Augsburg. Zweimal haben die Adler Mannheim bisher in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen die Augsburger Panther gespielt, zweimal wurde die Begegnung erst im Penaltyschießen entschieden. So war es auch am Sonntagabend im Augsburger Carl-Frenzel-Stadion. Am Ende traf Adler-Stürmer Stefan Loibl zum siegbringenden 3:2 (2:0, 0:2, 0:0, 0:0, 1:0). „Für die Fans war heute sicherlich alles dabei, aber wir schenken nach einem guten ersten Drittel zwei Tore her. Alles was Augsburg hatte, haben wir ihnen gegeben“, trauerte Loibl trotz des ersten Mannheimer Sieges im Jahr 2024 dem möglichen dreifachen Punktgewinn hinterher.
Und in der Tat: In einem durch viele Unterbrechungen geprägten ersten Drittel bestimmten die Adler das Geschehen. Defensiv stabil und in der Offensive durchaus mit Spielwitz ausgestattet, stellten die Mannheimer die Gastgeber vor Probleme. Bestes Beispiel dafür, dass alle fünf Adler-Spieler auf dem Eis - vorne wie hinten - an einem Strang zogen, war die Chance von Verteidiger Denis Reul. Der Adler-Kapitän schaltete sich geschickt in die Offensive ein, scheiterte letztlich aber mit der Rückhand an Augsburgs-Schlussmann Markus Keller (3.). Auch David Wolf, der nach seiner Drei-Spiele-Sperre in den Kader zurückkehrte und den Platz des angeschlagenen Simon Thiel einnahm, hatte gegen Keller das Nachsehen (6.).
Fischbuch trifft doppelt
Daniel Fischbuch, der nach einiger Zeit mal wieder mit Jordan Szwarz und Tyler Gaudet in einer Angriffsreihe agierte, machte es dagegen besser. Nach einem Puckverlust von AEV-Verteidiger Jordan Southorn, bediente Gaudet den vor dem Tor lauernden Nationalspieler - 0:1 (8.). Der erneut emsige Markus Hännikäinen und Yannick Proske per Nachschuss (beide 9.) hätten nur wenig später bereits das 0:2 nachlegen können.
Stattdessen musste sich auf der Gegenseite Adler-Torwart Arno Tiefensee ganz schön strecken. Stark, wie der 21-Jährige den Schuss von Chris Collins per Spagat entschärfte (10.). Fischbuch bedankte sich wenige Minuten später mit seinem zweiten Treffer des Abends für diese Glanztat. Von den Augsburgern völlig vergessen, setzte der Flügelstürmer nach dem Schuss von Jordan Murray gleich zweimal nach, ehe er vor den zahlreich mitgereisten Mannheimer Fans über sein Tor jubeln durfte (16.). „Wir agieren druckvoll, lassen ihnen wenig Zeit mit der Scheibe und stehen hinten gut“, fasste Fischbuch das erste Drittel am Mikrofon von MagentaSport zusammen und ergänzte: „Wir müssen das Umschaltspiel von ihnen aber weiterhin unterbinden.“
Eine Warnung, die die Mannheimer in den zweiten 20 Minuten jedoch nicht konsequent verinnerlichten. Zwar waren die Blau-Weiß-Roten immer noch tonangebend und hatten die besseren Chancen, agierten aber hier und da auch unkonzentriert und verteilten somit Geschenke an die Gastgeber.
Die Konsequenz: Als die Adler ohne Not den Puck im Angriffsdrittel herschenkten, fuhren die Augsburger einen Konter. Matt Puempel bediente T.J. Trevelyan per Querpass im zweiten Versuch und der Routinier schob den Puck zum Anschlusstreffer über die Linie (30.).
Die personell stark dezimierten Adler hatten zwar ihre Möglichkeiten - Stefan Loibl (24.) scheiterte genauso wie Magnus Eisenmenger (31.) an Keller - sie haben momentan aber auch ein Talent dafür, sich selbst immer wieder in die Bredouille zu bringen. So wie in der 36. Minute: Nach einem harmlosen Powerplay der Mannheimer kam AEV-Stürmer Luke Esposito von der Strafbank, wurde zwar vom nach hinten eilenden Jyrki Jokipakka gestellt, brachte den Puck aber dennoch auf den völlig blank stehenden Mirko Sacher und dieser ließ sich nicht zweimal bitten - 2:2.
Adler spielen, Augsburg lauert
Auch im dritten Drittel waren die Adler überlegen, während Augsburg auf die Fehler der Mannheimer lauerte. Solch einer hätte fast zur AEV-Führung geführt, doch der emsige Esposito traf nur den Pfosten (49.). Auf der Gegenseite scheiterte auch Maximilian Eisenmenger am Gestänge (49.).
In der Schlussphase hatten noch Gaudet (54.) und vor allem der völlig frei stehende Szwarz (58.) die Führung auf dem Schläger, brachten den Puck aber nicht an Keller vorbei. So musste nach einer torlosen Verlängerung erneut das Penaltyschießen die Entscheidung bringen. Nachdem Gaudet für Mannheim und Esposito für Augsburg trafen, zeigte Loibl letztlich die besten Nerven.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/sport/vereine_artikel,-adler-mannheim-adler-mannheim-siegen-und-verlieren-dennoch-einen-punkt-_arid,2163593.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/sport/vereine_artikel,-adler-mannheim-adler-mannheim-gewinnen-erneut-gegen-augsburg-im-penaltyschiessen-_arid,2163173.html