer das Heimteam durchgesetzt. Die Adler warten seit Dezember 2021 auf einen Sieg in der bayrischen Landeshauptstadt, der letzte Erfolg von München in der Quadratestadt stammt gar aus dem Februar 2020.

„Unser Hauptziel ist es, vier Spiele schneller zu gewinnen als unser Gegner“, flachst Kühnhackl. „Ich freue mich auf die Play-offs, weil jetzt die Intensität nach oben geschraubt wird und die Zweikämpfe härter geführt werden.“ Keine Frage: In der K.o.-Runde zählen die Adler auch auf die Erfahrung des zweifachen Stanley-Cup-Siegers.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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