Kreisoberliga - Spitzenreiter geht mit einer „kontrollierten“ Offensive ins Spitzenspiel gegen Wald-Michelbach

Tvgg Lorsch macht’s wie Otto Rehhagel

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Christian Dingeldey fehlt der Tvgg am Sonntag. © Strieder

Bergstraße. Die Tvgg Lorsch startet mit einer echten Standortbestimmung ins Fußballjahr 2022. Der Tabellenführer der Kreisoberliga empfängt mit der SG Odin Wald-Michelbach den aktuellen Ligavierten und der befindet sich nach der 2:5-Niederlage im Nachholspiel gegen die TSV Auerbach schon gehörig unter Zugzwang.

Lorschs Trainer Martin Weinbach nutzte die Partie, um den Gegner persönlich in Augenschein zu nehmen, und zeigte sich trotz der Niederlage beeindruckt von der Vorstellung der Überwälder. „Wald-Michelbach muss dieses Spiel nicht verlieren. Die SG war in der Anfangsphase die klar bessere Mannschaft und geht verdient in Führung, versäumt es aber, das 2:0 nachzulegen, was sich später gerächt hat“, lautet seine Erkenntnis.

Vor allem die Ball- und Passsicherheit sowie das hohe Tempo der Wald-Michelbacher blieben Weinbach in Erinnerung und vor diesen Punkten warnt er seine Schützlinge dann auch ausdrücklich. „Wir dürfen die SG zu keinem Zeitpunkt ins Spiel kommen lassen. Wenn die im Rollen sind, vor allem über die Flügel, dann sind die kaum zu stoppen. Da kommt Schwerstarbeit auf uns zu, doch wir stellen uns dieser Herausforderung.“

Mit Taktik ins Spiel

Der Druck auf die Gäste kommt ihm dabei nicht ungelegen. „Der Gegner muss gewinnen, uns hilft schon ein Unentschieden weiter. Entsprechend taktisch ausgerichtet werde ich meine Jungs ins Spiel schicken. Wir werden sicherlich nicht mauern, wir wollen aber auch nicht ins offene Messer rennen. Eine kontrollierte Offensive nach dem Vorbild von Otto Rehhagel beschreibt meine Vorstellung wohl am besten“, gestattet der Lorscher Trainer einen Einblick in seine taktischen Überlegungen.

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Diese hängen aber auch vom am Sonntag zur Verfügung stehenden Personal ab, und da müssen die „Turner“ auf Philipp Dewald (beruflich), Christian Dingeldey, Dominik Koob (beide verletzt) und Neuzugang Kevin Reinke (krank) verzichten.

SSG Einhausen – KSG Mitlechtern (So. 15.30 Uhr): In Einhausen feiert der neue Trainer Thomas Süß seine Punktspielpremiere – während es für Mitlechtern die erste Partie nach der Trennung von Trainer Christoph Schamber ist (siehe Meldung unten). Thomas Süß hatte die SSG im Januar von Interimstrainer Dominique Völker übernommen und sich für den Rest der Saison noch einiges vorgenommen.

Drei von sechs Testspielen fanden statt

Diesen Plänen machte Corona aber einen dicken Strich durch die Rechnung. Von den geplanten sechs Testspielen konnten nur drei durchgeführt werden, so dass der neue SSG-Trainer seiner Premiere selbst mit großer Spannung entgegenblickt. „Das wird für alle eine Überraschungskiste. Keiner weiß nach einer Vorbereitung mit Höhen und Tiefen, wo er so richtig steht, und in Sachen Personal wird es sich bei uns wohl auch erst kurzfristig entscheiden, wer am Sonntag auflaufen kann.“

Thomas Süß, der selbst wegen einer Herzmuskelentzündung mit dem aktiven Fußballspielen aufhören musste, will nur auf gesunde Spieler zurückgreifen, alles andere hält er mit seiner persönlichen Vorgeschichte für grob fahrlässig. „Es gab in der Vorbereitung zum Beispiel Signale von Spielern, die noch nicht fit waren, dass sie trotzdem zur Verfügung stünden. Das ist mir aber mit meinen persönlichen Erfahrungen zu gefährlich und wäre verantwortungslos“, hat der SSG-Coach klare eine klare Haltung.

Als Mannschaft auftreten

Der Übungsleiter ist aber zuversichtlich, dass er am Sonntag eine einsatzfähige Mannschaft aufs Feld schicken kann. Dabei setzt er in erster Linie auf Leidenschaft und Wille, die er für ganz entscheidend hält. „Wir müssen von der ersten Minute den Kampf annehmen und zeigen, dass wir das Spiel gewinnen wollen. Das kann ein ganz entscheidender Faktor sein und funktioniert nur, wenn wir als Mannschaft auftreten“, setzt Thomas Süß, der sich in der Weschnitzgemeinde gut eingelebt hat, vor allem auf den Teamspirit seiner Kicker.

TSV Auerbach – St. Heppenheim (So. 15.30 Uhr): Auf den ersten Blick eine vermeintlich leichte Heimaufgabe für die Rot-Weißen, die gegen das Ligaschlusslicht ein Wiedersehen mit Marius Döll feiern. Der stand noch bis zur Winterpause als Spieler in Diensten der Auerbacher, war ein wichtiger Faktor in der Innenverteidigung der TSV und kennt die Mannschaft somit aus dem Effeff. „Marius weiß, wie ich Fußball denke, schließlich war er ja auch unser Mannschaftskapitän und ich habe viel mit ihm gesprochen. Da wird er seine Mannschaft gut auf uns vorbereiten können“, freut sich Giuliano Tondo auf das Wiedersehen mit seinem früheren Führungsspieler.

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Der Auerbacher Trainer will trotz der sportlich prekären Lage der Kreisstädter nichts von einem Selbstläufer wissen. Tondo kann verletzungsbedingt und coronagebeutelt alles andere als in Bestbesetzung antreten und erwartet ein Geduldsspiel für seine Mannschaft. Dieses will er gewinnen, um dem Führungsduo aus Lorsch auf den Fersen zu bleiben, dennoch sieht er in den Kreisstädtern alles andere als Laufkundschaft. „Mir fehlen sieben Spieler, der ein oder andere muss wahrscheinlich wieder auf einer Position ran, die er eigentlich nicht spielt und dazu müssen wir den Kader noch mit Spielern aus der Reserve aufstocken. Das sind Improvisationstalent und Geduld gefragt, dennoch wollen wir natürlich die drei Punkte im Weiherhausstadion behalten“, baut Giuliano Tondo auf den Siegeswillen des Tabellendritten. net

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