Fußball Winter-Check bei der Tvgg Lorsch

Fußballer der Tvgg Lorsch wollen um den Aufstieg spielen

Die Tvgg Lorsch mischt zwar in der Spitzengruppe der Fußball-Kreisoberliga mit, Trainer Martin Weinbach glaubt aber nicht daran, dass sein Team noch an die beiden führenden Mannschaften herankommt.

Von 
Nico Würsching
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Trainer Martin Weinbach ist überzeugt, dass die Tvgg Lorsch das Zeug hat, in der kommenden Saison erneut in der Spitzengruppe mitzuspielen. © Jürgen Strieder

Lorsch. Man hatte sich bei der Tvgg Lorsch im Sommer 2024 einiges vorgenommen und die „Turner“ zählten für einen Großteil der Kenner zum Favoritenkreis auf den Meistertitel in der Fußball-Kreisoberliga. Martin Weinbach hatte den Aufstieg zwar nicht als erklärtes m Ziel ausgerufen, denn er wusste um die Qualitäten des FC Fürth und auch der SG Unter-Abtsteinach. Der Lorscher Trainer sah seine Kicker aber zumindest im unmittelbaren Windschatten der beiden Team, die zur Winterpause die Liga anführen. Nun überwintert die Tvgg auf dem fünften Tabellenplatz mit sieben Punkten Rückstand auf den Zweiten Unter-Abtsteinach. Geht es nach dem Lorscher Übungsleiter, dann macht seine Mannschaft im Rest der Saison zumindest noch den ein oder anderen Platz gut.

Liegt die Turnvereinigung zur Winterpause im Soll?

Nur bedingt. Martin Weinbach wollte im Klassement unter den ersten fünf landen und dieses Kriterium erfüllen die Klosterstädter mit der aktuellen Platzierung. Der Coach ist mit dem Abschneiden seiner Elf aber dennoch nur bedingt einverstanden. „So richtig zufrieden kann ich nicht sein. Wir hatten uns einiges vorgenommen, die Vorbereitung ist dann aber alles andere als gut verlaufen und das hat sich lange Zeit auf die Runde ausgewirkt. Es gab viele Ausfälle, demzufolge gab es Defizite im physischen Bereich und die Mannschaft konnte sich nicht einspielen. Allein die Tatsache, dass ich 24 Spieler in den bisherigen 18 Saisonspielen einsetzen musste, belegt dies“, sagt der Trainer.

Wo wussten die „Turner“ zu überzeugen?

Nachdem die Lorscher aufgrund der Personalprobleme holprig in die Saison gestartet waren, zeigten sie ab dem fünften Spieltag eine aufsteigende Form und blieben elf Spiele in Serie ungeschlagen. Dadurch konnte sich die Mannschaft ins obere Tabellendrittel vorarbeiten, ließ dabei aber auch den ein oder anderen Punkt leichtfertig liegen. Einer der Höhepunkte war ohne Zweifel der 4:3-Erfolg im Stadtderby gegen die Olympia. Da lagen die „Turner“ schon früh mit 0:3 in Rückstand, konnten das Duell dann aber noch mit einer mannschaftlich geschlossenen Willensleistung für sich entscheiden.

Wo gibt es Steigerungsbedarf?

„In allen Bereichen“, redet Martin Weinbach nicht lange um den heißen Brei herum und nennt die Gebiete, in denen er noch deutlich Luft nach oben sieht. „Spielerisch sind wir lange noch nicht da, wo ich uns eigentlich gesehen habe. Gleiches gilt für den taktischen Bereich. Physisch müssen wir ebenfalls zulegen und auch die Abläufe stimmen nicht. Es liegt also viel Arbeit vor uns, mit durchschnittlich fünf Terminen in der Woche wollen wir alles dafür tun, uns in der Tabelle noch den ein oder anderen Platz nach vorne zu arbeiten.“ Der Übungsleiter setzt dabei auch auf eine Eigenverantwortung seiner Spieler, die alle mit einem Trainingsplan in die Winterpause gegangen sind.

Welche Neuzugänge haben die Erwartungen erfüllt?

Da ist vor allem Johannes Radmacher zu nennen, den eine Verletzung für mehrere Wochen aus der Bahn warf, der bei seinen zehn Saisoneinsätzen jedoch ein ganz wichtiger Faktor im Lorscher Spiel war. Alexander Reimund hat dem Spiel der Tvgg wie erhofft die nötigen Impulse gegeben und ist den Erwartungen ebenfalls gerecht geworden.

Vladislav Murshel benötigte einige Wochen, um sich an die raue Luft in der Kreisoberliga zu gewöhnen, inzwischen hat sich der Lorscher Stürmer, der aus der B-Liga kam, bestens akklimatisiert und führt mit 15 Saisontreffern die mannschaftsinterne Torjägerliste an. Weinbach sieht den Angreifer aber noch lange nicht am Ende seines Leistungspotenzials angekommen. Gleiches gilt auch für Niclas Rettig, Marlon Gremm, Ivan Livancic oder Alesio Schott, die alle großes fußballerisches Potenzial mitbringen, in ihren Leistungen aber noch konstanter werden müssen.

Gab es in der Winterpause personelle Veränderungen bei der Turnvereinigung?

Jonas Heilig hat sich dem FC 07 Bensheim und Luca Kowalski dem FV Biblis angeschlossen. Beide kamen in Lorsch auf Grund des breit besetzten Kaders nicht auf die erhoffte Spielzeit und suchen bei ihren neuen Clubs eine neue sportliche Herausforderung. Jonas Kursch gibt der Familie und dem Job den Vorzug und ist aus diesem Grund zurück nach Worms gegangen, wo der Torhüter lebt. „Alle Wechsel sind einvernehmlich geschehen und wir wünschen allen drei nur das Allerbeste“, sagt Weinbach.

Was ist für die Tvgg Lorsch in dieser Saison noch drin?

Der zweite Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegationsrunde berechtigt, ist angesichts von sieben Punkten Rückstand auf den Tabellenzweiten aus Unter-Abtsteinach noch im machbaren Bereich. Martin Weinbach will diesen aber nicht als erklärtes Ziel ausrufen. Das soll nicht heißen, dass er das seiner Mannschaft nicht zutraut, der Coach ist sich aber einfach sicher, dass sich die SGU Platz zwei nicht mehr nehmen lässt.

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„Unter-Abtsteinach ist personell so stark besetzt und verfügt über eine erfahrene Mannschaft, die werden ihren Platz verteidigen und sich keine Blöße geben. Fürth ist für mich sowieso schon durch, für uns gilt es jetzt einfach, eine gute Vorbereitung zu absolvieren, besseren und erfolgreichen Fußball zu spielen und dadurch am Ende vielleicht noch einen oder zwei Plätze gutzumachen“, hält der Übungsleiter den Ball bewusst flach.

Wie geht es bei den „Turnern“ nach dieser Saison weiter?

Der Aufstieg in die Gruppenliga ist weiterhin ein Ziel, das Martin Weinbach mit der Turnvereinigung verfolgt und das man sich dann für die Spielzeit 2025/26 vornehmen kann. Weinbach steht dann aller Voraussicht weiterhin bei den Lorschern in der Verantwortung, wobei sein Vertrag als Trainer noch nicht verlängert wurde. „Wir befinden uns in guten Gesprächen. Von beiden Seiten besteht Interesse, die Arbeit fortzusetzen, es sind aber noch einige Dinge gerade im Bereich der Kaderplanung zu klären“, verrät Weinbach. net

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