Bensheim. Der Schlussakkord sorgte für ein denkwürdiges Derby: Die Bezirksoberliga-Handballer der MSG Lorsch/Einhausen lagen sich schon jubelnd in den Armen, als die Unparteiischen eine gefühlte Ewigkeit nach der Schlusssirene eine Rote Karte verteilten, einen Strafwurf gegen die Gäste verhängten und Yannick Göbel für die gastgebende HSG Bensheim/Auerbach tatsächlich noch zum 26:26 (13:9) verwandelte.
„Nach der letzten Viertelstunde ist das eindeutig ein Punktgewinn für uns. Nach dem gesamten Spielverlauf muss ich sagen, da wäre mehr drin gewesen“, bilanzierte HSG-Trainer Moritz Brandt nach dem nervenaufreibenden Finish. Aufseiten der MSG sprach Fabian Krieger, der erneut für den im Urlaub weilenden Trainer Norbert Metzger das Coaching übernahm, von einem gerechten Remis, „aber der Ausgleich war schon bitter. Wenn man bereits jubelt und dann wird so eine Entscheidung getroffen - das ist schon hart“.
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Elf Sekunden vor dem Ende hatte Christopher Schierk Lorsch/Einhausen mit 26:25 in Führung gebracht. Bensheim/Auerbach spielte schnell den Ball nach vorne, doch MSG-Spieler Leonhardt Albert unterbrach den Angriff mit einem Foul. Die Gastgeber führten den Freiwurf schnell aus, kamen aber nicht mehr zu einem ordentlichen Abschluss. Schlusssirene. Jubel bei den Gästen. Ehe die Ernüchterung folgte. „Wir werden keinen Einspruch einlegen, aber können die Entscheidung der Schiedsrichter in dieser Szene nicht nachvollziehen“, meinte Krieger.
Bensheim/Auerbach begann konzentriert und agierte besonders in der Defensive äußerst stabil. „Unsere Abwehr war über die komplette Spielzeit richtig gut“, so Brandt. Aber vorne taten sich die Gastgeber schwer, scheiterten zudem häufig im Abschluss. Bei Lorsch/Einhausen lief es nur die ersten 20 Minuten rund, „dann hatten wir in der Abwehr eine Zeit lang keinen Zugriff“, erkannte Krieger mit Blick auf den nach dem 8:9 (20.) auf 8:13 (25.) anwachsenden Rückstand.
In der Pause drehte er an ein paar Stellschrauben - mit Erfolg. Die MSG zeigte eine tolle Moral, kämpfte sich schnell auf ein Tor heran (14:15, 40.) und schaffte beim 19:19 (47.) erstmals seit dem 1:1 wieder den Ausgleich. Als die Gäste aus dem 21:22 ein 24:22 (57.) machten, schien Bensheim/Auerbach die Punkte aus der Hand zu geben. Doch noch einmal mobilisierte die HSG alle Kräfte, egalisierte zum 25:25 30 Sekunden vor dem Ende, ehe das kuriose Finale folgte.
„Lorsch/Einhausen hat das wirklich gut gemacht“, gestand Moritz Brandt, der sich gleichzeitig ärgerte, dass seine Mannschaft aus der Fünf-Tore-Führung kurz vor der Pause zu wenig machte. „Da hätten wir nachlegen müssen“. – HSG-Tore: Geier, Kleber (je 5), Göbel (5/2), Wenner (4), Kuch, Herborn (je 2), Ehret, Friedrich (je 1). – MSG-Tore: Schierk (8/5), Kubasta (7), Müller, Albert (je 4), Wiegand (2), Glanzner (1). mep
TSV Pfungstadt – HC VfL Heppenheim 29:24 (10:12). Beim Tabellenführer verloren, aber nicht unzufrieden. So könnte man die Gemütslage von Trainer Simon Meier nach dem Spiel bei seinem Ex-Verein beschreiben: „Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden. Vor allem in der Abwehr haben wir sehr konzentriert gearbeitet. Wir wollten es Pfungstadt so schwer wie möglich machen. Ich denke, das ist uns mehr als gut gelungen.“
Doch in der Schlussphase gingen seiner Auswahl die Kräfte aus. „Wir haben unter der Woche nur eingeschränkt trainieren können, da einige Spieler fehlten. Das ist natürlich nicht optimal“, betonte der Übungsleiter: – HC VfL-Tore: Müller (7/5), Fickel (6), Lautenscheidt (4), Walz (3), Jonas Schütz (2), Schneider, Zajonz (je 1). ki/ü
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