Eishockey

Darum feierte Adler-Stürmer Kris Bennett beim Sieg über die Kölner Haie einen persönlichen Erfolg

Die Adler Mannheim haben mit dem 4:3-Erfolg bei den Kölner Haien die Tabellenführung in der Deutschen Eishockey Liga übernommen. Angreifer Kris Bennett war dabei der überragende Mann - und feierte einen ganz persönlichen Erfolg

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Philipp Koehl
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Glücksmoment: Kris Bennett (l.) bejubelt mit Denis Reul den ersten seiner insgesamt drei Treffer gegen Köln. © Duckwitz/Osnapi/Pix

Mannheim. Kris Bennett hatte alle Hände voll zu tun. Hier ein TV-Interview, dort ein weiteres und am Ende noch das eine oder andere Telefonat. Keine Frage, der Stürmer der Adler Mannheim war am Samstagabend der gefragte Spieler, der Mann des Abends. Der 27-jährige Kanadier sorgte mit seinem Hattrick - und dabei insbesondere mit seinem Doppelschlag in der Schlussphase - dafür, dass die Blau-Weiß-Roten das Topspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bei den Kölner Haien mit 4:3 für sich entscheiden konnten. Bennett schoss die Adler dadurch nicht nur an die Tabellenspitze, sondern feierte auch einen kleinen, persönlichen Sieg über den einen oder anderen Zweifler.

Dreimal legen die Kölner Haie vor, dreimal gleichen die Adler Mannheim aus

„Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, hier, in dieser wichtigen Partie, in einer schwer zu bespielenden Arena, das entscheidende Tor zu erzielen“, sagte der Flügelstürmer mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Der Kanadier war im Topspiel zwischen dem bisherigen Spitzenreiter und dem Tabellenzweiten die personifizierte Antwort der Mannheimer. Dreimal legten die Haie in der heimischen Lanxess Arena vor, dreimal glichen die Adler aus, um dann am Ende den entscheidenden Schlag in einem laut Bennett „merkwürdigen Spiel“ zu setzen.

Der Stürmer bezog sich mit seiner Aussage vor allem auf die sieben (!) Unterzahlsituationen, die er und seine Mitspieler zu bewältigen hatten. Dadurch brachten sich die Adler zwar immer wieder selbst aus dem Spielrhythmus, demonstrierten aber auch, wie stark sie diese Disziplin beherrschen. „Wir spielen es in der eigenen Zone sehr aggressiv, arbeiten gut mit dem Schläger und blocken Schüsse. Aber auch unsere Torhüter machen immer wieder einen super Job“, erläuterte Bennett den Schlüssel zum Erfolg und ergänzte: „Wir bereiten uns zwar auf das Powerplay des jeweiligen Gegners vor, sind aber vor allem auf uns selbst fokussiert. Zudem machen es uns die Coaches sehr einfach, denn ihre Anweisungen sind klar und deutlich.“

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Die Kurpfälzer überstanden in dieser hochklassigen Begegnung nicht nur 14 Minuten in Unterzahl schadlos, sondern waren mit einem Mann weniger auf dem Eis auch beim Toreschießen erfolgreich. Nach der Kölner Führung durch Alexandre Grenier fälschte Tyler Gaudet einen Schuss von Adler-Verteidiger Korbinian Holzer sehenswert über Haie-Goalie Mirko Pantkowski zum 1:1 (10.) ab. Es war bereits das dritte Unterzahl-Tor der Mannheimer in dieser noch jungen Saison.

Nachdem Andreas Thuresson die Gastgeber erneut in Front geschossen hatte (14.), gehörte der Abend Bennett. Erst erzielte der pfeilschnelle Angreifer gut eine Sekunde vor der ersten Drittelpause den 2:2-Ausgleich, ehe er - nach der dritten Haie-Führung durch Justin Schütz (54.) - die Kölner mit seinem späten Doppelschlag innerhalb von 70 Sekunden matt setzte. „Ohne meine Mitspieler hätte ich das nicht geschafft. Vor dem 3:3 prallt der lange Pass von Jordan Murray glücklich für mich von einem Kölner Verteidiger vor meinen Schläger, so dass ich frei durch war. Und beim dritten Treffer haben das Ryan MacInnis und letztlich Tyler Gaudet super vorbereitet. Ich hatte dadurch das leere Tor vor mir und musste nur noch einschieben“, passte Bennett den Puck des Lobes weiter.

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Am Dienstag spielen die Adler Mannheim gegen die Straubing Tigers

Dennoch, das konnte der Kanadier nicht ganz verbergen, schwang in seinen Aussagen auch eine gewisse Erleichterung mit. Denn der in diesem Sommer vom HC Lugano gekommene Torjäger trat in den zuvor ausgetragenen fünf Saisonspielen mit nur einem erzielten Treffer noch nicht so in Erscheinung, wie man es durch seine überragend absolvierte Vorbereitung vermutet hätte. „Ich habe mir da ehrlichweise keinen großen Kopf gemacht, sondern einfach jeden Tag versucht, mein Bestes zu geben und dadurch mich sowie meine Teamkameraden besser zu machen. So lange du das machst, wirst du auch früher oder später dafür belohnt“, betonte Bennett.

Der 27-Jährige strahlt damit ein Selbstvertrauen aus, das momentan die ganze Adler-Mannschaft umgibt. Mit fünf Siegen und 15 Punkten nach sechs Spielen übernahmen die Blau-Weiß-Roten entsprechend die Tabellenspitze von den Kölnern. „Natürlich war es ein sehr wichtiges Spiel, aber auch nur eins. Der Fokus liegt nach wie vor voll auf uns und unseren Leistungen, denn wir haben noch Luft nach oben“, blieb Bennett demütig.

Schon am Dienstag (19 Uhr), wartet die nächste Herausforderung auf die Mannheimer. Dann gastieren die Straubing Tigers in der SAP Arena. Und vielleicht hat Bennett nach dieser Partie wieder alle Hände voll zu tun.

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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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