Einhausen. Die Spiel- und Sportgemeinde Einhausen befindet sich in einem gewaltigen Umbruch. Mit Jannik Hüter und Sebastian Metz folgt ein Trainerduo auf den bisherigen Übungsleiter Thomas Süß und dazu hat der Kreisoberligist zahlreiche Abgänge, darunter einige echte Leistungsträger, verkraften.
Trotzdem herrscht in der Weschnitzgemeinde nicht die „Weltuntergangsstimmung“, die noch im März prognostiziert wurde. „Es stimmt, es haben einige wichtige Spieler den Verein verlassen und für Sebastian und mich ist das die erste Station als Cheftrainer. Dennoch blicken wir der anstehenden Saison zuversichtlich entgegen und hoffen, eine gute Rolle spielen zu können“, bezieht Jannik Hüter Stellung.
Team für die nächsten Jahre formen
Dieser war in der vergangenen Saison noch Co-Trainer bei Thomas Süß, hat ihn in der Trainingsarbeit unterstützt und vertreten und sich von diesem einiges abgeschaut. Die Zusammenarbeit mit Sebastian Metz, der trotz seines Alters von 41 Jahren immer noch auf dem Platz stehen wird, beschreibt Hüter als „ausgezeichnet“, spricht von einem echten „Teamwork. Wir ticken in Sachen Fußball ähnlich, teilen uns die Trainingsarbeit auf und sprechen viel miteinander. Da geht es dann auch um mögliche taktische Ausrichtungen oder Aufstellungen.“
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Ein echtes sportliches Ziel hat man sich in Einhausen bisher nicht gesetzt. Hüter und Metz wollen in erster Linie den eingeleiteten Umbruch gestalten und forcieren und dabei die Neuzugänge, die in erster Linie aus dem „eigenen Stall“ kommen, integrieren. „Wir wollen diese Saison nutzen, ein Team für die nächsten Jahre zu formen. Da gilt es, neue Spieler aus unserer A-Jugend und der Reserve weiterzuentwickeln und besser zu machen, um diese ins Team einbauen zu können. Wenn uns das gelingt und wir die Saison am Ende auf einem einstelligen Tabellenplatz abschließen, dann war es eine erfolgreiche Runde“, so der Coach.
Namhafte Abgänge
Die Liste der Abgänge ist namhaft. Mit Alexander Kunzelmann hat sich die bisherige Nummer eins der Spielvereinigung Seeheim-Jugenheim angeschlossen, Sebastian Steinmann und Marvin Knaup versuchen beim VfR Fehlheim in der Verbandsliga ihr Glück, Niels Döhren hat bei Alemannia Groß-Rohrheim angeheuert, Florian Stiepel hat sich dem FC Fürth angeschlossen und Florian Unrath hat bei der SKG Bickenbach eine neue sportliche Heimat gefunden.
Dem gegenüber steht mit Sören Hembach (SG Nordheim/Wattenheim) ein einziger externer Zugang, ansonsten kommen Sandro Hilkert. Luca Wolf, Marcel Kulig (alle eigene A-Jugend), Marvin Schnopp und Julian Vinson (eigene Reserve) aus dem Verein.
Da ist man bei der SSG froh, dass einige Leistungsträger dem Club die Treue gehalten haben und genau um diese will man die neue Mannschaft aufbauen. Eine wichtige Funktion wird da im Mittelfeld Mannschaftskapitän Sven Ritzert und Juan „Fran“ Marroqui Cases zukommen. In der Defensive sollen Simon Winkler, Artur Knaub, Dominik Suthfeldt und Sebastian Metz für die nötige Stabilität sorgen.
"Werden nicht mehr den Top-Torjäger haben"
Fraglich ist, wer für die Einhäuser die nötigen Tore schießen wird. Mit Haupttorschütze Marvin Knaup fehlt der Torjäger, und sein kongenialer Sturmpartner Max Gebhardt musste seine Karriere bereits im Winter verletzungsbedingt beenden. Ein Hoffnungsträger in der Offensive könnte da Marcel Kulig werden, der auch noch für die A-Junioren spielberechtigt ist und bei seinen Einsätzen in den bisherigen Vorbereitungsspielen einen starken Eindruck hinterlassen hat. Und dann wäre da ja auch noch Andreas Knaup, der daran arbeitet, körperlich fit zu werden, um sein fußballerisches Talent und seine Torgefahr auf den Platz zu bringen.
„Wir müssen grundsätzlich das Toreschießen jetzt einfach auf mehrere Schultern verteilen. Wir werden nicht mehr den Top-Torjäger haben, was uns sicherlich aber auch ein wenig unberechenbarer macht“, sieht Hüter bei seinem Sturm nicht Land unter.
Die zahlreichen Abgänge haben natürlich auch zur Folge, dass sich die taktische Grundausrichtung der SSG in dieser Saison ändern wird. In den Jahren unter Thomas Süß hat man früh gestört, den Gegner dadurch unter Druck gesetzt und zu Ballverlusten gezwungen. Nun setzt man zunächst einmal darauf, selbst in der Defensive die Null zu halten. „Wir wollen in erster Linie zunächst einmal keine Gegentore kassieren. Wenn wir das schaffen, dann sind wir nach vorne immer auch für das ein oder andere Tor gut. Wichtig wird dann aber auch eine effektive Chancenverwertung sein“, nennt Jannik Hüter eine seiner taktischen Grundüberlegungen. net
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