Bensheim. Mit einem nahezu unveränderten Kader, aber gedämpften Ambitionen blicken die Handballer der HSG Bensheim/Auerbach auf die für sie am 16. September mit dem Spiel gegen den Top-Favoriten MSG Roßdorf/Reinheim beginnende Saison. Grund für die Zurückhaltung: Wegen fehlender Schiedsrichter bekommt die HSG als höchstklassige Mannschaft des Vereins auf Hessen-Ebene vier Punkte abgezogen.
„Das schmerzt schon, wenn man mit so einer Bürde startet“, gibt Trainer Moritz Brandt zu. Der Dauerbrenner auf der Bensheimer Bank, der bereits seit 2011 als HSG-Coach tätig ist, sieht daher kaum Möglichkeiten, ganz oben anzugreifen, zumal mit Roßdorf, Arheilgen und auch Groß-Rohrheim drei Teams sich enorm verstärkt hätten. Aber ins obere Mittelfeld will er mit seinem Team schon. „Dazu haben wir das Potenzial“, ist er überzeugt.
Froh über späten Saisonstart
Erleichtert ist Brandt, dass er mit seinem Team erst am 17. September in die Saison startet. Dann geht es zwar direkt gegen die scheinbare Über-Mannschaft der MSG Roßdorf/Reinheim, aber zum einen haben die Bensheimer dann das Winzerfest hinter sich gebracht und zum anderen steht eine Woche mehr an Training zur Verfügung. Und die will der Trainer unbedingt nutzen, nachdem in der zweiten Phase der Vorbereitung durch Urlaub und andere Gründe nur mit einem dünnen Kader gearbeitet werden konnte.
„Die ersten Wochen liefen ausgezeichnet, da haben wir viel gemacht und waren auch nahezu komplett. Dann haben wir eine Pause eingelegt und danach war es für mich als Trainer nicht so schön“, erklärt Brandt, der sogar an einem Trainingstag mit anschließendem Testspiel gerade einmal neun Akteure zur Verfügung hatte. „Aber das wird sich auch legen. Wir haben einen großen Kader, sind gut drauf und freuen uns, dass es bald wieder losgeht.“
In den ersten Wochen noch nicht dabei sein kann Leistungsträger Philipp Kuch. Nach einem Außenbandriss im Knie wird er wohl erst Ende September einsteigen können. „Natürlich wird er uns fehlen, aber es ist jetzt wieder absehbar, dass er zurückkommt“, ist Brandt erleichtert, dass der torgefährliche Rückraumspieler auf einem guten Weg scheint. Denn einfach wird die Saison nicht.
Für den Coach ist die Liga besser besetzt als zuvor, dazu der Punktabzug: „Ich hoffe, dass wir schnell die vier Punkte wettmachen können. Im Idealfall nach drei Spieltagen. Aber in der Hinrunde sollten wir schon mindestens sechs Siege holen“, rechnet Brandt vor.
Spielerisch ist von der HSG wenig Neues zu erwarten. Das war nach der guten vergangenen Runde auch nicht nötig. Das Deckungssystem wurde in Teilen etwas umgestellt, aber ansonsten feilte Brandt mit seinem Team vor allem an den funktionierenden Elementen in Angriff, Automatismen wurden geschärft. Klar scheint: Bensheim/Auerbach wird wieder für Tempo-Handball und viele Tore stehen und damit manch scheinbarem Favoriten das Leben schwermachen. Vielleicht kann die HSG auch schon für Roßdorf/Reinheim gleich zum Saisonstart zum Stolperstein werden – zuzutrauen ist es dem eingespielten Team, das auf und abseits des Handball-Parketts so glänzend harmoniert, allemal. esi
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