Lorsch. Die Jahresabschlussfeier der Fußballabteilung der Turnvereinigung Lorsch in der Gaststätte „Zum Ehlried“ war mit gut 80 Mitgliedern und Angehörigen sehr gut besucht. Unter den Gästen waren auch Bürgermeister Christian Schönung, der dem Verein eine gute Zukunft wünschte, sowie Stadtrat Alexander Löffelholz.
Vorstandssprecher Hans-Jürgen Lebert begrüßte die Teilnehmer zu dieser letzten Zusammenkunft 2022. „Wir werden uns heute damit beschäftigen, gut zu essen, herzlich zu lachen und uns an all die lustigen Geschichten erinnern, die wir erlebt haben.“ Er begrüßte auch das ehemalige Gastwirtsehepaar Hermann und Rita Helmling sowie Monika Graf. Seinen Dank sprach er allen Helfern aus, die diese Feier organisiert hatten – besonders dankte er Simone Glanzner. Nicht vergessen wurden der neue Gastwirt Michael Amendola und sein Team, sowie die Musiker der Pink Panthers mit Sängerin Joelle Reibold und Jean Diehl. Sie bereicherten den Abend musikalisch mit bekannten Hits.
Bei einem Ratespiel mit zehn Fragen hatten Hermann Helmling, Marvin Steinbrecher und Marvin Wittke neun richtige Antworten gegeben. Mit der Beantwortung einer Zusatzfrage wurde Marvin Wittke Sieger. Ihm überreichten Holger Glanzner und Hans-Jürgen Lebert einen Präsentkorb.
Schätzspiel mit Süßigkeiten
Bei einem Schätzspiel musste erraten werden, wie viele Süßigkeiten in einer Glasschale liegen. Es waren 115 Teile. Da mit Kevin Reinke (119) und Sebastian Sommer (111) zwei Fußballer mit einer Differenz von vier Stück das beste Ergebnis genannt hatten, musste Joelle Reibold von den Pink Panthers ein Los ziehen. Der Sieg ging an Kevin Reinke, der mit einem Getränkekorb belohnt wurde. Die Süßigkeiten durfte Sebastian Sommer als Trostpreis mit nach Hause nehmen.
In seinem sportlichen Jahresrückblick erklärte Hans-Jürgen Lebert: „Unser Verein hatt alles, was er braucht, insbesondere einen starken Teamgeist und engagierte Sportler.“ Die 1. Mannschaft belegte in der Saison 21/22 mit 67 Punkten einen „sehr guten 3. Tabellenplatz“ in der Kreisoberliga. Es wäre sicher etwas mehr möglich gewesen, nachdem man vor der Winterpause mit sieben und acht Punkten Vorsprung vor Olympia Lorsch und TSV Auerbach die Tabelle angeführt hatte.
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Bei Wiederbeginn im Frühjahr habe man das hohe Niveau aber leider nicht halten können. Verletzungen, Covid-19-Erkrankungen und berufsbedingte Abwesenheiten hätten dem Team einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zum Zeitpunkt der Feier belegte das Team Platz 8, allerdings mit zwei Spielen weniger als die Konkurrenz. „Ich sehe da auf jeden Fall noch etwas Luft nach oben. Auch mit einem ersatzgeschwächten Kader können wir auf die Leistung aus den letzten Saisonspielen aufbauen. Vielleicht ist der Sprung in etwas höhere Regionen der Tabelle durchaus realistisch“, blickte Lebert in die Zukunft.
Die 2. Mannschaft stand zuletzt auf Tabellenplatz 12 in der Kreisliga B, mit einem ordentlichen Abstand von zehn Punkten auf die Abstiegsplätze. Er sei sicher, „dass unsere Jungs den Klassenerhalt packen werden“, sagte Lebert.
Freude bereite die 3. Mannschaft in der Kreisliga D. Sie habe ihren Skeptikern gezeigt, was möglich ist. Ohne die beiden unnötigen Punktverluste, stünde sie aktuell auf Platz zwei in der Tabelle. Es wäre noch möglich, eine Aufholjagd zu starten. Besonders erfolgreich waren in diesem Jahr die E-Junioren als Kreispokalsieger und Drittplatzierte der Regionalmeisterschaft im Bezirk Darmstadt.
Dank an Spieler, Trainer und Helfer
Der Vorstand bedankte sich bei allen Aktiven und Trainern für ihren „unermüdlichen Einsatz“. Alle Mannschaften hätten sich wacker geschlagen, ihnen sei nichts geschenkt worden. „Sport ist Leidenschaft und Fußball sicher eines der leidenschaftlichsten Spiele. Und es ist ein Teamsport.
Und zwar nicht nur für die Sportler und den Trainer, sondern auch für all die anderen, die sich für den Sport einsetzen, die ihre Wochenenden damit verbringen, uns zu unterstützen“, sagte Lebert. Man wolle daher auch alle „stillen Helden“ loben. Der Einsatz der Ehrenamtlichen werde im Alltag viel zu oft als selbstverständlich hingenommen. „Sie halten unseren Verein am Leben“, so der Vorstandssprecher.
Seit 40 Jahren als Schiedsrichter im Einsatz
Je eine Flasche Wein und Klostertaler erhielten beim Jahresabschluss der Tvgg-Fußballer die langjährigen Schiedsrichter Klaus Fieberling und Jean Pierre Dupin. Letzterer stammt ursprünglich aus der Partnerstadt Le Coteau. Nach Lorsch geholt hatte ihn einst Bäckermeister Friedel Drayß, in dessen Betrieb er zeitweise noch heute tätig ist. Er hatte nicht nur bei verschiedenen Vereinen aktiv Fußball gespielt, er war auch Spielertrainer bei der AS Azzuri Lampertheim. Seit 40 Jahren ist er Schiedsrichter der Tvgg Lorsch und hat bis heute 5500 Spiele geleitet. Warum er Schiedsrichter geworden sei, begründete er so: „Ich habe bei einer Betriebssportmannschaft ungerechtfertigt die Rote Karte bekommen, bin vom Spielfeld marschiert und habe gesagt: Ich mache eine Schiedsrichterausbildung und zeige euch, wie man ein Spiel leitet.“ Jean Pierre Dupin lebt in Lampertheim, gehört seit einigen Jahren dem Freiwilligen Polizeidienst an, spielt im Mundart-Theater, wo er seit 20 Jahren Vorstandsmitglied ist, pfeift weiterhin Fußballspiele, wandert gerne, genießt das Leben und fährt zum Hochseefischen nach Dänemark und Norwegen. „Wenn ich nicht mehr laufen kann, dann komme ich mit dem Rollator, um als Schiedsrichter ein Spiel zu leiten“, versicherte der Geehrte. Der Beifall der Teilnehmer war ein Dankeschön dafür. ml
„Wer die Jugend hat, hat die Zukunft, heißt es immer so schön. Genau so richtig ist aber auch die Variante: Wer die Jugend haben will, muss ihr eine Zukunft bieten. Daran müssen wir ständig arbeiten. Das tun unsere Jugendtrainer das ganze Jahr über und ihnen gilt auch hier unser besonderer Dank. Er gilt insbesondere unserem Jugendleiter Sven Lenhardt, der das Ganze trotz Familie und Beruf bestens koordiniert“, versicherte Hans-Jürgen Lebert. Gedankt wurde auch dem Förderverein Kick Off.
„Eintracht-Event“ war Höhepunkt
Auch im geselligen Bereich war die Abteilung 2022 wieder aktiv gewesen, mit dem Frühlingsfest, dem Vatertagsfest und einer Beteiligung am Weihnachtsmarkt. Höhepunkt des Jahres sei jedoch das „Event Eintracht“ am 10. Juni gewesen. Zum Spiel des AH-Teams gegen die Traditionsmannschaft von Eintracht Frankfurt um Legende Charly Körbel waren fast 1200 Zuschauer ins Ehlried gekommen.
Durch Sponsoring sei auch ein Training mit 40 Jugendlichen der Tvgg möglich gewesen. Alle Partner der Eintracht hätten sich sehr zugänglich, kooperativ und ohne Allüren gezeigt. Das habe alle Erwartungen zu 100 Prozent erfüllt. „Das sind Ereignisse, die man sicher nicht so schnell vergessen wird. Diese Veranstaltungen sind wichtig für unseren Verein, weil sie uns die Möglichkeiten geben, uns von unserer besten Seite zu zeigen, neugierig zu machen, neue Mitglieder zu gewinnen und vielleicht auch den einen oder anderen Sponsor“, so Hans-Jürgen Lebert.
Er dankte allen Spendern und politisch Verantwortlichen, die dazu beigetragen hätten, den ehrgeizigen Vereinszielen in diesem Jahr wieder ein Stückchen näher zu kommen.
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