Fußball

Für Trares ist die Schweizer Taktik typisch für diese EM

Der BA-Experte hofft auf eine Steigerung im Achtelfinale der Fußball-EM 2024. „Sonst hat Deutschland keine Chance“, kommentiert er.

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hs
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Für den BA-EM-Experten Bernhard Trares war die Einwechslung von Maximilian Beier (vorn, im Zweikampf mit Fabian Schär) ein belebendes Element im DFB-Team. © dpa

Bergstraße. Für den BA-Experten Bernhard Trares war das letzte Vorrundenspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der laufenden Heim-EM kein Gradmesser für den weiteren Turnierverlauf, „denn man hat bei einigen Spielern doch gemerkt, dass wir bereits für das Achtelfinale qualifiziert waren“, will der Ex-Profi aus Heppenheim das 1:1-Unentschieden in Frankfurt gegen die Schweiz nicht überbewerten.

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„Klar, dass wir als Gruppensieger weiterkommen wollten, aber letztlich gingen gerade die gelb-belasteten Spieler nicht richtig in die Zweikämpfe. Allgemein fehlte die Intensität beim Anlaufen und bei den Läufen in die Tiefe“, erkannte der 59-jährige Profi-Trainer, derzeit auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber: „Es war natürlich keine besondere Leistung der DFB-Elf, aber gut, dass sie noch den Ausgleich erzielen konnte, nachdem ihr in einer guten Anfangsphase die verdiente Führung durch Andrich meines Erachtens unberechtigterweise vom Schiedsrichtergespann aberkannt wurde – das war kein Foul.“

„Geteilter Meinung“ zu Nagelsmanns Startaufstellung

Dass Bundestrainer Julian Nagelsmann zum dritten Mal in Folge die gleiche Startelf nominierte, „kann man geteilter Meinung sein“, so Bernhard Trares, „aber man hätte gerade in der Innenverteidigung andere Spieler aufstellen können“. Die Einwechselungen von Nagelsmann wären dann allerdings „richtig gut“ gewesen. So sei vor allem aufgegangen, nun mit einer Doppelspitze im Angriff zu fungieren sowie Ilkay Gündogan „auf die Sechser-Position zurückzuziehen“ und nunmehr mit Maximilian Beier „einen quirligen Spieler auf der Zehn zu bringen“. Damit hätte das deutsche Team den Druck auf die Schweizer erhöht.

Allgemein sei die Taktik der Schweizer ein Abbild für viele Mannschaften bei dieser Europameisterschaft gewesen, „denn die gehen verstärkt mit vielen Spielern in der Verteidigung in die Passivität, um dann mit schnellem Umschaltspiel für Torgefahr zu sorgen oder dann sogar wie die Schweiz zum Torerfolg zu kommen“. Vermehrt sei deshalb bei den Teams mit viel Ballbesitz auch die erhöhte Zahl von Distanzschüssen gegen dichtgestaffelte Gegner zu erkennen.

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Und gibt es für den BA-Experten aus der Kreisstadt nun einen Wunschgegner im Achtelfinale am kommenden Samstagabend (29.) in Dortmund? Eigentlich nicht, „denn man wird es nehmen müssen, wie es kommt“. Dabei fürchtet Trares auch ein mögliches Aufeinandertreffen mit den Engländern nicht, „denn auch sie haben sich bislang mit Ruhm bekleckert“. Im Lostopf vor den entscheidenden Spielen der Gruppe C am heutigen Dienstagabend sind übrigens noch Dänemark, Serbien und Slowenien.

Für den ehemaligen Abwehr- und Mittelfeldspieler, der einst beim SV Kirschhausen seine Fußballkarriere begann, steht fest: „In den K.o-Spielen müssen sich alle Mannschaften gegenüber der Vorrunde leistungsmäßig steigern und alles reinwerfen. Aber das wissen die Spieler und Trainer auch.“ Deshalb hält sich Trares mit weiteren Prognosen zurück, aber ist sich sicher: „Mit einer Leistung wie gegen die Schweiz hat die deutsche Mannschaft keine Chance, um bei dieser EM weit zu kommen.“ hs

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