Vor der neuen Fußball-Saison

Die Abwehr ist die größte Baustelle der FSG Bensheim

Nach drei Aufstiegen in Folge ist die FSG Bensheim wieder in der Fußball-Kreisoberliga angekommen. Im Gegensatz zur Vorsaison wird vor allem eine Steigerung in der Abwehr angestrebt.

Von 
Marvin Zubrod
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Die FSG Bensheim geht mit Verstärkung in die neue Saison in der Kreisoberliga: stehend v.l. Paul McNally (Cheftrainer), Elit Demi (Co-Trainer), Klaudi Buraku, Janis Breuer, Leon Fesser, Holger Rettig (Abteilungsleiter Senioren); sitzend v.l.: Tom Müller, Noah Runhaar, Ben Friesen, Arijan Burniki, Kamal Chahdi. Es fehlt: Pascal Quentin. © Marvin Zubrod

Bensheim. 62 Gegentore aus 30 Spielen: Dass eine Mannschaft mit dieser Bilanz in die Fußball-Kreisoberliga aufsteigt, dürfte selten vorkommen. Für die FSG Bensheim waren die Lücken in der Defensive kaum ein Problem. Zu stark war der Angriff der Blau-Weiß-Roten, der letztlich maßgeblich daran beteiligt war, dass die Bensheimer im Mai als Tabellenzweiter der A-Liga in die Kreisoberliga aufgestiegen sind.

Es war der dritte Aufstieg in Folge für den Weststadtclub, der zudem vor wenigen Tagen sein 75-jähriges Bestehen gefeiert hat. Daher ist das Selbstvertrauen bei der Mannschaft von Trainer Paul McNally groß. Überdrehen wird die FSG trotzdem nicht. „Die Kreisoberliga ist nochmal ein Sprung“, sagt Abteilungsleiter Holger Rettig. „Wir brauchen daher eine intensive Vorbereitung.“ Am Wochenende hatte die McNally-Elf daher bereits zwei Testspiele.

Am Samstagnachmittag spielte sie zu Hause gegen den FSV Zotzenbach, tags darauf folgte das Heimspiel gegen die SKG Ober-Beerbach. Bereits am heutigen Dienstag geht es beim Gruppenligisten VfR Fehlheim um den Einzug ins Halbfinale der Stadtmeisterschaft. Ein anspruchsvolles Programm für die Spieler der FSG, das jedoch zugleich eine Chance für die Neuzugänge ist. Denn die Verantwortlichen im Sportpark West haben trotz der erfolgreichen Saison in der A-Liga erkannt, dass sie nachlegen müssen. „Wir wollen den Fokus aufs Verteidigen legen“, sagt Rettig mit Blick auf die 62 Gegentore.

Eine wichtige Stütze könnte Klaudi Buraku sein. Der 36 Jahre alte Innenverteidiger wechselt vom Gruppenligisten FSG Riedrode in den Sportpark West und ist auch im defensiven Mittelfeld einsetzbar. Für Buraku ist der Wechsel zur FSG zugleich eine Rückkehr: Er hatte zuletzt in der Saison 2017/18 für die Blau-Weiß-Roten gespielt, ehe er über Eintracht Bürstadt und TSV Auerbach nach Riedrode kam.

Eine weitere Verstärkung ist Leon Fesser. Der 30 Jahre alte Innenverteidiger hat bereits für den FC Bayern München II in der Regionalliga und für den SC Paderborn in der 3. Liga gespielt. In der Saison 2017/18 stieg Fesser mit Paderborn unter Trainer Steffen Baumgart in die 2. Bundesliga auf. In der folgenden Spielzeit gelang gar der Aufstieg in die Bundesliga. Fesser kam in dieser Aufstiegssaison wegen eines Kreuzbandrisses allerdings nicht zum Einsatz. Die Verletzung war auch der Grund dafür, dass Fesser wenige Wochen später seine Profikarriere beenden musste. Er kann jedoch weiterhin im Amateurfußball spielen und war unter anderem bereits für die TSV Auerbach aktiv.

Die Torwartposition ist eine weitere Schlüsselrolle. Ohne die Paraden von Niclas Runhaar wären der FSG in den vergangenen drei Jahren wohl nicht drei Aufstiege gelungen. Dass Runhaar den Club nun verlässt, weil er wegen seines Studiums in den Heidelberger Raum zieht, ist ein großer Verlust für die FSG. Runhaar war nicht nur ein sportliches Aushängeschild. Der Lehramtsstudent zählte auch charakterlich zu den Größen im Team und ist im ganzen Verein beliebt. Dankbar ist die FSG ihm auch dafür, dass er seinen jüngeren Bruder Noah vom Kreisoberligisten Eintracht Bürstadt in den Sportpark West geholt hat. Noah Runhaar wird in dieser Saison die neue Nummer Eins im Tor der FSG Bensheim sein.

Auch in der Offensive gibt es eine Neuerung. Torschützenkönig Jasko Huseinovic (35 Tore) wechselt zu Eintracht Bürstadt. „Jasko kann man nicht eins zu eins ersetzen“, sagt Rettig über den Weggang seines besten Stürmers. „Aber wir hoffen, dass wir die Lücke füllen können.“ So kommt unter anderem Kamal Chahdi vom Frankfurter FV Sportfreunde 04 neu ins Team. Wichtig ist Rettig auch, die Nachwuchsspieler aus der A-Juniorenmannschaft zu integrieren. Ben Friesen, Pascal Quentin und Tom Müller rücken nun fest in die erste Mannschaft. Profitieren könnten sie von Spielern wie Marlon Danzberger oder Lamek Ghirmay, die früher selbst in den Juniorenteams der FSG gespielt haben und in den vergangenen Saisons wichtiger Bestandteil der Aufstiegs-Kader waren. Für den Weststadtclub soll die eigene Jugend schließlich das Fundament für die Zukunft bilden.

FSG Bensheim (Kreisoberliga 2025/26)

Zugänge: Janis Breuer (FSV Friedrichsdorf, kam zur Rückrunde), Klaudi Buraku (FSG Riedrode), Arijan Burniki (Sportfreunde Heppenheim), Kamal Chahdi (Frankfurter Sportfreunde FV 04), Leon Fesser (Wiedereinstieg nach Verletzung), Ben Friesen, Tom Müller, Pascal Quentin (alle eigene Jugend), Noah Runhaar (Eintracht Bürstadt).

Abgänge: Jasko Huseinovic (Eintracht Bürstadt), Vincent Lang, Mischa Pauls, Thomas Pisarski (alle VfR Fehlheim), Timo Quentin (SC Rodau), Niclas Runhaar (FC Zuzenhausen).

Kader; Tor: Jörn Ende, Ben Friesen, Noah Runhaar. - Abwehr: Janis Breuer, Klaudi Buraku, Arijan Burniki, Sirak Ghirmay, Finn Kappei, Jonas Klein, Patrick Kolleczek, Abdirisak Ahmad Sodal. – Mittelfeld und Angriff: Kamal Chahdi, Marlon Danzberger, Elit Demi, Leon Fesser, Lamek Ghirmay, Marlon Happ, Lucas Merk, Tom Müller, Alexander Quadt, Pascal Quentin, Enver Reqica, Waldemar Schelkunow. – Trainerteam: Paul McNally (Cheftrainer), Elit Demi (spielender Co-Trainer), Holger Rettig (Torwarttrainer), Markus Münch (Physiotherapeut), Paul Guire, Michael Kreuzer (beide Athletiktrainer).

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