Lorsch. er Jubel war groß bei den Spielern und Verantwortlichen des SC Olympia Lorsch II, hatte man sich sich doch durch einen 6:0-Heimerfolg gegen den im Kalenderjahr noch ungeschlagenen TSV Weiher zum Abschluss der Saison noch einmal ein Ausrufezeichen gesetzt und sich die Meisterschaft in der Fußball-Kreisliga C gesichert. Der Aufstieg der Lorscher Reserve in die B-Liga stand bereits zuvor fest, aber das Team von Spielertrainer Luca Gaggiano wollte unbedingt auch noch Meister werden.
Mit dem Kantersieg krönte der SCO II eine Spielzeit, in der es bis zur Winterpause noch nicht unbedingt nach dem Gewinn der Meisterschaft aussah. Die Lorscher Mannschaft erwischte einen eher durchwachsenen Start in die Saison und bewegte sich bis zum 17. Spieltag zwischen Rang zwei und sieben. Bis zu diesem Zeitpunkt waren es der FC Fürth II und SV Zwingenberg; dahinter konnten die Olympianer aber als Tabellendritte überwintern.
In der Winterpause hatte sich der SCO II dann gezielt und konzentriert vorbereitet, dennoch setzte es im März eine überraschende 2:5-Niederlage bei der SG Lindenfels/Winterkasten II. Eine Niederlage, die nach Ansicht von Bekir Ilhan aber Signalwirkung haben sollte und auch stellvertretend für den bisherigen Verlauf der Saison stand. „Jedem war nun klar, dass wir uns steigern und konstanter in unseren Leistungen werden müssen, wenn wir unser Saisonziel in Form des Aufstieges schaffen wollten. Gegen die Teams aus der oberen Tabellenhälfte haben wir uns eigentlich immer gut geschlagen und aus diesen Spielen auch fast immer die optimale Punktzahl eingefahren, gegen die vermeintlich kleinen Gegner, gegen die du einfach gewinnen musst, haben wir aber unnötige Punkte liegengelassen“, sagt der Sportliche Leiter der Olympia, der die Mannschaft zu Beginn der Saison auch gecoacht hatte, ehe er in Luca Gaggiano den geeigneten Nachfolger gefunden hatte.
Nach der Pleite in Lindenfels landeten die Lorscher einen Sieg nach dem anderen und befanden sich klar auf Aufstiegskurs. Nach den Erfolgen gegen Zwingenberg (5:2) und in Fürth (4:1) wurde schließlich die Meisterschaft als erklärtes Ziel ausgegeben und dieses hat die Mannschaft letztlich souverän erreicht.
„Das ist ein echt verschworener Haufen“
Fragt man Bekir Ilhan nach den Gründen, die für den Titelgewinn ausschlaggebend waren, dann fallen dem Olympia-Urgestein zwei besondere Faktoren ein. „Zum einen hat Luca Gaggiano als Spielertrainer einen herausragenden Job gemacht und sich voll mit seinem Amt, dem Team und Club identifiziert. Und das war eine echte Mannschaft, die da jeden Spieltag auf dem Platz stand. Einen solchen Zusammenhalt habe ich in meiner langen Zeit bei der Olympia nur selten erlebt. Die Jungs haben die richtige Balance zwischen Sport und Feiern gefunden und dabei nie den Erfolg aus den Augen verloren. Das ist ein echt verschworener Haufen, der sich jetzt für seine Mühen belohnt hat.“
Olympia-II-Meisterkader
- Tor: Modou Sey, Fabian Grimm, Michael Wahlig, Nico Arnold, Dominique Völker.
- Feld: Benjamin Braun, Tom Hencke, Yannis Dohrmann, Pascal Denefleh, Lars Mühlum, Fabian Krieger, Mark Serbatius, Torben Gatscha, Johannes Schneider, Patrick Mang, Benjamin Schulz, Timo Neudecker, Christian Drayß, Simon Enzmann, Jens Bäumer, Dustin Lammer, Mick Schumacher, Sebastian Stockmann, Emre Gözübüyük, Jan Schweikert, Robin Bauer, Jörn Tampe, Luca Walter, Lars Falkenstein, Gerrit Wiemer, Michael Moh Amar, Mikail Bajrami, Edgar Schwarze, Sascha Alo, Cedric Samstag, Yannick Grieser, Sascha Hinz, Jan Zeug, Manuel Kohl.
- Spielertrainer: Luca Gaggiano. net
Das Team Ilhan dann auch über die Klasse einzelner Spieler und will deshalb auch keinen Akteur als unverzichtbaren Faktor hervorheben. „Sicherlich haben wir mit 147 erzielten Toren mit Abstand die meisten Tore der Liga erzielt und stellen mit 59 Gegentreffern auch die zweitbeste Defensive. Das alles ist aber ein Produkt einer Teamleistung - und da zählen auch die Spieler aus dem zweiten oder sogar dritten Glied dazu, die allein durch ihre hohe Trainingsbereitschaft dafür gesorgt haben, dass unter guten Bedingungen trainiert werden konnte oder bei ‚Not am Mann‘ zur Stelle waren“.
Wichtig ist dem Vorstandsmitglied auch die Tatsache, dass man den Meistertitel mit einem gewachsenen Zweitmannschaftskader erreichen konnte. Natürlich kamen immer wieder Spieler aus der ersten Mannschaft (Kreisoberliga) in der C-Liga zum Einsatz, aber nur, um dort nach Verletzungen und Pausen wieder Spielpraxis zu sammeln. „Wir haben nie gezielt um Verstärkung von oben gebeten - und das ganz bewusst. Wir waren personell eigentlich immer gut besetzt.“
Erfolgstrainer Gaggiano gibt Coaching ab
Nun ist der Aufstieg geschafft und der Meistertitel in trockenen Tüchern. Die Vorbereitung auf die Saison 2025/26 laufen ebenfalls auf Hochtouren. Kevin Jährling löst Luca Gaggiano, der sich wieder ganz auf das Fußballspielen konzentrieren möchte, auf der Trainerposition ab. Natürlich ist der Klassenerhalt das erklärte Ziel. Es darf aber auch gerne ein bisschen mehr sein, will man sich doch qualitativ verstärken und befindet sich mit einigen potenziellen Neuzugängen in Gesprächen.
Bekir Ilhan nennt aber dennoch den frühzeitigen Ligaverbleib als primäre Vorgabe. „Die Spielklasse ist für uns eine unbekannte Größe und selbst, wenn wir mit einer tollen Bilanz aufgestiegen sind und wir uns verstärken, wissen wir nicht genau, was uns in der B-Liga erwartet. Somit backen wir ganz bewusst kleine Brötchen und gehen Schritt für Schritt. Auf was wir uns in jedem Fall sehr freuen ist, dass es in der neuen Saison wieder ein Lorscher Derby zwischen den beiden zweiten Mannschaften der Olympia und der Turnvereinigung geben wird.“ net
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