Fehlheim. Punktgewinn nach einer Nervenschlacht: In der Tischtennis- Regionalliga West holte der VfR Fehlheim beim Abstiegskonkurrenten TTV Stadtallendorf am Sonntag einen wichtigen Zähler. 5:5 hieß es nach knapp vier Stunden Spielzeit.
Wie eng es dabei zuging, zeigt der Blick in die Statistik. Sieben von zehn Partien gingen in den finalen fünften Satz, das Satzverhältnis lag bei 25:21 zugunsten der Fehlheimer. Unterm Strich hätten die Grün-Weißen durchaus gewinnen können, mussten letztlich aber sogar um den Punkt zittern.
Den sicherte der 19-jährige Felix Schubert in einem kleinen Krimi. 4:8 lag er im fünften Satz zurück, ehe er mit Moral und erstklassigen Ballwechseln das Match herumriss und mit 12:10 für sich entschied. Eine Grundlage des Unentschiedens war außerdem die Leistung von Marius Henninger, der sich in seinen Einzeln gegen die beiden Spitzenspieler der Gastgeber deutlich durchsetzte.
Eine Bank war wie so oft auch das Doppel Timo Freund/Felix Schubert, Routinier Andrej Bondarev steuerte zudem einen Punkt zum zwischenzeitlichen 3:3 bei – natürlich im fünften Satz. In dem hatte Mannschaftskapitän Timo Freund bedauerlicherweise aus Sicht des VfR zweimal das Nachsehen.
Stadtallendorf stand und steht wie Fehlheim unter Druck im Tabellenkeller, bedingt auch durch die Niederlage des TTC am Samstag gegen das bisher sieglose Schlusslicht aus Langenselbold. „Einerseits gut für uns, andererseits rückt alles noch enger zusammen“, bemerkte VfR-Abteilungsleiter Claudio Schubert.
Umso wichtiger sei es gewesen, vom Auswärtsspiel nicht mit leeren Händen nach Hause zu fahren. „Es zählt wirklich jeder Punkt, das ist nicht nur eine Floskel in dieser Spielzeit.“ Die Bestätigung dafür kam am Sonntagabend. Durch die Niederlage von Obertshausen gegen Jülich II kletterten die Fehlheimer wegen des besseren Satzverhältnisses vom Abstiegs- auf den Relegationsrang.
Den zu verteidigen wäre Stand jetzt das erste Saisonziel. „Wir wissen aber, wie schwer das werden wird. Die Jungs glauben aber an ihre Chance, das Spiel am Sonntag hat gezeigt, was in der Mannschaft steckt“, bilanzierte Schubert. Bereits am Samstag nutzten Henninger, Schubert und Freund das Pokalspiel der VfR-Zweiten gegen den Hessenliga-Spitzenreiter Braunfels zum Warmspielen. Durch das 4:0 zog die Reserve in die nächste Runde ein.
Für die dritte Mannschaft war hingegen am Freitag Endstation im Pokal, gegen Darmstadt 98 II gab es für das ersatzgeschwächte Team nichts zu holen. Mit 1:4 ging man schließlich von der Platte. Den Ehrenpunkt holte Ramon Tengel.
Während die Fehlheimer in den unteren Klassen in den nächsten Tagen nach der Weihnachtspause wieder verstärkt gefordert sind, steht in der Regionalliga für die Grün-Weißen eine Pause bis Ende des Monats an. Am 28. Januar (Sa.) empfangen Freund und Co. den 1. FC Köln II.
In der Vorrunde kassierte man mit 4:6 eine vermeidbare Niederlage. Allerdings wechselt bei den Kölner ab und an die Aufstellung, so dass man nie sagen kann, wie stark die Mannschaft ist, auf die man letztlich trifft. „Das ist keine Überraschung, darauf müssen wir uns einstellen“, blickt Schubert auf das Match voraus. Das Ziel bleibe für den Rest der Saison unverändert: So viele Punkte wie möglich holen, um den Klassenerhalt zu sichern, um nach dem Abstieg aus der 3. Bundesliga Nord nicht erneut einen Rückschlag hinnehmen zu müssen.
VfR-Punkte: Freund/Schubert, Henninger (2), Bondarev, Schubert.
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