Bensheim. Die Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach sind mit einer Enttäuschung ins neue Jahr gestartet: Nach zuvor drei Siegen in Serie verloren die Flames am Samstag zum Abschluss der Bundesliga-Hinrunde ihre Heimpartie gegen TuS Metzingen mit 24:34 (11:18) Toren. Damit kassierte die HSG beim sechsten Auftritt vor heimischem Publikum bereits die vierte Niederlage in dieser Saison.
Vor 1540 Zuschauern in der Weststadthalle boten die Gastgeberinnen, für die Winter-Neuzugang Norma Goldmann noch nicht spielberechtigt war, über die gesamte Spielzeit eine schwache Vorstellung. Weder im Angriff noch in der Abwehr konnte das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm an den starken Auftritt in der Vorwoche bei Spitzenreiter Borussia Dortmund anknüpfen. „Es hat heute an allem gefehlt“, bilanzierte Flames-Rückraumakteurin Matilda Ehlert. Beste Werferinnen der HSG waren die Nationalspielerinnen Nina Engel (6) und Amelie Berger (5). Für die Gäste trafen Jana Scheib (9), Naina Klein (8) und Selina Kalmbach (7/2) am häufigsten.
Im eigentlich starken Angriff gelingt diesmal fast nichts
Abgesehen von den Toren zum 1:0 durch Isabell Hurst und zum 2:2 durch Lucie Kretzschmar verschliefen die Flames den Start komplett. Im Angriff lief bei der bis dato treffsichersten Offensive der Liga so gut wie nichts zusammen. Der Kombinationsfluss der Bensheimerinnen wurde immer wieder durch die aggressive Metzinger Defensive ausgebremst, die auf den Halbpositionen bis auf die Neun-Meter-Linie herausrückte.
Die Versuche, über den Kreis zum Erfolg zu kommen, scheiterten mehrfach. Die aufmerksamen „TuSsies“ fischten die Pässe an den Kreis immer wieder ab und kamen so zu einigen Gegenstoßtoren. Es gelang Bensheim/Auerbach auch nicht, die Außen Amelie Berger und Ndidi Agwunedu ins Spiel zu bringen. Berger kam erst in der 29. Minute zu ihrem ersten Abschluss und zu ihrem ersten Treffer von Rechtsaußen.
Beim Stand von 2:6 (10.) beorderte Heike Ahlgrimm ihre Truppe zur Besprechung an die Seitenlinie. Die Auszeit blieb ohne Wirkung. Nach einer Viertelstunde waren nur drei Tore notiert für den Vizemeister, der zu diesem Zeitpunkt bereits mit 3:11 zurücklag. Nach 24 Minuten betrug der Rückstand zehn Treffer (6:16).
Der Spielfilm
- HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, van Beurden – Berger (5), Hurst (3), Engel (6), Ehlert (2), Soffel (1), Agwunedu (3), Friedberger, Irion , Nukovic, Kretzschmar (4), Ziercke, Polsz.
- Beste Torschützinnen Metzingen: Scheib (9), Klein (8), Kalmbach (7/2).
- Schiedsrichterinnen: Sug/Janz (Köln). – Siebenmeter: 3/2 (verwandelt 0/2). – Zeitstrafen: Hurst, Irion / Tröster, Johannsson, Scheib (2), Erlingsdottir. – Rote Karte: Behnke (49.). – Zuschauer: 1540.
- Der „Spielfilm“: 2:3 (5.), 2:6 (10.), 3:11 (16.), 5:12 (20.), 7:17 (26.), 11:18-Halbzeitstand. – 15:19 (35.), 17:23 (40.), 18:27 (45.), 20:32 (52.), 23:33 (58.), 24:34-Endstand.
- So geht’s weiter: Flames - Sport-Union Neckarsulm (Mi., 19.30 Uhr). eh
Von der Siebenmeter-Linie blieb der Favorit, der Metzingen im November im Pokal noch deutlich bezwungen hatte, während der 60 Minuten ebenfalls erfolglos: Alle drei Versuche wurden vergeben. Lisa Friedberger und Matilda Ehlert scheiterten an TuS-Torhüterin Marie Weiss, Kim Irion rutschte der Ball aus der Hand und landete weit über dem Kasten.
Die Abwehr der HSG war gleichfalls von der Rolle, das Zusammenspiel zwischen den Torhüterinnen und dem Block funktionierte in keiner Phase. Zudem fehlte den Flames in der Verteidigung die nötige Körperlichkeit, so dass Scheib und Klein aus dem Rückraum häufig ohne Gegnerdruck abschließen konnten. Nach einer zweiten Auszeit (6:15, 23.) stellte Ahlgrimm auf eine 5:1-Deckung um. Eine Variante, mit der der Pokalsieger aus Baden-Württemberg Schwierigkeiten hatte. Die Bensheimerinnen bekamen etwas Oberwasser und verkürzten bis zur Pause auf 11:18.
Nach dem Seitenwechsel roch es kurzzeitig nach einer Aufholjagd. Zwar erhöhte Anna Frankova für Metzingen auf 11:19, aber die Flames stellten mit einem 3:0-Lauf durch Tore von Engel (2) und Berger auf 14:19. TuS-Coachin Miriam Hirsch reagierte umgehend mit einer Auszeit (33.). Zurück aufs Feld kehrte Metzingen mit einer neuen, risikoreichen Offensivformation. Hirsch beorderte im Angriff eine siebte Feldspielerin aufs Parkett. Die Änderung schien nach hinten loszugehen. Nach einem Ballgewinn erzielte Engel das 15:19 (35.). Scheib besorgte das 15:20, erneut Engel antwortete mit dem 16:20.
Nur einige Minuten gibt es einen Hoffnungsschimmer
Nach diesem kurzen Zwischenhoch verschoben sich die Kräfte allerdings wieder zugunsten der Metzingerinnen. Zum einen, weil die Hirsch-Sieben es schaffte, durch die numerische Überlegenheit Lücken zu finden und die sich bietenden Chancen nutzte. Zum anderen, weil sich bei den Flames wieder die Abschlussschwäche aus der ersten Halbzeit breitmachte und beispielsweise Agwunedu, Engel, Ehlert und Berger erstklassige Gelegenheiten liegenließen.
TuS Metzingen, das bei einigen abgefälschten Würfen, die im HSG-Netz landeten, auch das nötige Glück auf seiner Seite hatte, baute die Führung in der Folge kontinuierlich aus. Der Vorsprung wuchs über 17:24 (41.) über 19:28 (46.) auf 20:32 (52.) an. Das Duell zwischen Vizemeister und Pokalsieger war damit entschieden.
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