Adler Mannheim erhalten gute Lektion für die Play-offs

Die Adler Mannheim spielen beim 4:5 nach Penaltyschießen gegen Berlin phasenweise stark, aber nicht konstant genug. Warum das eine gute Lektion für die Play-offs war.

Von 
Christian Rotter
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Nach dem 4:3 von Leon Gawanke (r.) waren die Adler drauf und dran, den ersten Saisonsieg gegen Berlin zu feiern. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Kaum war die Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) Geschichte, da hakte sie Dallas Eakins auch schon ab. „Eines steht mal fest: Die 52 Spiele sind schnell rumgegangen“, sagte der Trainer der Adler Mannheim nach der abschließenden 4:5-Niederlage nach Penaltyschießen gegen die Eisbären Berlin. Im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr zog Eakins ein positives Fazit: „Wir haben keine negative Tordifferenz und müssen auch nicht in die Pre-Play-offs.“

Schon vor der Partie gegen den Titelverteidiger stand fest, dass die Adler in der Viertelfinalserie ab dem 16. März auf den EHC Red Bull München treffen. Zum Hauptrundenabschluss ging es für die Blau-Weiß-Roten aber noch darum, sich den vierten Tabellenplatz zu sichern, um mit Heimrecht in die Runde der Top Acht starten zu können. „Das ist uns gelungen“, betonte Verteidiger Leon Gawanke, der Kristian Reichels Tor zum 3:3 vorbereitete und das 4:3 selbst schoss.

Rundum zufrieden war der 25-Jährige allerdings nicht. „Für mich überwiegt heute Abend die Enttäuschung“, sagte Gawanke, der sich kaum darüber freuen konnte, dass sein Team aus einem 1:3-Rückstand eine 4:3-Führung gemacht hatte. Es ärgerte ihn vielmehr, dass es den Mannheimern nicht gelungen war, den knappen Vorsprung nach Hause zu bringen. Gerade als gebürtiger Berliner hätte der Nationalspieler gerne einen Sieg gegen seine Heimatstadt gefeiert: „Du willst einfach mal gegen die Eisbären gewinnen. Das haben wir die ganze Saison über nicht geschafft.“

Vierte Niederlage im vierten Saisonspiel für Adler Mannheim gegen Berlin

In Berlin hatten die Adler in dieser Saison mit 3:4 nach Verlängerung sowie mit 2:5 verloren. Besonders das 3:9-Heimdebakel gegen die Eisbären am 9. Januar hatte Gawanke nicht vergessen. Es wurde aber nichts mit einer Revanche – und das, obwohl das Powerplay mit drei Treffern heiß lief.

„Wir haben gesehen, wie stark wir sein können, wenn wir über 60 Minuten hart Eishockey spielen“, sagte Gawanke, der aber genau wusste, dass dies seiner Mannschaft gerade nicht gelungen war. Nach einem dominanten Auftakt hieß es zu Beginn des zweiten Drittels 1:3, weil in der Defensive die Löcher zu groß waren. Es ist immer bitter, in einen Konter zu laufen. Zum jetzigen Zeitpunkt der Saison sollte das aber nicht mehr passieren – vor allem nicht in dieser Häufigkeit.

Jubel nach dem 1:1 von Mannheims Leon Gawanke (l) und Torschütze John Gilmour. © PIX-Sportfotos

Nach dem 0:1 von Lean Bergmann (4.) glich John Gilmour in Überzahl zum 1:1 aus (15.). Eric Hördler (18.) und Leo Pföderl (25.) sorgten mit ihren Treffern dafür, dass die Eisbären auf 3:1 davonzogen. „Die Fischbuch-Bennett-MacInnis-Reihe hat uns mit ein paar Wechseln zurück ins Spiel gebracht“, lobte Tom Kühnhackl die Arbeiterformation, auf deren Konto das 2:3-Anschlusstor ging: In der neutralen Zone angelte sich Ryan MacInnis die Scheibe, er ließ die Berliner Gegenspieler am eigenen Körper abtropfen und hatte vor dem Eisbären-Kasten noch das Auge für Kris Bennett (30.).

4:3 nach 1:3 – Adler Mannheim lassen die Muskeln spielen

Spätestens jetzt war die SAP Arena ein Tollhaus. Nur eine Minute später bugsierte Kristian Reichel den Puck aus der Luft zum 3:3 über die Linie, Gawankes Direktabnahme landete zum 4:3 hinter Jonas Stettmer (39.). Die Adler hatten die Eisbären da, wo sie sie haben wollten. Doch weil die Mannheimer trotz zahlreicher guter Chancen nicht den fünften Treffer nachlegten, gleich Kai Wissmann 22,9 Sekunden vor dem Ende zum 4:4 aus. Im Penaltyschießen sicherte Bergmann den Gästen den Zusatzzähler.

„Wir müssen dieses Spiel vorher beenden. Dass der Gegner trifft, wenn er den Torhüter gezogen hat, ist nichts Außergewöhnliches. In der ersten Minute des letzten Drittels fahren wir aber zweimal allein auf Stettmer zu und lassen das 5:3 liegen. Das ist bitter“, dachte Gawanke an die Szenen, in denen Kühnhackl und MacInnis scheiterten.

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Nach zwei freien Tagen beginnen die Adler am Montag mit der Vorbereitung auf das erste Viertelfinalspiel gegen München am Sonntag (14 Uhr) in der SAP Arena. Sie hoffen, dann auch wieder auf Bennett zurückgreifen zu können, der die Partie gegen Berlin angeschlagen abbrechen musste.

„Wir haben uns in eine ganz gute Situation gebracht. Um uns gegen München durchzusetzen, müssen wir unsere Hausaufgaben machen“, sagte Gawanke. Er hofft, dass nicht wie im letzten Jahr schon im Viertelfinale Endstation ist. Im Frühjahr 2024 war das Eakins-Team am späteren Meister Berlin gescheitert.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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