Eishockey

Der Zehn-Minuten-Blackout der Adler Mannheim in München

Bei der 1:6-Niederlage in München sind die Adler Mannheim im zweiten Drittel völlig von der Rolle. Ein Gegentor bei eigener Überzahl bringt die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins aus dem Konzept

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Christian Rotter
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Adler-Torhüter Arno Tiefensee steht die Enttäuschung nach der Klatsche von München ins Gesicht geschrieben. © Gamel/Pix

Mannheim. Mit hängenden Köpfen fuhren die Spieler der Adler Mannheim Richtung Fankurve. Sie wollten sich für die Unterstützung ihrer Anhänger bedanken, die ein feines Gespür dafür hatten, was sie zuvor gesehen hatten: Mit 1:6 ging die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins in München unter. Nach zwei Siegen in Folge in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hatten sich die Adler das anders vorgestellt, ganz anders.

„Wir haben für zehn Minuten im zweiten Drittel unsere Vorsätze über den Haufen geworfen“, sagte Eakins. Mit vier Toren zwischen der 28. und 34. Minute machte München aus einer 2:1-Führung ein 6:1. Gerade in einer Phase, in der sich den Mannheimern die Chance auf den Ausgleich bot, sorgte das Team des ehemaligen Bundestrainers Toni Söderholm für klare Verhältnisse. Als Chris DeSousa wegen eines Crosschecks auf der Strafbank saß, durften die Adler in Überzahl ran. Dann begann die Fehlerkette: John Gilmour spielte einen ungenauen Pass an die blaue Linie, Jyrki Jokipakka verpasste den springenden Puck, Yasin Ehliz brach durch und versenkte die Scheibe zum 3:1 im Netz. Danach brachen bei den Adlern alle Dämme.

Maximilian Eisenmenger weiß, was gut und schlecht lief

„Dieses Tor hat uns den Wind aus den Segeln genommen“, sagte der Mannheimer Verteidiger Korbinian Holzer. „Danach hat es in unserem Tor zu oft gescheppert. Es darf uns nicht passieren, dass wir so auseinanderfallen.“ DeSousa (30.), Markus Eisenschmid (32.) und Dominik Bittner (34.) ließen mit ihren Treffern zum 6:1 die Münchner Fans jubilieren. Die mitgereisten Adler-Anhänger hielten aber dagegen, weil sie genau wussten, dass so eine Schlappe in der aktuellen Lage durchaus passieren kann. Zum zweiten Mal in Folge mussten die Blau-Weiß-Roten auf sechs ihrer Topstürmer verzichten. Was am Samstag beim 1:0 gegen die Kölner Haie noch gut gegangen war, ging diesmal schief.

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„Wir sind dahin zurückgefallen, wo wir eigentlich nicht mehr hinwollten“, sprach Stürmer Yanick Proske die vielen Unzulänglichkeiten in der Defensive an. Beim 4:1 sah Max Gildon, der zuletzt stark aufsteigende Form gezeigt hatte, schlecht aus. Beim 5:1 reagierte John Gilmour nicht schnell genug, beim 6:1 verhinderten die Adler den Pass von hinter dem eigenen Kasten nicht.

„Wir haben den Münchnern zu viel Platz gegeben - vor allem in unserer eigenen Zone. Wir konnten sie einfach nicht an der Bande halten“, Maximilian Eisenmenger. Der Stürmer wollte einerseits zwar herausarbeiten, was gut und schlecht gelaufen war; andererseits verdeutlichte er, dass man ein kurzes Gedächtnis haben müsse: „Für uns geht es zurzeit Schlag auf Schlag, wir müssen die Niederlage abhaken.“

Am Freitag spielen die Adler in Nürnberg

Weiter geht es für die Adler am Freitag (19.30 Uhr) bei den Nürnberg Ice Tigers, die sich am Dienstag mit 4:2 gegen das Spitzenteam aus Bremerhaven durchsetzten. Ein letztes Mal müssen die Mannheimer auf den gesperrten David Wolf verzichten.

„Abgesehen vom München-Spiel haben wir zuletzt auswärts durchaus überzeugt“, erinnerte Eisenmenger an die Siege in Berlin, Wolfsburg und Straubing. „Ich habe keine Bedenken, dass wir in die Erfolgsspur zurückfinden.“ Zumindest eine gute Nachricht gibt es aus dem Verletztenlager: Ryan MacInnis, der wegen einer schweren Handverletzung ursprünglich bis Mitte Februar auszufallen drohte, kann wohl schon Ende Januar wieder mitwirken.

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