Reichenbach. Die SG Reichenbach überwintert auf Platz drei in der Fußball-Kreisliga A. Für die Mannschaft von Spielertrainer Christian Bauer sind nach 15 absolvierten Begegnungen 29 Punkte und 42:24 Tore notiert. Damit liegen die Lautertaler, die eine Partie weniger ausgetragen haben als der Rest des Feldes, einen Zähler hinter Primus SV/BSC Mörlenbach.
Die Spielgemeinschaft war nach der Zusammenlegung der Teams des TSV und des SSV Reichenbach vor der Runde als Aufstiegskandidat gehandelt worden – eine Einschätzung, die die SG in ihrer Premierensaison bislang bestätigt. Im BA-Wintercheck beleuchten wir den bisherigen Verlauf der Spielzeit und die weiteren Ziele der SG Reichenbach.
Kreispokal-Viertelfinale und Testspiele
- Kreispokal-Viertelfinale: SG Reichenbach – FC 07 Bensheim (19.30 Uhr beim SSV/Felsenmeer)
- Testspiele: SV Kirschhausen – TSV Sulzbach (19.30 Uhr), Italia Bensheim – Spvgg Seeheim-Jugenheim II (20 Uhr).
Hat die SGR die Erwartungen erfüllt?
Ja. Christian Bauer ist „absolut“ zufrieden mit dem bisherigen Abschneiden seiner Mannschaft. Nach einem „etwas holprigen Start“ mit drei Unentschieden hat das aus TSV- und SSV-Spielern neuformierte Team seinen Rhythmus gefunden und präsentierte sich auf dem Platz als Einheit, erklärt der SG-Spielertrainer.
Wie hat das Teambuilding funktioniert?
Die Bildung der Spielgemeinschaft funktionierte reibungslos – auf und außerhalb des Fußballplatzes. Für Christian Bauer ist das Gelingen des gesamten Integrationsprozesses die Basis für die Erfolge bis zur Winterpause. „Das Wichtigste war, dass sich die Mannschaft, aber auch die Verantwortlichen und das Umfeld der Vereine so schnell gefunden haben.“ Die Identifikation mit dem Projekt war auf allen Ebenen von Anfang an sehr hoch, so Bauer weiter.
Was ist bis zur Winterpause sportlich gut gelaufen bei der SGR?
Die Mannschaft hat eine gute Balance zwischen Defensive und Offensive gefunden. Die beste Abwehr der Liga, mit Jascha Kaffenberger als Leader, zu stellen, ist für Bauer eine völlig neue Erfahrung. Mit dem TSV Reichenbach hatte der Übungsleiter in den Jahren zuvor in der Rubrik der Gegentreffer meist nicht besonders gut abgeschnitten. „Das ganze Team trägt zur stabilen Defensive bei.“
Große Stärke der SG ist darüber hinaus die „offensive Flexibilität“, sagt Bauer. Mit Leo Muzhaqui, der kurz vor Saisonbeginn seinen Wechsel nach Groß-Rohrheim rückgängig machte und sich entschied, weiter in Reichenbach zu spielen, Bastian Derigs sowie Julian Beilstein ist der A-Ligist in der Spitze personell exzellent aufgestellt. Zudem bringen die Lautertaler viel Power und Geschwindigkeit über die Außenbahnen mit. Des Weiteren verfügt die Elf über die Qualität und die Erfahrung, gegen tiefstehende Gegner geduldig Lösungen zu finden. Und: Die SGR hat mehrfach die Fähigkeit unter Beweis gestellt, nach Rückständen zurückzukommen und Partien drehen zu können.
Was muss besser werden im Team der SGR?
In Sachen Effizienz beim Ausnutzen von Torchancen sieht Bauer Luft nach oben. Die SG ist bei der Anzahl der erzielten Tore die Nummer fünf der Liga. „Wir spielen uns die Möglichkeiten heraus, lassen aber insgesamt zu viel liegen.“ Mit mehr Konsequenz im Abschluss hätten die Reichenbacher den ein oder anderen Punkt mehr holen können.
Gibt es personelle Veränderungen in der Winterpause?
Ja. Antonio Roa Pozo ist wieder für seinen Stammverein aktiv. Der Stürmer, der bereits für den FC 07 Bensheim in der Gruppenliga unterwegs war, kehrt nach einer längeren Pause zurück auf den Platz. Von den Langzeitausfällen ist Patrick Schmitt wieder einsatzfähig. Das Comeback des weiterhin verletzten Marco Altetiemann ist aktuell nicht absehbar.
Was ist noch möglich in dieser Saison für den SGR?
Wie erwartet ist das Rennen um die Spitze in der A-Liga eng. Die ersten Sechs des Klassements sind durch drei Punkte getrennt. Die SGR will ein Wörtchen mitreden im Kampf um die Meisterschaft. „Klar haben wir nach dem bisherigen Saisonverlauf Ambitionen.“ Ein Muss ist der Aufstieg in die Kreisoberliga für die Spielgemeinschaft nicht, wie Bauer unterstreicht. „Man darf sich keine Ausrutscher erlauben, Kleinigkeiten können letztlich entscheiden“, blickt er auf die nächsten Monate.
Wie sind die weiteren Perspektiven?
Die SG Reichenbach hat zum Neustart nach der Winterpause einen Umzug vollzogen. Nachdem die Spielgemeinschaft den ersten Abschnitt der Runde mit ihrem Trainings- und Spielbetrieb beim TSV verbrachte, findet das komplette sportliche Geschehen nun auf dem SSV-Sportplatz statt.
Dass sich die Spieler mit dem Projekt SG Reichenbach identifizieren, zeigen die weit fortgeschrittenen Personalplanungen für die kommende Saison. Der Großteil des Kaders hat bereits zugesagt, auch 2023/24 für die Spielgemeinschaft aufzuschlagen, berichtet Christian Bauer. Der Trainer selbst hat seinen Vertrag verlängert ebenso wie Co-Trainer Nils Bauer und Torwart-Trainer Torsten Massoth. eh
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