Lorsch. Man blickt bei der Tvgg Lorsch in der Winterpause zufrieden auf die Tabelle der Fußball-Kreisoberliga. Die „Turner“ überwintern mit 25 Punkten und 26:22 Toren auf dem achten Tabellenplatz und haben noch Chancen, sich im Klassement nach vorne zu arbeiten.
Man hat zwei Spiele weniger als die Konkurrenz ausgetragen – sollte man diese gewinnen, dann könnte man durchaus noch ins Aufstiegsrennen eingreifen. Das ist zwar nicht das primäre Ziel der Schützlinge von Martin Weinbach, der Lorscher Trainer gibt sich im folgenden Wintercheck dennoch angriffslustig und hat sich mit seinem Team nach der Pause noch einiges vorgenommen.
Sind die Lorscher den eigenen Erwartungen gerecht geworden?
Nahezu. Die Klosterstädter hatten sich im Sommer einen Platz unter den ersten Sieben zum Ziel gesetzt, das verfehlen sie mit dem achten Platz knapp. Gewinnt man jedoch das Nachholspiel gegen Schlusslicht Lörzenbach, dann rückt man auf den fünften Tabellenplatz vor und liegt absolut im Soll.
Das wäre umso höher zu bewerten, stand die Sommervorbereitung doch unter keinen günstigen Vorzeichen. Die ersten drei Wochen mussten die „Turner“ auf Grund zahlreicher erkrankter Spieler im Trainingsbetrieb improvisieren, so dass man unter ungünstigen Umständen in die Saison startete. „Nach der reduzierten Vorbereitung und den zahlreichen Ausfällen, die wir zu beklagen hatten, war einfach nicht mehr zu erwarten“, kann Martin Weinbach mit dem Ist-Stand zur Winterpause gut leben.
Was ist bisher gut gelaufen?
An der Defensivabteilung der Lorscher haben sich viele Teams die Zähne ausgebissen. Hinten steht die Turnvereinigung sehr sicher und mit 22 Gegentreffern stellt man die drittbeste Abwehr der Liga. Physisch präsentieren sich die Lorscher ebenfalls stark und machen dadurch so manches spielerische Manko wett.
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Dies wurde gerade in den letzten Wochen vor der Winterpause, in denen man sich zwischenzeitlich bis auf den sechsten Tabellenplatz vorarbeiten konnte, deutlich. „Vor der Winterpause war die Mannschaft körperlich in einem Top-Zustand und wir haben den Fußball gespielt, der mir vorschwebt“, zeigt sich Weinbach mit dieser Saisonphase zufrieden.
Wo kann sich die Mannschaft noch steigern?
Der Turnvereinigung fehlt es an der nötigen Durchschlagskraft im Offensivbereich. Mit gerade einmal 26 erzielten Toren zählt man nicht zu den „Torfabriken“ der Liga, was auch daran liegt, dass mit Philipp Dewald nur ein echter gelernter Stürmer zur Verfügung stand.
Diesem fehlten die Nebenleute, was Martin Weinbach beklagt. „Benni Krause, Steven Zöller und Sebastian Sommer haben über einen Großteil der Spiele gefehlt und so konnten wir einfach nicht die nötigen Offensivgefahr auf den Platz bringen. Chancen haben wir uns zwar erspielt, in der Verwertung waren wir aber alles andere als effektiv.“
Der Coach beklagt aber auch die Zahl an individuellen Fehler. „Da müssen wir uns auch verbessern und dürfen es unsere Gegner nicht zu einfach machen“, so der Coach.
Wie haben sich die Neuzugänge entwickelt?
Dennis Meissner war die erhoffte Verstärkung und ist der Taktgeber im Lorscher Spiel. Dies wurde umso deutlicher, als Meissner aus beruflichen Gründen einige Wochen fehlte. Auch Nick Nonnemann stellte unter Beweis, dass er das Zeug zum Stammspieler besitzt und mit seiner Wucht das Spiel der Turnvereinigung beleben kann. Elias Bersch hat die Umstellung von der Kreisliga A geschafft und sich an das Niveau der Kreisoberliga herangearbeitet.
Gab es in der Winterpause personelle Veränderungen?
Bereits kurz vor der Winterpause hat sich Luca Weber den „Turnern“ angeschlossen. Der Einhäuser stand zuletzt in Diensten des FC Ober-Abtsteinach und soll in Lorsch für mehr Torgefahr und Durchschlagskraft im Offensivbereich sorgen.
Verzichten müssen die Lorscher hingegen auf Dominik Koob und Ruben Stöckmann. Beide haben sich vor der Pause schwer verletzt und werden in der Rückrunde nicht auflaufen können. Koob droht nach seinem dritten Kreuzbandriss sogar das Karriereende.
Was ist für die Turnvereinigung in dieser Saison noch drin?
Grundsätzlich noch alles, wie mit Verweis auf die weniger ausgetragenen Spiele eingangs erwähnt. „Nach den Leistungen vor der Winterpause muss mindestens Platz fünf unser Ziel sein“, lautet da die klare Aussage von Martin Weinbach.
Für den Übungsleiter hat das Nachholspiel gegen Lörzenbach eine große Bedeutung. „Wenn wir das gewinnen, dann ist für uns noch alles drin, das Spiel gegen den Tabellenletzten, der von großen Verletzungssorgen gebeutelt war, haben wir aber noch lange nicht gewonnen“, warnt der Lorscher Trainer davor, den Aufsteiger allein an seinem Tabellenstand zu messen.
Wie sehen die mittelfristigen Perspektiven bei der Tvgg aus?
Mittelfristig möchten die Lorscher in der Gruppenliga spielen. „Das ist klar so kommuniziert und hinter diesem Vorhaben stehen Verein, Mannschaft und auch ich. Wir wollen sportlich das Optimale herausholen und so muss der Aufstieg ein klar gesetztes Ziel sein. Ob dieses Ziel am Ende auch umgesetzt werden kann, das steht auf einem anderen Blatt“, zeigt sich Martin Weinbach erfolgsorientiert.
Der Übungsleiter würde gern auch in der kommenden Saison auf der Kommandobrücke in seiner Heimstadt stehen. Auch wenn in Sachen Vertragsverlängerung noch keine konkreten Gespräche geführt wurden, blickt Weinbach diesen zuversichtlich und positiv entgegen. „Mir bereitet die Arbeit bei der Turnvereinigung große Freude, die Mannschaft ist zufrieden und die Chemie passt einfach, die Vorzeichen sind also gut.“ net
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