Lorsch. Marius Döll hatte im vergangenen Sommer die Zielsetzung für seine Mannschaft bewusst offen formuliert. „Besser abschneiden als in der letzten Saison“ lautete da die Vorgabe des Trainers des Fußball-Kreisoberligisten SC Olympia Lorsch (nach einem neunten Platz) und dieser Vorgabe wird der Traditionsclub zur Winterpause mehr als gerecht. Die Olympia überwintert mit 34 Punkten auf Tabellenplatz drei, befindet sich gegenüber dem Zweiten SG Unter-Abtsteinach (37 Punkte) mit einem Spiel im Rückstand, so dass diese Platzierung, die zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegationsrunde berechtigt, im machbaren Bereich liegt. Für Marius Döll ist Platz zwei dann auch das Ziel, das seine Mannschaft mit der Fortführung des Spielbetriebs fest im Auge haben wird. Wie dies gelingen soll, zeigt der folgende Wintercheck.
Liegt die Olympia zur Pause im Soll?
Nimmt man rein die statistischen Daten, dann muss man diese Frage mit einem klaren Ja beantworten. Mit Platz drei zur Winterpause war im Sommer nicht unbedingt zu rechnen und 34 Punkte aus 17 Spielen sind mehr als zufriedenstellend. Auch die generelle Entwicklung der Mannschaft bewertet Marius Döll durchweg positiv. Dennoch wirkt die ein oder andere Niederlage beim SCO-Coach noch nach. So gab man im Lorscher Derby gegen den Lokalrivalen Tvgg eine 3:0-Führung aus der Hand und musste sich mit 3:4 geschlagen geben. Auch gegen den VfL Birkenau, den man spielerisch klar beherrschte, stand unterm Strich ein 1:3. „Da wäre noch einige Punkte mehr drin für uns gewesen, grundsätzlich können wir mit dem bisherigen Verlauf der Runde aber sehr zufrieden sein“, zieht der Übungsleiter ein Fazit.
Wo lagen die Stärken des SCO?
In der Defensive. Mit 31 Gegentoren zählt die Olympia zu den besten der Liga, und vor allem eine Tatsache bewertet Döll sehr positiv. „In neun von unseren bisherigen 17 Saisonspielen mussten wir kein oder maximal ein Gegentor hinnehmen. Das zeigt, das wir im Spiel gegen den Ball und in der Defensive deutlich stabiler sind als noch in der Vorsaison.“ Darauf hatte man beim SCO im Sommer auch gehofft. Da hatte man nach einer Runde, in der mit Marius Döll ein neuer Trainer und dazu viele neue Spieler in die Klosterstadt gewechselt sind, bewusst nur wenige Transfers getätigt und setzte auf eine Mannschaft, die sich kannte und eingespielt war. Diese Hoffnung fand im bisherigen Saisonverlauf ihre Bestätigung.
Wo kann sich die Olympia noch steigern?
In der Offensive liegt zu viel Last auf den Schultern von Lars Palkovitsch. Der Mittelstürmer hat 16 Tore erzielt und dazu weitere vorbereitet. Steht Palkovitsch nicht zur Verfügung oder gelingt es dem Gegner, den Torjäger aus dem Spiel zu nehmen, dann fehlt der Olympia die nötige Torgefahr. „Wir brauchen neben Lars, der es insgesamt auf über 20 Scorerpunkte bringt, weitere Spieler, die vor dem gegnerischen Tor gefährlich sind und ihre Chancen nutzen“, weiß Döll um die große Baustelle bei seiner Mannschaft. 40 bisher erzielte Tore belegen die Abschlussschwäche des Sportclubs, der sich zwar in jedem Spiel Chancen erspielt, diese aber oft zu leichtfertig liegen lässt.
Wurden die Neuzugänge den in sie gesetzten Erwartungen gerecht?
Mit Elias Krämer, Ivan Pavlic und Yannick Ulpins haben sich im Sommer nur drei Spieler der Olympia angeschlossen, alle drei sind die erhofften Verstärkungen. Elias Krämer ist im Tor ein sicherer Rückhalt der Mannschaft und hat maßgeblichen Anteil daran, dass die Lorscher Defensivreihe zu den besten der Liga zählt. Ivan Pavlic wusste zu Saisonbeginn zunächst auf der offensiven linken Außenbahn zu gefallen, seit Oktober überzeugt er auf der rechten Seite der Viererkette und stellt somit seine Flexibilität unter Beweis. Yannick Ulpins konnte verletzungsbedingt bisher nur vier Spiele absolvieren, deutete dabei aber seine Qualitäten als und hat dazu seine Teamfähigkeit abseits des Spielfeldes immer wieder gezeigt. „Yannick ist ein feiner Kerl und wir freuen uns, wenn er nach der Winterpause hoffentlich verletzungsfrei bleibt und unsere fußballerische Qualität steigert“, setzt Döll große Hoffnungen in den Mittelfeldspieler.
Hat sich bei der Olympia in der Winterpause das Personalkarussell gedreht?
Jörn Tampe hat sich dem TSV Hambach angeschlossen und verspricht sich beim A-Ligisten mehr Spielzeit. Vom ISC Fürth ist Emre Gözübüyük zurück zur Olympia gekehrt, der Stürmer ist ein Spieler, der in der Offensive neben Lars Palkovitsch für zusätzliche Torgefahr sorgen könnte.
Was ist für die Olympia in dieser Runde noch drin?
„Leider ist Platz eins und die Meisterschaft schon an den FC Fürth vergeben, danach ist aber noch alles möglich“, bewertet Marius Döll die Ausgangslage für sein Team und ruft den zweiten Platz als Ziel aus. „In der Liga geht es nur um Aufstieg und Abstieg. Absteigen können wir punktetechnisch nicht mehr, also richten wir den Blick auf den zweiten Tabellenplatz, den wir erreichen wollen. Wir sind uns aber alle der Tatsache bewusst, dass wir da einiges tun müssen, um eine realistische Chance auf diese Platzierung zu haben.“
Wie sehen die mittelfristigen Perspektiven des SCO aus?
Marius Döll hat den Blick klar in Richtung Gruppenliga gerichtet. Wenn das nicht mehr in der aktuellen Saison über die Relegation gelingt, dann ist dies für die Spielzeit ‘25/26 das erklärte Ziel. „Ich möchte mit meiner Mannschaft in der Gruppenliga spielen“, bringt es der Coach auf den Punkt. Döll wird in der kommenden Saison in sein drittes Jahr als Cheftrainer bei der Olympia gehen, beide Seiten haben sich in der Winterpause auf eine Verlängerung des Vertrags geeinigt. net
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