Bensheim. Zwei Jahre in Folge ist die FSG Bensheim aufgestiegen und hat es von der Fußball-Kreisliga C bis in die A-Liga geschafft, nachdem sie zuvor fast in die D-Liga abgestiegen wäre. Nun überwintert der Weststadtclub auf Tabellenplatz drei und hat nur zwei Punkte Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz. Der nächste Sprung in die Kreisoberliga ist möglich, wie der folgende Wintercheck zeigt.
Ist die FSG Bensheim der eigenen Erwartung gerecht geworden?
Viel besser hätte es für die Blau-Weiß-Roten kaum laufen können. Zwar musste die Mannschaft von Trainer Paul McNally zum Saisonauftakt eine 1:2-Heimniederlage gegen den FV Hofheim einstecken, doch danach lief es deutlich besser. In den folgenden Wochen gewannen die Weststädter unter anderem 3:1 gegen Spitzenreiter TSV Aschbach, den sie dann auch noch zum Rückrundenauftakt vor der Winterpause 6:4 besiegten. Mit 38 Punkten aus 18 Spielen steht die FSG zur Winterpause besser da als erwartet.
Was lief gut?
Die Offensive ist das Prunkstück der Bensheimer. 61 Tore hat der beste Angriff der Liga erzielt. Auch in den wichtigen Spielen, wie beim jüngsten 6:4-Auswärtssieg in Aschbach, war die Offensivreihe erfolgreich. Dabei profitiert die FSG besonders von Jasko Huseinovic, der mit 26 Buden die Torschützenliste der Liga anführt.
Was kann noch besser werden?
Auch wenn jede Mannschaft froh sein kann, einen Stürmer wie Huseinovic zu haben: Zu abhängig dürfen sich die McNally-Schützlinge von ihm nicht machen. Denn schon jetzt ist klar, dass Bensheims bester Stürmer wegen einer Roten Karte das erste Spiel nach der Winterpause beim TV Lampertheim verpassen wird. Dafür hat der Trainer Nachwuchsspieler wie Tom Müller sowie Pascal und Timo Quentin bereits in die Mannschaft integriert. Die Verzahnung zwischen Junioren und Senioren funktioniert also.
Nur die Defensive schwächelte bisweilen. Bei der FSG Riedrode führten die Weststädter bis zur 83. Spielminute mit 3:2. Zehn Minuten später stand es 3:6 aus Sicht der Gäste. Dass dem A-Liga-Neuling so etwas nochmal passiert, schien ausgeschlossen. Doch wenige Wochen später folgte eine noch größere Überraschung. Beim damaligen Tabellenschlusslicht TSV Hambach führte die FSG bis zu 60. Spielminute mit 3:0, ehe sie einbrach und das Spiel mit 3:4 verlor.
Gibt es in der Winterpause personelle Veränderungen?
Firat Marankoz kehrt vom VfR Fehlheim II zurück in den Sportpark West. Der ehemalige Gruppenligaspieler trug bereits in der Saison 2022/23 das Trikot der Weststädter, mit denen er den Aufstieg in die B-Liga feierte.
Mindestens genauso wichtig ist eine weitere Personalentscheidung, die FSG-Abteilungsleiter Holger Rettig nun verkündete: Paul McNally wird auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie stehen. „Wir haben immer gesagt, dass wir langfristig mit Paul zusammenarbeiten wollen. Die Verlängerung war eigentlich nur Formsache“, sagte Rettig.
Was ist in dieser Saison möglich?
Zwar hatten die Verantwortlichen im Sportpark West zu Beginn der Saison einen Platz im Mittelfeld angestrebt, doch die gute Form der vergangenen Wochen zeigt: Die Mannschaft hat das Potenzial aufzusteigen. Daher sagt Rettig: „Die Chance ist jetzt da. Wir wollen es versuchen.“
Als die FSG in der Saison 2021/22 gegen den Abstieg in die D-Liga kämpfte, glaubten vermutlich die wenigsten, dass Bensheims drittgrößter Fußballverein keine drei Jahre später so komfortabel dastehen wird. Doch schon damals war intern die Rede davon, dass man bald wieder in der Kreisoberliga spielen möchte, wo die FSG zuletzt in der Saison 2013/14 antrat. Nun, mehr als zehn Jahre später, hat die Mannschaft die Chance, die letzten Schritte auf dieser Mission zu gehen.
Im Mai könnte es zu einer Vorentscheidung kommen. Dann treffen die Weststädter auf Starkenburgia Heppenheim, die im Moment mit zwei Punkten Vorsprung auf Relegationsplatz zwei liegt. Selbstvertrauen holte sich die FSG mit dem überraschenden zweiten Platz bei der Hallenstadtmeisterschaft. Seitdem ist der Glaube an den Aufstieg noch größer geworden. Doch das ist nicht die einzige Motivation: Dieses Jahr feiert die FSG Bensheim ihr 75-jähriges Bestehen. Und wie könnte solch ein Jubiläum besser zelebriert werden als mit einem Aufstieg? maz
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