Handball

Flames siegen im Europapokal gegen Lublin

Die Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach haben den ersten Sieg in der Gruppenphase der European League eingefahren: Mit 35:29 bezwangen die Flames den polnischen Club MKS Lublin.

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Auch für die Bank der Flames gab es nach der Schlusssirene und dem 35:29-Sieg in der European League gegen MKS Lublin kein Halten mehr. © Andrea Müller

Bensheim/Elsenfeld. Den Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach ist am dritten Spieltag der European League der erste Erfolg in der Gruppenphase des Wettbewerbs gelungen: Mit 35:29 (17:15) bezwangen die Flames am Samstagnachmittag den polnischen Club MKS Lublin. Vor 735 Zuschauern in der Untermainhalle Elsenfeld, der Heimspielstätte der HSG im Europapokal, waren Sarah Dekker mit acht und Lisa Friedberger mit sechs Treffern die besten Schützinnen der Bensheimerinnen. Für Lublin erzielten vier Akteurinnen vier Tore, darunter die ehemalige Bundesliga-Spielerin Dagmar Balsam.

„Der erste Sieg in der Gruppe ist für uns sehr emotional, wir sind happy. Wir haben gezeigt, dass wir international Spiele gewinnen können“, sagte Heike Ahlgrimm. Trotz des deutlichen Ergebnisses sprach die Flames-Trainerin von einer „hart umkämpften“ Partie. Insgesamt verhängten die Schiedsrichter aus Montenegro elf Zeitstrafen; Flames-Rückraumspielerin Lucie Kretzschmar sah nach ihrer dritten Hinausstellung in der 56. Minute die Rote Karte.

Den besseren Start in die Begegnung erwischten die Gäste aus Polen. Die HSG leistete sich zu Beginn einige Unzulänglichkeiten, die der Kontrahent ausnutzte. Nachdem Sara Kovarova das erste Tor der Begegnung zum 0:1 besorgt hatte (2.), scheiterte Lucie Kretzschmar auf der anderen Seite mit zwei Würfen. Der Ausgleich zum 1:1 glückte Sarah Dekker. Die Rechtsaußen übernahm diesmal nahezu durchgängig die halbrechte Position im Rückraum. „Sarah kann das und hat ein gutes Spiel gemacht“, lobte Ahlgrimm die Linkshänderin.

Über das Spiel der Flames gegen Lublin

  • HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, van Beurden (1) – Berger (5), Dekker (8), Soffel (5), Agwunedu (4), Friedberger (6/3), Naidzinavicius (2), van Gulik, Ewald, Kretzschmar (3), Ziercke (1), Holste.
  • Beste Torschützinnen Lublin: Balsam, Kovarova, Roszak, Achruk (alle 4).
  • Schiedsrichter: Ivanovic/Vujisic (Montenegro). – Siebenmeter: 3/3 (verwandelt 3/3). – Zeitstrafen: Friedberger, Berger, Agwunedu, Kretzschmar (3) / Balsam, Roszak, Tomczyk, Noga, Wieckowska. – Rote Karte: Kretzschmar (56./dritte Zeitstrafe). – Zuschauer: 735.
  • Der Spielfilm: 1:4 (5.), 4:6 (10.), 8:11 (16.), 13:11 (23.), 16:14 (27.), 17:15-Halbzeitstand. – 19:16 (35.), 21:19 (41.), 26:23 (45.), 29:25 (51.), 31:28 (56.), 35:29-Endstand.
  • So geht’s weiter: in der Bundesliga FlamesLeverkusen (Sa., 18 Uhr). eh

Die Versetzung Dekkers auf „Halbrechts“ war den Personalproblemen der Flames geschuldet. „Wir mussten viel improvisieren.“ Da sich Sarah Gulik im Abschlusstraining am Freitagabend eine Verletzung zuzog und „nur im Notfall“ (Ahlgrimm) eingesprungen wäre und da Lisa Friedberger wegen des Ausfalls der Kreisspielerinnen Isabell Hurst (krank) und Dionne Visser (langzeitverletzt) derzeit den Job am Kreis übernimmt, war eine Stelle im Rückraum neu zu besetzen. Zudem verletzte sich Sophia Ewald während der Begegnung. „Wir haben heute allen Problemen getrotzt“, war Heike Ahlgrimm stolz auf die Widerstandskraft ihres Teams.

Bis die Flames richtig drin waren im Match, dauerte es eine knappe Viertelstunde. MKS Lublin lag zeitweise mit drei Toren (3:6, 5:8) vorne. „Es war ein schwieriger Start für uns, wir haben zu viele Fehler gemacht.“ Mit einem 5:0-Lauf durch Tore von Friedberger, Dekker, Kretzschmar, Alicia Soffel und Ndidi Agwunedu drehten die Flames die Partie und stellten von 8:11 auf 13:11 (21.). Den Vorsprung verteidigten die Südhessinnen bis zum 17:15-Pausenstand.

Auch nach dem Seitenwechsel hielt Bensheim/Auerbach die Mannschaft aus Polen auf Distanz. Lublin kam durch Michalina Pastuzka zum 21:19 (40.), die Flames konterten durch Dekker und Kim Naidzinavicius, die die Gastgeberinnen mit ihren Toren zum 23:19 erstmals mit vier Toren nach vorne brachten (41.). Lublin erhöhte aufgrund des Rückstandes zunehmend das Risiko im Angriff, schaffte es aber nicht, entscheidend zu verkürzen. Auf drei Tore (28:25, 31:28) kam der aktuelle Tabellenzweite der polnischen „Superliga“ heran, der Bundesligist von der Bergstraße behielt jedoch die Kontrolle über das Geschehen auf dem Feld. „Wir haben unsere Führung ziemlich cool verwaltet“, befand Heike Ahlgrimm.

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Dass die Führung nicht schmolz, war zum einen auf die deutlich verbesserte Erfolgsquote in der Offensive zurückzuführen. „Gegen CS Gloria hatten wir 25 Fehlwürfe, heute gegen Lublin nur elf“, verglich die HSG-Trainerin die beiden Europacup-Heimspiele ihrer Mannschaft. Zum anderen war die Abwehr der Flames mit Torhüterin Vanessa Fehr in der Schlussphase auf der Höhe. „Wir haben in den entscheidenden Situationen gut gestanden und Vanessa hat ein paar wichtige Bälle gehalten.“

Der Erfolg geriet auch dann nicht in Gefahr, als Kretzschmar, die sich in der ersten Halbzeit ein blaues Auge eingefangen hatte, in der 56. Minute ihre dritte Zeitstrafe und damit die Rote Karte kassierte. Alicia Soffel sorgte mit dem 33:28 endgültig für klare Verhältnisse.

Da sich CS Gloria und Neptunes Nantes (nun beide fünf Punkte) im zweiten Spiel der Gruppe C 19:19 trennten, besteht für die HSG Bensheim/Auerbach (2 Punkte) bei drei noch ausstehenden Partien weiterhin die Möglichkeit, sich für das Viertelfinale zu qualifizieren. „Daran denken wir überhaupt nicht, wir konzentrieren uns auf die Bundesliga,“ so Heike Ahlgrimm.

In der Liga steht für die Flames am kommenden Samstag (27.) die Heimpartie gegen Bayer Leverkusen auf dem Programm, drei Tage später geht es dienstags zu Hause gegen Buxtehude. International geht es für die Bensheimerinnen am 3. Februar (Samstag) mit dem Rückspiel in Lublin weiter. eh

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