Bensheim. Die personellen Voraussetzungen waren alles andere als optimal und auch der Spielverlauf gestaltete sich zumindest im ersten Spielabschnitt nicht ganz nach den Vorstellungen von Christian Roth, am Ende war es dann aber der längere Atem, der den Ausschlag zu Gunsten des VfL Bensheim geben sollte. Dieser kam in der Basketball-Regionalliga im Heimspiel gegen die TSG Söflingen zu einem 101:76 (42:41)-Erfolg, mit dem man den direkten Konkurrenten um den Ligaverbleib im Klassement überholte und den positiven Trend im Jahr 2025 mit vier Siegen und zwei Niederlagen fortsetzte.
Anfangs lagen die VfL-Basketballer im Rückstand
Beiden Teams war in der Anfangsphase die Bedeutung der Partie anzumerken. Der Ballbesitz wechselte sehr häufig, gewonnene Bälle wurden gleich wieder verloren und die Wurfquote war unter dem, was die Zuschauer in der gut besuchten AKG-Sporthalle erwarten durfte. Die Gäste fingen sich schneller und so lag der VfL nach sechs Minuten mit 4:14 im Rückstand, ehe der in der Folge überragende Felix Becker seinen ersten Drei-Punkte-Wurf traf, dem Julius Kraus im folgenden Angriff den nächsten Dreier folgen ließ.
Coach Christian Roth musste die mit Erkältung ins Spiel gegangenen Tilman Isensee und Johann Roth früh auswechseln, was dem Spielfluss der Gastgeber nicht zugutekam. Über die engagierte Verteidigung und spektakuläre Punkte von Jonas Gieseck auf der Centerposition konnte der Rückstand bis zum Ende des ersten Viertels mit 18:22 im überschaubaren Bereich gehalten werden.
Das zweite Viertel gestaltete der VfL offensiv deutlich variabler. Insbesondere die Einwechslung von Jan Tschakaloff sorgte für neue Gefahr von der Drei-Punkte-Linie. Die Bemühungen der Gastgeber wurden zunächst von dem in dieser Phase überragenden Patrick Antic beantwortet. Der beste Gästespieler war nicht zu stoppen und erzielte zehn Punkte in Folge, so dass der VfL erneut in Rückstand (32:39) geriet.
In dieser Phase machte sich das verletzungsbedingte Fehlen von Marc Liyanage bemerkbar, der für eine Sonderbewachung des Söflinger Top-Shooters geeignet gewesen wäre. Der VfL war nun gezwungen, die Abwehrarbeit zu intensivieren, was auch gelang. Der Aufsteiger ließ in den verbleibenden drei Minuten bis zum Halbzeitpfiff nur noch einen Korb der Gäste zu und Tilman Isensee war es vorbehalten, sogar die 42:41-Pausenführung für die Gastgeber herzustellen.
Aggressiv kam die Starting-Five wieder zurück aufs Feld
Taktisch gab es in der Pause für den VfL nicht viel umzustellen. Es bestand die Hoffnung, dass mit konsequenter Verteidigung die Kräfte der Schwaben schwinden werden. Entsprechend aggressiv kam die Starting-Five wieder zurück aufs Feld und machte von Beginn an klar, dass es nun keine Kompromisse mehr in der Defense geben wird. Doch noch hatte der Gast Antworten parat und bei einem Spielstand von 49:49 war die Partie zunächst noch offen.
Der VfL blieb jedoch seiner Linie treu. Richi Maurer ging in der Laufarbeit an seine Grenzen und setzte den Aufbauspielern der Gäste immer mehr zu. Bensheim gelang es nun, von Minute zu Minute ein bis zwei Punkte Abstand zu gewinnen, und die zwei Dreier des genesenen Niko Anders läuteten die erfolgreiche Schlussphase der Partie ein. Zum Ende des dritten Viertel stand es nach einem cleveren Steal von Yann Gröhlich 69:61 für die Gastgeber.
Bis vier Minuten vor Schluss blieben die Gäste aus dem Ulmer-Stadtteil in Schlagdistanz, ehe Julius Kraus, der das Abschlusstraining noch mit einem „Hexenschuss“ hatte abbrechen müssen, seine Cleverness unter Beweis stellte. Gemeinsam mit dem schnellen Justus Arndt störte er immer wieder das Spiel der Schwaben und setzte an der Seite von Aufbauspieler Johann Roth die Mitspieler klug in Szene. Roth war es dann auch, der mit einer Einzelaktion für das 91:76 sorgte und damit den Widerstand der Gäste brach. In den letzten drei Minuten blieben die Bensheimer hochkonzentriert, ließen keinen Punkt mehr zu und konnten selbst noch etliche Punkte verbuchen. Die 250 Zuschauer in der AKG-Sporthalle dankten die spielerisch wie kämpferisch starke Vorstellung nach der Schlusssirene mit einer „Standing Ovation“.
VfL Bensheim: Justus Arndt (6 Punkte), Johann Roth (15/2 Dreier), Yann Gröhlich (7/1), Richard Maurer, Julius Kraus (11/1), Jonas Gieseck (8), Felix Becker (21/4), Niko Anders (6/2), Tilman Isensee (8), Jan Tschakaloff (19/4). net
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