Mannheim. Leon Gawanke ist glücklich. Kein Wunder! Der Verteidiger der Adler Mannheim hatte bisher einen „normalen Sommer“, wie er es selbst gegenüber dieser Redaktion sagte und meinte damit: „Im Vergleich zum letzten Jahr kann ich von Tag eins an ordentlich trainieren und fühle mich jetzt schon deutlich fitter. Der Sommer hat mir gutgetan.“
Rückblick: Als Gawanke zum Ende der Hauptrunde 2023/2024 nach Mannheim wechselte, brachte er aus Nordamerika eine Schulterverletzung mit. Mit dieser konnte er zwar die restliche Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) inklusive Play-offs absolvieren, um eine Operation kam er in der Pause allerdings nicht herum. „Ich war dann viel auf der Physio-Bank und konnte fast kein Sommertraining machen“, erinnerte sich der Rechtsschütze. Die Grundlagen für eine lange Saison ließen sich so nur schwierig aufbauen.
Große Verletzung und OP: Für Gawanke war das auch für den Kopf nicht ganz einfach
Doch nicht nur das. Die Situation war für den Kopf ebenfalls nicht ganz einfach. Eine Verletzung dieser Größenordnung hatte Gawanke zuvor noch nicht erlebt – auch der Umstand einer OP war für ihn Neuland. „Nach so einer großen Verletzung muss man immer auch erst einmal gucken, wie man zurückkommt“, betonte der 1,86 Meter große und 90 Kilogramm schwere Defensivspieler.
Sein Saisonstart verlief verhalten. Vor allem an seinen ligaweit gefürchteten Schlagschuss traute sich der gebürtige Berliner noch nicht heran. Die Folge: Das Toreschießen überließ er den anderen. Gawanke war zwar trotzdem ein absoluter Leistungsträger, verteilte Vorlagen wie am Fließband. Nach 35 Spieltagen hatte der Offensivverteidiger aber selbst nur zwei Mal getroffen.
Leon Gawanke: „Ich habe viel über meinen Körper gelernt“
„Das war am Anfang schon ungewohnt. Doch mit der Zeit kam bei mir das Selbstvertrauen zurück. Die Sachen haben sich wieder so angefühlt wie davor und dann hat es in der zweiten Saisonhälfte ja auch wieder besser mit den Toren geklappt“, sagte Gawanke. In der Tat: In den letzten elf Spielen der Hauptrunde war der Rechtsschütze gleich sechsmal erfolgreich, ehe ihm in den Play-offs allmählich die Kräfte ausgingen.
Dennoch hat Gawanke, der jedes (!) Saisonspiel für die Adler absolvierte und mit 21:44 Minuten pro Partie im Schnitt auch die meiste Eiszeit erhielt, viel gelernt. „Die Erfahrung zu machen, mit solch einer Verletzung umzugehen und dann vor allem auch wieder zurückzukommen, hat mir viel gebracht. Ich habe viel über meinen Körper gelernt in dieser Zeit. Vor allem, wie wichtig es ist, einfach jeden Tag ordentlich zu regenerieren“, bilanzierte er.
Doch mittlerweile geht der Blick wieder nach vorn. Gawanke freut sich darauf, Ende Juli, Anfang August mit dem kompletten Team in die Saisonvorbereitung zu starten. Bis es aber soweit ist, absolviert er mit der Mannheimer Sommertrainingsgruppe noch fleißig alle Trocken- und Eiseinheiten in der Kurpfalz „Wir haben wieder eine neue Mannschaft, die sich erstmal finden muss. Letztes Jahr haben wir aber einen guten Grundstein gelegt und darauf wollen wir aufbauen“, sagte Gawanke mit Blick auf die Saisonziele.
Feuerkraft aus der Defensive: Gawanke, Mattinen und Gilmour
In der vergangenen Spielzeit hatten die Mannheimer vor allem mit dem Toreschießen ihre Probleme. Ein von Beginn an fitter Gawanke – gepaart mit dem torgefährlichen Neuzugang Nicolas Mattinnen sowie dem ebenfalls offensiv ausgerichteten John Gilmour – könnten den Adlern aus der Defensive heraus aber schonmal mehr Feuerkraft verleihen. „Ich glaube, dass wir auf jeden Fall von hinten raus Verantwortung übernehmen können. Gleichzeitig haben wir aber auch im Sturm genug Qualitäten, um zum Torerfolg zu kommen“, betonte Gawanke und ergänzte: „Wenn wir generell als Team torgefährlicher werden, dann werden wir auch eine sehr gute Saison spielen.“
Der Nationalspieler möchte dabei als gutes Beispiel vorangehen. „Ich möchte wieder ein Führungsspieler sein, vorweggehen und der Mannschaft zum Sieg verhelfen“, unterstrich Gawanke. Der trainingsintensive Sommer setzt dafür zumindest schon einmal sehr gute Voraussetzungen.
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