Heppenheim. Dass der FC Starkenburgia Heppenheim in dieser Spielzeit Mannschaften mit Potenzial hat, war den Verantwortlichen bewusst. Dass diese aber eine derartige Performance hinlegen, war selbst von den kühnsten Optimisten nicht erwartet worden. Die Starkenburgia-Erste ist Zweiter der Fußball-Kreisliga A, die Zweite Erster der D-Liga II. Das überaus positive Gesamtbild des Jahres wird einzig durch den Verlust der A-Jugend getrübt. Diese war vom Verband irrtümlich als Gruppenliga-Absteiger genannt worden, woraufhin mehrere Spieler die Mannschaft verließen und die Heppenheimer sich zur Abmeldung gezwungen sahen.
Wie war der bisherige Saisonverlauf?
Das Ziel, vorne mitzuspielen, hat die Mannschaft umgesetzt. Seit dem achten Spieltag behauptet die Starkenburgia Rang zwei, weist zur Winterpause lediglich einen Zähler weniger auf als Spitzenreiter TSV Aschbach „Die Entwicklung der Mannschaft ist positiv, saisonübergreifend sind wir seit 27 Spielen ungeschlagen“, lobt Trainer Christian Schmitt.
Und der Blick auf die Tabelle zeigt: Keine Mannschaft im gesamten Fußballkreis hat auch nur annähernd so wenige Treffer kassiert wie die Heppenheimer. In 18 Spielen klingelte es lediglich achtmal. Christian Schmitt weiß, warum: „Das ist ein Resultat der mannschaftlichen Geschlossenheit, was die Arbeit gegen den Ball betrifft. Hier ist sich niemand zu schade, seine Aufgaben zu erfüllen.“
Auch in der Offensive zeigte die Starkenburgia Qualitäten, blieb gegen tief stehende Gegner geduldig, was die Zahl der einfachen Ballverluste minimierte. „Wir haben etwas aufbauen können. Die Mannschaft besteht zu 98 Prozent aus Eigengewächsen, die Identifikation zwischen Mannschaft und Verein wächst wieder“, nennt Schmitt einen weiteren Erfolgsbaustein.
Was geht besser?
Da denkt der Trainer sofort an die Effizienz: „Acht Gegentore haben ausgereicht, um siebenmal nicht zu gewinnen.“ Es zeige aber auch, „dass wir keinen Gegner im Vorbeigehen schlagen können, sondern immer fokussiert und konzentriert sein müssen. Wir sind noch keine Mannschaft, die auch mal aus weniger mehr rausholt.“
Welche Veränderungen gab es in der Winterpause?
Der FC Starkenburgia steht für personelle Kontinuität. Abgänge gab es bis zum Jahreswechsel keine. Ob es Zugänge gibt, ist derzeit offen. Den einen oder anderen könnte es aber geben, sagt Schmitt, der sich über einen Zugang der besonderen Art freut: Luca Widera, der in dieser Runde verletzungsbedingt pausierte, soll in der Vorbereitung auf die restlichen zwölf Punktspiele einsteigen. Er war in der vergangenen Saison in 22 Partien 16 Mal erfolgreich gewesen. Pascal Guthier wird indes weiter nicht zur Verfügung stehen. Schmitt befürchtet aufgrund einer Verletzung sogar das Karriereende des 30 Jahre alten Mittelfeldspielers.
Wie geht es nach der Winterpause weiter in der A-Liga?
In Sachen Meisterschaft möchte sich der Heppenheimer Trainer, seit Mai 2023 im Amt, nicht festlegen. Schließlich habe der letzte Spieltag vor der Winterpause gezeigt, dass noch alles möglich sein könne. Da trotzte zum Beispiel der Vorletzte VfR Bürstadt der Starkenburgia ein Remis ab und verbaute so den Weg auf Platz eins. „Vermeintliche Abstiegskandidaten werden bis zuletzt kämpfen, einige sich personell verstärken, so dass es auch hier im weiteren Verlauf noch zu einigen Überraschungen kommen wird“, sagt Schmitt.
Im Aufstiegsrennen erwartet der Trainer neben seiner Auswahl Mannschaften wie TSV Aschbach und FSG Bensheim, erweitert den Kreis aber deutlich bis hin zum Achten VfR Fehlheim II, der mit zwei Spielen im Rückstand ist. „Wichtig wird aber auf jeden Fall sein, wie man aus dieser unnötig langen Winterpause kommt.“
Und wo landet der FC Starkenburgia?
Der FC bezeichnet sich gerne als „Traditionsverein“. Von der Anzahl an Jahren ist das korrekt; 2025 steht die 125-Jahr-Feier an. Was käme da passender als Meisterschaft und Kreisoberliga-Rückkehr? Das sieht auch Christian Schmitt so: „Natürlich wollen wir jetzt möglichst bis zum Ende um den ersten Platz spielen. Ein Aufstieg im Jubiläumsjahr wäre natürlich für den gesamten Verein ein Traum. Wir wollen daran arbeiten und alles dafür tun.“ kar/ü
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