Vor der neuen Fußball-Saison

Routiniers setzen sich zur Ruhe - SC Rodau setzt auf „Blutauffrischung“

Der SC Rodau hat erst spät den Klassenerhalt in der Fußball-Kreisliga A gesichert. Dies lag an der angespannten Personalsituation. Vor allem junge Spieler sollen nun für Abhilfe sorgen

Von 
Niklas Wagner
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Der SC Rodau baut in der neuen A-Liga-Saison vor allem auf junge Spieler, denen die Zukunft gehören soll: v.l. Trainer Ludwig Brenner mit den Neuzugängen Oli Kaden, Marc Schwindt, Andre Maxheim und Jan Brier. © Jürgen Strieder

Rodau. Seit mittlerweile fünf Jahren spielt der SC Rodau in der Fußball-Kreisliga A. Für einen „Dorfverein“ ist das eine beachtliche Leistung. In der vergangenen Spielzeit gelang der Klassenverbleib erst spät in der Saison, was jedoch vor allem daran lag, dass es aufgrund von Verletzungen gravierende Personalproblemen gab. Eine solche „Seuchensaison“ habe er noch nie erlebt, sagt Trainer Ludwig Brunner rückblickend.

Vor der neuen Saison wird es einen für Rodauer Verhältnisse großen Umbruch geben. Viele ältere, arrivierte Spieler beenden ihre fußballerische Laufbahn. Insgesamt neun neue Spieler schließen sich dem Sportclub an, darunter vier A-Jugendliche. „Wir waren bemüht, den Kader in der Breite zu verstärken“, erläutert der ehemalige Profispieler Brfenner. Gleichzeitig habe man bewusst eine „Blutauffrischung“ forciert, um den Kader insgesamt zu verjüngen. „Uns war es wichtig, viele junge Spieler dazu zu holen.“

Luca Torre, Jan Brier, Timo Quentin und Marc Schwindt sammeln zukünftig ihre ersten Erfahrungen im Herrenbereich beim SCR. Brenner bescheinigt dem Quartett, einen guten ersten Eindruck hinterlassen zu haben. „Die Jungs sind alle engagiert im Training.“ Nichtsdestotrotz brauchen gerade junge Spieler eine gewisse Zeit, bis sie sich an den Erwachsenenfußball gewöhnen. Daher geht Brenner davon aus, dass „die Jungs ihre Zeit brauchen werden“. Zeit, um sich nicht nur an die neue Spielweise, sondern auch an den Fußball in der A-Ligazu gewöhnen. Dies dürfte zumindest für Timo Quentin nicht allzu lang dauern. Er hat bereits in der vergangenen Saison bei seinem Heimatverein FSG Bensheim Spielzeit in der A-Liga gesammelt.

Das Ziel sei es nun, die Neuzugänge schnellstmöglich in das Gesamtgefüge zu integrieren: „Es wird die Hauptarbeit in den nächsten Wochen sein, eine Mannschaft zu formen.“ Denn einige wichtige Stützen haben ihre Fußballschuhe -zumindest im Aktivenbereich- an den Nagel gehängt. Eine ganz wichtige Stütze in den vergangenen Jahren, unter anderem als spielender Trainer, war Salman Ahmad. Neben ihm nennt Brenner Tobias Lerchl, Nico Brause, Arthur Reinhardt als wesentliche Stützen, die nun wegfallen und eine große Lücke hinterlassen. Gerade für die Novizen kann es daher schnell gehen, dass „wir sie reinwerfen“, so Brenner.

Den Start in die Vorbereitung bewertet Brenner als gelungen. In den ersten drei Trainingseinheiten standen immer mehr als 15 Spieler zur Verfügung. „Das hatten wir in der gesamten letzten Saison nicht.“ Dennoch stapelt der frühere Verteidiger tief. Ziel sei es, auch in dieser Saison die Mannschaft weiterzuentwickeln und das geht nur über einen längeren Zeitraum. Mittelfristig sind ambitionierte Zielvorgaben nicht ausgeschlossen. Wenn der Klassenverbleib auch in diesem Jahr gelänge, könnten im nächsten Jahr auf gewissen Positionen gezieltere Verstärkungen vorgenommen werden. Wichtig ist Brenner ohnehin, eine gewisse Stabilität aufzubauen.

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Konstanz und Beständigkeit: Dafür steht der SCR und allen voran Ludwig Brenner. Der arrivierte Fußballehrer weiß die Sachlage immer realistisch einzuschätzen. Den Umbruch bezeichnet er daher als „dringend notwendig“. Die Voraussetzungen, wieder eine möglichst sorgenfreie Saison ohne Abstiegssorgen zu spielen, sind gegeben. Schafft es Brenner, die Philosophie möglichst zügig in den Köpfen der Neuzugänge zu manifestieren, steht dem Ziel Klassenverbleib nichts im Weg. Gerade die jungen Spieler finden ein Fundament vor, das gut dazu geeignet ist, um die ersten Erfahrungen im Aktivenbereich zu sammeln. Gehen die erfahreneren Spieler voran und bewahrt der SCR seine Heimstärke, dann kann ein ähnlich guter Start wie in der vergangenen Spielzeit gelingen. Bleibt man zudem verschont von Verletzungen, dürfte der Klassenverbleib in dieser Saison deutlich früher feststehen als in der abgelaufenen Spielzeit.

SC Rodau (Kreisliga A 2025/26)

  • Zugänge: Andre Maxheim, Dennis Schlachter, Kevin Korger (alle SV Schwanheim), Timo Quentin, Marc Schwindt, Zohaib Umar (alle FSG Bensheim), Oli Kaden (TSV Auerbach), Luca Torre (JSG Zwingenberg/Schwanheim), Jan Brier (JSG Reichenbach).
  • Abgänge: Salman Ahmad, Tobias Lerchl, Arthur Reinhardt, Nico Brause (Karriere beendet), Leon Kühner (SSG Einhausen).
  • Kader, Tor: Harald Bauer, Pascal Klotz, Jordan Hristov.
  • Abwehr: Chris Beyer, Kevin Korger, Andre Maxheim, Manuel Rohr, Florian Schödel, Marc Schwindt, Andi Sörgel, Daniel Steinke.
  • Mittelfeld und Angriff: Jan Brier, Oli Kaden, Daniel Kloster, Oliver Löw, Florian Mitsch, Maik Mueller, Mirco Mueller, Patrick Pacholczyk, Timo Quentin, Dennis Schlachter, Luca Torre, Zohaib Umar.
  • Trainer: Ludwig Brenner (geht in seine zweite Saison).
  • Ziel: Klassenverbleib.
  • Favoriten: FSV Rimbach, TSV Aschbach

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