Eishockey

Adler Mannheim müssen ihre Abhängigkeit loswerden

Die Adler Mannheim sind nach ihrem 4:1-Sieg über Wolfsburg zurück in der Erfolgsspur. Dennoch konnte der Sieg über ein großes Problem der Adler nicht hinwegtäuschen - gerade weil ein Trio eine formidable Leistung ablieferte

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Philipp Koehl
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Der gefeiert Mann des Abends: Adler-Stürmer Tom Kühnhackl erzielte gegen Wolfsburg zwei Tore und einen Assist. © Michael Ruffler/Pix

Mannheim. Spieler- und Trainerteam der Adler Mannheim haben zuletzt viele Gespräche geführt. Im Mittelpunkt standen dabei die vergangenen Wochen, in denen die Blau-Weiß-Roten das Eis zu oft als Verlierer verließen. Die Gründe für den Negativlauf waren vielschichtig. Das Positive: Die Adler schafften es beim 4:1-Sieg über Wolfsburg - dem zweiten in Folge in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) -, viele dieser Probleme zu beheben. Ein elementares bleibt aber weiterhin bestehen. Gerade wegen einer Galavorstellung.

Adler-Angriffsformation lieferte formidable Leistung

Dass eine Reihe in einem Eishockeyspiel den Unterschied ausmacht, kommt häufiger vor und ist auch soweit positiv, wenn dies letztlich zum Sieg reicht. So war es auch am Freitagabend in der Mannheimer SAP Arena als die Angriffsformation um Linden Vey, Matthias Plachta und Tom Kühnhackl eine formidable Leistung gegen Wolfsburg ablieferte und bei allen vier Mannheimer Treffern auf dem Eis stand. Das Problem: Die Adler sind in dieser Saison zu häufig von einzelnen Spielern abhängig, wenn es ums Toreschießen geht. Die Ausgeglichenheit fehlt.

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Vor allem Plachta stand hierbei immer wieder im Mittelpunkt. Vor der Partie gegen Wolfsburg war der Topscorer in den vergangenen acht Spielen an elf von 18 Toren - die wenigsten erzielten Treffer aller DEL-Teams in diesem Zeitraum - beteiligt. Auch gegen Wolfsburg steuerte Plachta drei Vorlage bei. Das 1:0 durch Vey (1.) bereitete er mit vor, das 2:1 von Max Gildon (28.) sowie 3:1 durch Kühnhackl (39.) resultierten aus seinem direkten Zuspiel.

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Kühnhackl, der erstmals in einer Reihe mit Plachta und Vey auflief, glänzte zudem mit seinem sehenswerten Solo zum 4:1-Endstand (44.) gar mit einem Doppelpack und war so letztlich der gefeierte Mann des Abends.

Dennoch steht unter dem Strich eine Abhängigkeit, die auch Adler-Cheftrainer Johan Lundskog - bei aller Freude über den ersten dreifachen Punktgewinn seit dem 31. Oktober - natürlich nicht verborgen blieb: „Wir müssen schauen, dass wir auch die anderen Reihen regelmäßig zum Toreschießen bringen“, sagte er, ergänzte aber auch: „Wir haben dafür heute Schritte in die richtige Richtung gemacht. Ich bin sehr zufrieden, mit welchem Selbstvertrauen meine Jungs aufgetreten sind.“ Und in der Tat: Die Adler nahmen, anders als in den Wochen zuvor, gegen Wolfsburg viele Schüsse aufs Tor und blieben vor allem zum Großteil von der Strafbank weg. „Wir haben uns in den vergangenen Spielen zu oft mit den Schiedsrichtern beschäftigt, dadurch sind wir von unserem Spiel abgekommen“, meinte Kühnhackl und erläuterte zugleich, was er unter dem „Spiel“ der Adler versteht: „Wir sind eine Mannschaft, die will und muss mit vier Reihen spielen, wenn sie das eigene Spiel über 60 Minuten durchziehen will.“

Am Sonntag in München

Dass mit Jordan Szwarz - nach Stefan Loibl am Dienstag - ein weiterer Spieler nach längerer Verletzung am Freitag in den Kader zurückkehrte, wird den Adlern laut Lundskog ebenfalls dabei helfen, die eigene Torgefahr wieder auf mehreren Schultern zu verteilen. Am besten schon am Sonntag, wenn die Mannheimer um 16.30 Uhr beim angeschlagenen Meister aus München antreten müssen.

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Dass die Münchner am Freitagabend mit 2:7 bei den Augsburger Panthern untergingen, nahm Kühnhackl zwar mit hochgezogenen Augenbrauen zur Kenntnis, wollte dem Ganzen aber auch nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken. „Wir dürfen uns nicht so viel auf den Gegner konzentrieren, sondern müssen mehr auf uns schauen“, forderte der zweifache Stanley Cup-Sieger.

Das sah auch Lundskog so: „Solch ein Ergebnis, wie es München jetzt erfahren hat, kann in dieser Liga durchaus mal passieren. Deshalb müssen wir unsere beste Leistung bringen, wenn wir in München bestehen wollen“, betonte er. Und Kühnhackl lieferte dazu direkt das Erfolgsrezept. „Als Mannschaft auftreten, hinten stabil stehen und vorne dann auch die zweiten und dritten Pucks erobern, um so den Druck in der Offensiv-Zone aufrecht zu erhalten“, zählte er auf. Dann klappt es auch mit der Unabhängigkeit.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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