Vor der neuen Fußball-Saison

Gedämpfte Erwartung bei den Fußballern der SC Olympia Lorsch

Keine Frage, der SC Olympia Lorsch will - wie in der Vorsaison - in der Fußball-Kreisoberliga oben mitmischen, doch der Ausfall von zwei wichtigen Spielern in der Vorrunde dämpft die Erwartungen. Das Wort „Aufstieg“ nimmt Trainer Marius Dölll nicht in den Mund.

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Olympia-Trainer Marius Döll (re.) mit sechs der neun Neuzugänge (von links): Sergej Pineker, Igor Grosu, Noel Brinkmann, Elias Söder, Vincenzo Lucchese und Gianluca Lucchese. © Jürgen Strieder

Lorsch. Der SC Olympia Lorsch blickt auf eine erfolgreiche Saison in der Fußball-Kreisoberliga zurück. Als Vizemeister durfte er in der Relegationsrunde sogar am Aufstieg zur Gruppenliga „schnuppern“. Da wäre es eigentlich logisch, wenn der SCO auch in der anstehenden Spielzeit erneut die Plätze eins oder zwei als Saisonziel ausgeben würde, Trainer Marius Döll weiß die Situation beim Sportclub jedoch realistisch einzuschätzen und nimmt deshalb das Wort „Aufstieg“ bewusst nicht in den Mund. „Wir haben neun Neuzugänge, die zunächst einmal integriert werden müssen. Zudem stehen uns mit Lars Palkovitsch und Ivan Pavlic zwei Leistungsträger in der Vorrunde nicht zur Verfügung. Da wäre es vermessen, den Aufstieg als erklärtes Ziel auszugeben. Oben mitspielen wollen wir aber in jedem Fall.“

Die Ausfälle von Palkovitsch und Pavlic, die studienbedingt jeweils ein Auslandssemester absolvieren, waren frühzeitig bekannt - und so hat man die Fühler nach Ersatz ausgestreckt und ist fündig geworden. „Lars war mit 31 Toren unser Haupttorschütze. Ihn eins zu eins zu ersetzen, wird nicht möglich sein, und so wollen und müssen wir das Toreschießen auf mehrere Schultern verteilen. Dabei sollen uns die Neuzugänge weiterhelfen“, sagt Döll.

SC Olympia Lorsch (Kreisoberliga)

Abgänge: Emre Gözübüyük (FC Fürth), Fabian Grimm (pausiert), Markus Moh- Amar (SV Unter-Flockenbach II), Yannick Grieser (eigene zweite Mannschaft).

Zugänge: Sergej Pineker (SG W.-Michelbach), Hasan-Ali Serdar, Igor Grosu (beide Ataspor Worms), Max Hohnhäuser, Mika Kunert, Elias Söder (alle TSV Auerbach), Noel Brinkmann (JSG Lorsch/Einh.), Gianluca und Vincenzo Lucchese (FSG Riedrode).

Kader; Tor: Max Hohnhäuser, Elias Krämer, Michael Wahlig. - Feld: Javi Scalzo, Lukas Edam, Sergej Pineker, Ivan Pavlic, Andreas Krämer, Noel Brinkmann, Igor Grosu, Sascha Hinz, Levin Reichel, Mikkail Bajrami, Yannick Ulpins, Lars Palkovitsch, Sascha Lautenbach, Gerrit Wiemer, Elias Söder, Leon Röhrig, Sebastian Stockmann, Mika Kunert, Gianluca Lucchese, Cedric Samstag, Hasan-Ali Serdar, Mick Schuhmacher, Vincenzo Lucchese.

Trainer : Marius Döll (dritte Saison). - Ziel: oben mitspielen. - Favorit: SG Unter-Abtsteinach. net

Mit Hasan Ali-Serdar und Igor Grosu kommt ein torgefährliches Duo von Ataspor Worms nach Lorsch. Serdar ist bei der Olympia keine unbekannte Größe, trug er doch bereits in der Saison 2019/20 das Trikot des SCO und wusste dabei zu überzeugen. Grosu deutete in den bisherigen Trainingseinheiten ebenfalls seine Klasse an, so dass sich Döll sicher ist, dass die „beiden Top-Spieler“ die Lücke durch den Palkovitsch-Ausfall schließen können. Auch die Brüder Gianluca und Vincnezo Luchese (zuvor FSG Riedrode) hat der Trainer auf der Rechnung und verspricht sich von ihnen ein besseres Ballbesitzspiel, „denn beider sind sehr gute Fußballer, können positiv auf eine Mannschaft auf dem Platz einwirken und sorgen für mentale Stabilität. Das hat uns zuletzt vielleicht in den entscheidenden Phasen ein bisschen gefehlt.“

Ein weiterer Hoffnungsträger im Offensivbereich ist Noel Brinkmann (A-Junioren JSG Lorsch/Einhausen), an dem viele Clubs der Liga Interesse hatten. „Ich bin froh, dass sich Noel für uns entschieden hat, und bin mir sicher, dass er schnell in der Kreisoberliga Fuß fassen wird“, hält Döll viel vom Torschützenkönig der A-Junioren-Gruppenliga, der übrigens der Sohn des Ex-Olympia-Trainers Hagen Brinkmann ist.

Auch Talente und ein Routinier zählen zu den Hoffnungsträgern

Von der TSV Auerbach hat mit Max Hohnhäuser, Mika Kuhnert und Elias Söder ein talentiertes Trio den Weg in die Klosterstadt gefunden, dem der Lorscher Coach einiges zutraut. Hohnhäuser soll sich mit Elias Krämer „einen Zweikampf um den Platz im Tor der Olympia liefern“, Kuhnert, der in seiner ersten Aktivensaison gleich im Auerbacher Gruppenliga Team zu Einsätzen kam, soll „auf der linken Seite Betrieb machen“ und Söder ist in der Lage, als Zehner ein Spiel lenken zu können. Letztlich schloss sich mit Sergej Pineker von der SG Wald-Michelbach ein Routinier dem SCO an, den Marius Döll bestens kennt, bildete er doch mit ihm zwischen 2015 und ‚19 die Innenverteidigung beim FC Sportfreunde. Heppenheim: „Sergej bringt Erfragung aus der Hessen- und Verbandsliga mit und wird dafür sorgen, dass wir defensiv besser stehen. Als spielender Co-Trainer ist er zudem mein verlängerter Arm auf dem Spielfeld.“

Den neun Zugängen steht eigentlich nur ein echter Abgang gegenüber. Markus Moh-Amar sucht dem SV Unter-Flockenbach II eine neue sportliche Herausforderung. Döll wünscht dem Mittelfeldspieler( „menschlich richtig guter Typ“) alles Gute und hofft, dass Moh-Amar, den Verletzungen immer wieder zurückgeworfen haben, gesund bleibt. Yannick Grieser will ein wenig kürzertreten und hat sich aus diesem Grund der zweiten Olympia-Mannschaft angeschlossen. Dazu kommen noch die studienbedingten Ausfälle von Lars Palkovitsch und Ivan Pavlic, wobei Pavlic zumindest zum Saisonauftakt noch zur Verfügung steht.

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Die Olympia wird ein wenig ihren Spielstil ändern müssen. Dieser war in den letzten Jahren in erster Linie von schnellem Umschalten und Tempo geprägt. Da nun aber die beiden schnellsten Spieler vorübergehend fehlen, will Döll verstärkt auf das Passspiel setzen, „denn wir haben neue Spieler im Kader, die sehr gut mit dem Ball umgehen können. Dadurch werden wir in jedem Fall ein wenig anders spielen und auf mehr Ballbesitz setzen. Taktisch wollen wir aber variabel bleiben.“

Die BA-Prognose

Auch wenn die Lorscher Olympia in der Vorrunde noch auf die pfeilschnellen Lars Palkovitsch und Ivan Pavlic verzichten müssen, zählt sie dennoch in der kommenden Saison zu den Meisterschaftsanwärtern in der Fußball-Kreisoberliga. Mit neun Zugängen ist es dem Sportclub gelungen, sich qualitativ wie quantitativ zu verstärken, so dass angesichts eines breiten Kaders nicht die personellen Engpässe zu befürchten sind, die Trainer Marius Döll in der Vorsaison Sorgenfalten bereiteten. Mit Hasan Ali Serdar und Igor Grosu sowie den Lucchese Brüdern konnte man erfahrene Spieler für die Offensive gewinnen, Sergej Pineker sollte der Abwehr mehr Stabilität verleihen. Und mit Noel Brinkmann sowie dem Auerbacher Trio hat sich ein Quartett dem Traditionsverein angeschlossen, dem die Zukunft gehören sollte.

Der SC Olympia Lorsch hat in Sachen Personal seine Hausaufgaben gemacht und geht gut aufgestellt in die Spielzeit 2025/26. Wenn es Marius Döll gelingt, die Neuzugänge schnell zu integrieren, dann sollte sein Team am Ende unter den Top 3 zu finden sein. net

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