Frankfurt. „Wir sind gekommen, um zu bleiben“ – unter diesem Motto gehen die Löwen Frankfurt die Rückkehr in die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) an. Zwölf Jahre nach dem Lizenzentzug für den deutschen Meister von 2004, dürfen die Fans der Lions von der in vier Wochen beginnenden Saison 2022/23 an wieder erstklassigen Kufensport am Main erleben. Allein den Klassenverbleib als Ziel auszugeben, reicht Sportdirektor Franz-David Fritzmeier nicht.
Durch den Titel in der DEL 2 hatten sich die Hessen im Frühjahr den Aufstieg in die Beletage verdient. Ihre erste Vorstellung dort liefern sie am 16. September bei den Grizzlys Wolfsburg ab. „Wir wollen so viele Spiele wie möglich gewinnen“, betonte der 42-jährige Fritzmeier. Dafür wurde während der Sommermonate sowohl im sportlichen wie auch im wirtschaftlichen Bereich hart gearbeitet.
Der Kader wurde zu großen Teilen zusammengehalten und mit Spielern verstärkt, „die zu uns und unseren Jungs passen“, so Fritzmeier. Sieben Ausländerlizenzen sind vergeben, eine soll so bald wie möglich noch mit einem Center besetzt werden. Neuer Headcoach ist der Kanadier Gerry Fleming, der von 2018 bis 2021 Co-Trainer des Topclubs Eisbären Berlin war. „Mir war es wichtig, dass wir jemanden mit DEL-Erfahrung finden“, erklärte Fritzmeier.
Seit Anfang August steht das Team zusammen auf dem Eis: Die Stadt hat das glatte Parkett in der Halle am Ratsweg zwei Wochen früher als sonst für die Löwen freigegeben. Sieben Testspiele enthält das Vorbereitungsprogramm, das erste gegen den Erzrivalen Adler Mannheim verlor der DEL-Neuling mit 2:4. „Wir haben gezeigt, dass wir angekommen sind und mithalten können“, bilanzierte Fritzmeier. Der freundschaftliche Vergleich lockte mehr als 5000 Anhänger in die Halle, Rund 2000 Dauerkarten wurden bereits verkauft. Die Fans werde man brauchen, um den eigenen Käfig „zu einer Festung zu machen“.
Hinter den Kulissen engagieren sich die beiden Gesellschafter Andreas Stracke und Stefan Krämer weiterhin emsig dafür, den Etat auf DEL-Höhen zu bringen. Obwohl neue Partner gefunden wurden und auch ein langjähriger Unterstützer auf der Trikotrückseite prangt, befinden sich die Löwen mit ihrem Budget laut Stracke „am unteren Ende“ der Konkurrenz, die im Schnitt 8,5 Millionen Euro aufbiete. Die Trennung von dem Europa-Ableger der russischen VTB Bank, die nach Beginn des Ukraine-Krieges ein größeres Loch in die Kasse gerissen hatte, rief bei einigen Unternehmen positive Reaktionen hervor. Ein Hauptsponsor für die Brust fehlt den hungrigen Raubtieren allerdings weiterhin. dpa
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