Mannheim. Die Adler Mannheim zeigen Ende Dezember ein anderes Gesicht als noch vor wenigen Wochen. Seit Dallas Eakins beim Club aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) das Zepter übernommen hat, gewinnt das Team auch enge Spiele und benötigt - wie beim knappen 1:0 gegen die Kölner Haie am Samstag in der mit 13 600 Zuschauern ausverkauften SAP Arena - auch mal nur einen Treffer für einen Sieg. „Die vielen Verletzten, die Sperre gegen David Wolf - alles, was uns in den vergangenen Wochen widerfahren ist, hat uns zusammengebracht und nicht auseinander“, betonte Eakins nach dem Erfolg gegen Köln.

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Auffällig: Nachdem die Torhüter lange auf ihren ersten Zu-Null-Sieg der Saison hatten warten müssen, klappte es für Felix Brückmann und Arno Tiefensee nun kurz hintereinander. Nachdem Brückmann beim 3:0 in Wolfsburg seinen Kasten sauber gehalten hatte, ließ Tiefensee gegen Köln kein Tor zu. „Ich versuche nur, die Scheibe zu halten“, wollte sich Tiefensee nicht ins Rampenlicht stellen. Stattdessen lobte der 21-Jährige seine Vorderleute: „Man merkt, dass die Jungs viele Schüsse blocken wollen. Das macht mir meinen Job einfacher.“
Tiefensee ein starker Rückhalt
Gegen die Haie warfen die Adler alles in die Waagschale. Nachdem der unter Eakins aufblühende Verteidiger Max Gildon mit einem abgefälschten Schlagschuss das 1:0 erzielt hatte (36.), drängten die Kölner vor allem im letzten Drittel auf den Ausgleich. Kein Mannheimer war sich in der brenzligen Phase für einen Block zu schade. „So gewinnt man in einer engen Liga Spiele“, sagte Tiefensee, der wie gewohnt die Ruhe in Person war und 26 Schüsse parierte.
In vielen Bereichen hat sich das Mannheimer Spiel seit Mitte Dezember verbessert. In Straubing funktionierte am vergangenen Donnerstag mal wieder das Powerplay, als John Gilmour einnetzte. Zudem verstand es das Team - im Gegensatz zum 3:5 gegen die Schwenninger Wild Wings vor einer Woche - zuletzt zweimal, eine Führung über die Zeit zu bringen. Beim 5:3 in Straubing wurde es zwar hinten raus nach einer 4:0-Führung noch einmal eng, aber vor allem im letzten Drittel verteidigten die Adler gut. Gegen Köln reichte dann sogar das knappe 1:0 zu drei Punkten. „Wenn wir die Chance dazu hatten, haben wir die Scheibe aus der eigenen Zone gebracht und schnell die Reihen gewechselt“, sah Tiefensee einen fokussierten Mannheimer Auftritt.
Auch Eakins erkannte eine andere Herangehensweise der Spieler an die schwierige Situation. „Wir haben die Wahl: Wir können hier rumsitzen und in Selbstmitleid zerfließen. Oder wir können die Situation als Möglichkeit begreifen. Ich denke, jeder sieht, wie wir uns entschieden haben“, sagte der Adler-Coach und ergänzte: „Das kommt aus den Spielern. Manchmal musst du sie als Trainer oder Manager nur daran erinnern, dass sie besser sind, als sie glauben zu sein.“
Eakins ist keiner, der spaltet, sondern er versammelt hinter einem Ziel. Insofern überraschte es nicht, dass sich der 56-Jährige am Samstag hinter seinen gesperrten Angreifer David Wolf stellte. Ohne die fünf verletzte Stürmer Tyler Ennis, Matthias Plachta, Ryan MacInnis, Kris Bennett und Linden Vey waren die Mannheimer in die Partie bei den Straubing Tigers gegangen - und dann das: In der 13. Minute ließ sich Wolf bei einer 3:0-Führung zu einem Stockstich gegen JC Lipon hinreißen. Der 34-jährige Routinier erhielt für das Vergehen eine Spieldauer-Disziplinarstrafe und wurde einen Tag später von der DEL für drei Spiele gesperrt. Das bedeutet, dass Wolf sowohl am Dienstag (19.30 Uhr) als auch am Freitag (19.30 Uhr) in Nürnberg zuschauen muss.
David Wolf sieht Fehler ein
Angesprochen auf die Szene in Straubing brach Eakins nicht den Stab über Wolf. „Das Erste, was ,Wolfi‘ zu mir gesagt hat, war: ,Ich hätte das nicht tun sollen, ich habe einen Fehler gemacht‘“, sagte Eakins auf Nachfrage dieser Redaktion.
Der Amerikaner wies auch auf den Wert von Wolf für die Mannheimer hin: „Was ich jedem in Erinnerung bringen will: Seit ich hier bin, gibt uns David Wolf alles, was er hat. Wir alle werden Fehler machen und wir akzeptieren die Strafe der Liga“, betonte Eakins und ergänzte: „Das Einzige, was ich dazu noch sagen werde, ist: Spieler schlagen nicht ohne Grund mit dem Schläger auf die gegnerische Bank. Wir werden aber nicht anfangen zu weinen, weil wir große Jungs sind.“

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