Lautertal. Nach nur einem Sieg und zwei Unentschieden in den bisherigen 20 Spielen und einem ernüchternden Torverhältnis von 25:92 überwintert Aufsteiger SG Reichenbach II als Tabellenletzter in der Kreisliga C. Eigentlich kann nur noch ein Fußball-Wunder das Team von Spielertrainer Kim Fassinger vor dem sofortigen Wiederabstieg retten, denn in den ausstehenden zwölf Partien müssten 13 Zähler auf den Relegationsplatz aufgeholt werden.
Hat sich Reichenbach II schon mit dem Abstieg abgefunden?
„Nein“, ist die klare Antwort von Kim Fassinger, „solange rechnerisch noch alles möglich ist, werden wir nicht aufgeben.“ Dabei gelte es, ab dem 12. März gut aus der Winterpause zu kommen, zumal es zum SV Schwanheim geht, gegen den es in der Vorrunde mit 7:0 den bislang einzigen Dreier gab. Dann folgt das Heimspiel gegen Biblis II. „Wir müssen einfach schauen, dass wir in der Rückrunde – wie schon beim 1:1 gegen Zwingenberg – weiter gegen die Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel punkten.“
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Weshalb kam die SG-Zweite in diese missliche Lage?
„Uns war schon bewusst, dass es eine Klasse höher schwer werden würde, aber so krass hatten wir uns den Unterschied doch nicht vorgestellt“, lässt der Spielertrainer durchblicken, dass die Reichenbacher als verspäteter Nachrücker aus der Aufstiegsrunde (wegen des Mannschaftsrückzugs der SG Odin Wald-Michelbach II) wohl etwas blauäugig den Spielbetrieb in der C-Liga aufgenommen haben, „denn diese ist doch mit Klasseteams wie Elmshausen, VfB Lampertheim, Olympia Lorsch II und FSG Bensheim sehr stark besetzt“.
So galt es, einige klare Niederlagen zu verdauen, „doch wir arbeiten daran, dass es zukünftig besser klappt“. Dabei hofft der SG-II-Coach, dass sich auch die verletzungs- und urlaubsbedingten Ausfälle in der SG-Ersten in Grenzen halten, weshalb seine Mannschaft dorthin zuletzt immer wieder Spieler abstellen musste, was natürlich zu einer personellen Schwächung im C-Liga-Team führte.
Wo gilt es, die Hebel anzusetzen, damit es besser läuft?
„Es muss unser Ziel sein, dass zunächst einmal die Null steht“, stuft Kim Fassinger die Probleme in der Defensivarbeit als „Knackpunkt“ ein, „denn hier machen wir einfach zu viele Leichtsinns- und Abwehrfehler“, die zur bisherigen Gegentrefferflut führten. Zudem fehle im Angriff ein „Knipser, der die Chancen verwertet“, so der Trainer, „denn bis zum gegnerischen Strafraum spielen wir oft sehr ansehnlich“.
Gibt es in der Winterpause personelle Veränderungen im Kader?
Das muss Kim Fassinger verneinen. Er muss mit dem gleichen Kader auskommen wie bisher und hofft allerdings, dass er – wie bereits angesprochen – nicht so oft Spieler in den A-Liga-Kader abstellen muss.
Und wie sehen die weiteren Perspektiven aus?
„Es ist kein Beinbruch, wenn wir wieder in die D-Liga absteigen“, ist Kim Fassinger froh, „dass die Stimmung in der Mannschaft trotz allem sehr gut ist – und das soll auch so bleiben“, auch wenn vielleicht der erhoffte Erfolg ausbleibt. Der Spielertrainer lässt sich den Spaß am aktiven Fußballsport dadurch jedenfalls nicht vermiesen. „Ich werde auf alle Fälle eine Saison dranhängen, solange es die Knochen noch mitmachen“, so der 40-Jährige. Offen sei allerdings, ob er als hauptverantwortlicher Trainer weitermachen wird, „aber ich bleibe so oder so bei der Sache“, hängt ihm sein Heimatverein am Herzen. hs
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