Bergstraße. Grenzenloser Jubel bei der MSG Lorsch/Einhausen: Im Nachbarderby der Handball-Bezirksoberliga feierte die Männerspielgemeinschaft einen glücklichen, aber angesichts des gesamten Spielverlaufs nicht unverdienten 28:27 (16:13)-Erfolg beim TV Lampertheim. Zum Matchwinner avancierte Torhüter David Wägerle. MSG-Trainer Marco Höhn beorderte den Keeper für den allerletzten Strafwurf aufs Feld, nachdem den Rest der zweiten Hälfte eigentlich Maximilian Ohl zwischen den Pfosten stand. Und Wägerle parierte den Wurf von Tim Pfendler praktisch mit der Schlusssirene und hielt damit den Sieg fest.
Einen Vorwurf wollte Lampertheims Trainer Tobias Führer seinem Fehlschützen aber keinesfalls machen, denn er sah den Grund für die Niederlage „eindeutig im Angriffsspiel, denn wir hatten zuvor schon viele, viele Möglichkeiten ausgelassen. Hätten wir davon die Hälfte genutztt, wäre es gar nicht erst auf den letzten Wurf angekommen.“ Sein Gegenüber Marco Höhn war nach der Schlusssirene sichtlich geschafft: „Das war heute extrem intensiv. Dieses Spiel hatte alles, was ein Derby ausmacht: Kampfgeist auf beiden Seiten, unglaublichen Willen und Dramatik.“ Und erleichtert stellte er fest: „Diese Punkte waren enorm wichtig im Kampf um den Klassenerhalt.“
Von Beginn an entwickelte sich eine offene Partie mit wechselnden Führungen. Lorsch/Einhausen hatte mit der offensiven 3:3-Deckung des TVL Probleme, fand aber zunehmend doch Lösungen und setzte sich kurz vor der Pause auf 16:12 ab. Nach dem Seitenwechsel lag die MSG sogar mit fünf Toren vorne (19:14/34.), doch die Gastgeber steckten nicht auf. und glichen zum 23:23 (47.) sowie nach dem 23:26 (51.) nochmals zum 27:27 (59. aus), ehe Christopher Schierk 50 Sekunden vor dem Ende zum 28:27 für die Höhn-Sieben traf.
Toe; TVL: Größler (8/3), Nieter (4), Lochbühler, Eschenauer (je 3), Karb, Purrmann (je 2), Pfendler (2/1), Kettler, Gaebler, Wernz (je 1). - MSG: Albert (7), Schierk (7/2), Müller (6), Kraft (5), Kubasta (2), Glanzner (1). mep
HSG Bensheim/Auerbach – SV Erbach 29:34 (12:18). Der Erfolg für die Mannschaft aus dem Heppenheimer Stadtteil war fraglos verdient. Von Anfang an bestimmten die Gäste dieses Nachbarderby und lagen nach 21 Minuten mit fünf Toren vorne (8:13). „Es war von der ersten Minute an eine klare Angelegenheit. Wir hatten das Spiel jederzeitmit einer starken Abwehrarbeit im Griff und haben gutes Tempo entwickelt“, lobte SVE-Co-Trainer Andreas Lulay seine Mannschaft: „Das war sicherlich der Schlüssel zum Erfolg. Aus einer guten Defensive konnten wir über unser Tempo schnelle Gegenstöße laufen.“
Bensheim/Auerbach nimmt Kampf gegen Erbach zu spät an
Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit (14:23/36.) sah es sogar nach einem Kantersieg für den SVE aus. „In der Schlussviertelstunde wurde das Spiel dann aber noch ein bisschen wild. Vielleicht haben wir mit der deutlichen Führung im Rücken dann doch ein bisschen zu viel gewechselt“, erkannte Lulay, der beobachtete, wie sich die Gastgeber Tor um Tor zurück ins Spiel kämpfte. „In der letzten Viertelstunde haben wir große Moral gezeigt und den Kampf angenommen“, lobte HSG-Trainer Moritz Brandt, der in den 45 Minuten zuvor allerdings „kein gutes Handballspiel“ seiner Mannschaft sah: „Wir haben zu viele Bälle weggeworfen und so die Erbacher in ihr Tempospiel kommen lassen.“ Am Erbacher Sieg gab es aber auch aus seiner Sicht nichts zu rütteln.
Tore, HSG: Hartmann (6), Fischer (5/5), Kleber, Kuch (je 5), Würsching (3), Weihrich (2), Ehret, Niebler, Raddatz (je 1); SVE: Heß (7), Bänsch, Klenk (je 6), Lukas Müller (4/1), Kleinbauer (3), Jonathan Müller, Hafner (je 2), Greene, Nicolas Lulay, Luca Jordan, Moritz Lulay (je 1). ki/ü
HSG Riedstadt – HC VfL Heppenheim 31:28 (18:15). Erneut traten die abstiegsgefährdeten Heppenheimer mit sechs A-Jugendlichen im Kader an. Und die machten ihre Sache trotz der 14. Niederlage im 17. Spiel mehr als ordentlich. „Beim Tabellenfünften war für uns durchaus was drin. Wir haben gut gekämpft und das Spiel bis zum Schluss offengehalten“, fand Trainer Simon Meier, lobende Worte. Dass es für das Schlusslicht aber nicht zumindest zu einer Punkteteilung reichte, lag aus seiner Sicht an den vielen vergebenen freien Würfen und den technischen Fehlern: „Das kann einer so jungen Mannschaft aber passieren.“
Die Heppenheimer starteten gut ins Spiel. Angetrieben von einem überragenden Lukas Kamer - der 18-Jährige war Dreh- und Angelpunkt im Heppenheimer Spiel, steuerte 13 Tore bei - erzeugte der HC VfL aus einer guten Defensive heraus viel Druck. „Respekt für diese Leistung bei einer Mannschaft aus der vorderen Tabellenhälfte. Wie wir das über die gesamte Spielzeit gemacht haben, war richtig gut und macht Mut für die kommenden Wochen“, zeigte sich Meier zufrieden. - HC VfL-Tore: Kamer (13/6), Stegmeier, Lautenscheidt (je 4), Jonas Schütz (3), Höhling, Rohde, Cherkasov, Schneider (je 1). ki/ü
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