Fußball-Stadtmeisterschaft

Fehlheimer Klasse setzte sich bei Stadtmeisterschaften durch

Das Senioren-Endspiel gegen die stark aufspielende FSG war eine klare Sache. Der Trainer gewinnt auch mit Alten Herren.

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maz
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Der Fehlheimer Tobias Ritzert (links) versucht im AH-Finale den Schuss des Auerbachers Felix Luckhardt (rechts) abzuwehren. © Jürgen Strieder

Bensheim. Nur einen Punkt brauchte die FSG Bensheim im letzten Vorrundenspiel der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft, um das Halbfinale sicher zu erreichen. Zur Halbzeitpause stand es 1:1 gegen den VfR Fehlheim, der gewinnen musste, um seinerseits in die K.o.-Runde einzuziehen. Auch nach Wiederanpfiff kam Fehlheim nur selten durch die gegnerischen Reihen. Also griff Sebastian Lindner eine Minute vor Abpfiff zu einem taktischen Mittel, das man sonst vor allem aus dem Handball oder Eishockey kennt.

Fehlheims Trainer nahm den Torhüter für einen fünften Feldspieler vom Platz. Noch 30 Sekunden. Fehlheim spielte in Überzahl nun fast wie beim Eishockey, ließ den Ball über die Mitte von links nach rechts und zurück laufen. Bensheims Spieler warfen sich in jeden Schuss, blocken jeden Angriff. Bis auf einen. 20 Sekunden vor dem Abpfiff landet ein Abpraller bei Sadic – 2:1 für Fehlheim. Die Grün-Weißen standen damit im Halbfinale.

Harris Yohendran (links) trifft zur 2:1-Führung für den VfR Fehlheim im Senioren-Endspiel gegen die FSG Bensheim. © Jürgen Strieder

Der Einzug in die K.o.-Runde war für die FSG trotz der Niederlage noch möglich. Allerdings durfte Gronau im folgenden Spiel gegen Schwanheim nicht mit mehr als vier Toren Differenz gewinnen. Der D-Ligist aus dem Westen hatte zu diesem Zeitpunkt bereits keine Chance mehr, das Halbfinale zu erreichen. Für die Schwanheimer ging es nur noch um symbolische drei Punkte und zwei Kästen Bier, die ihnen aus dem Fanblock der FSG versprochen wurden.

Und tatsächlich: Die favorisierten Gronauer kamen gegen Schwanheim nicht über ein 1:1 hinaus. Zwar hat der B-Ligist damit sein Ziel verfehlt, ins Halbfinale einzuziehen. Doch über drei Tage betrachtet kann er mit der Leistung zufrieden sein. Gegen die FSG Bensheim kam Gronau nach einem 1:5-Rückstand auf 4:5 heran und zeigte damit eine Einstellung, die in dieser Situation wohl nicht viele Teams gehabt hätten. Und der sensationelle 2:1-Auftaktsieg gegen Fehlheim dürfte sowieso einen eigenen Platz in der Vereinschronik erhalten.

Wie 2023 feierten die Fehlheimer Senioren und Alten Herren auch zum Ende des Jahres 2024 gemeinsam den Gewinn der Hallen-Stadtmeisterschaft. © Jürgen Strieder

Große Momente boten auch die Halbfinalspiele tags darauf. Die FSG Bensheim besiegte den FC 07 im Sechsmeterschießen und zog ins Finale ein. Gegner dort: der VfR Fehlheim, der sich zuvor gegen Gastgeber TSV Auerbach mit 6:5 durchgesetzt hatte. Kann die FSG dieses Mal Revanche nehmen? Zunächst sah es gut aus. Schon in der dritten Minute ging der Außenseiter mit 1:0 durch Lucas Merk in Führung. Doch Fehlheim antwortet postwendend durch Sadic mit dem 1:1. VfR-Trainer Sebastian Lindner hatte aus dem glücklichen Sieg in der Vorrunde gelernt. „Wir wollten der FSG mehr den Ball geben und dann über unser Umschaltspiel nach vorn kommen“, sagte er nach dem Abpfiff.

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Doch auch mit Ball war Fehlheim dominant. „Wir haben die Spiele aus der Gruppenphase analysiert. Uns war klar, dass wir den Ball schneller spielen müssen“, sagt Lindner. Und so ließ der Gruppenligist im Finale die FSG oft hinterherlaufen, wenngleich sich die Weststädter teuer verkauften. Doch gegen den VfR Fehlheim mit Trainer Sebastian Lindner, der zuvor selbst mit seinen Tempogegenstößen die AH der Grün-Weißen zum Titelgewinn geführt hatte, war an diesem Tag kein Vorbeikommen. Und so blieb nach vier Tagen die Erkenntnis, dass die Hallenstadtmeisterschaft nach wie vor für Überraschungen gut ist. Doch für den ganz großen Coup hat es noch nicht gereicht. maz

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