Handball

Nationalspielerin Engel verlängert Flames-Verletztenliste

Hiobsbotschaften rückten den 38:23-Sieg der Flames im ersten Testspiel bei den Eulenfrauen der TSG Friesenheim in Ludwigshafen schnell in den Hintergrund. Schließlich erweiterte sich die Ausfall-Liste beim Frauenhandball-Erstligisten HSG Bensheim/Auerbach mit drei Langzeitverletzten unter anderem mit Nationalspielerin Nina Engel (Mittelfinger-Bruch) und Matilda Ehlert, die sich bei der Beach-EM eine Schulterprellung zuzog.

Von 
Helmut Seip
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Nationalspielerin Nina Engel wird verletzungsbedingt einen Großteil der Flames-Vorbereitung auf die am 30. August beginnende Bundesliga-Saison verpassen. Sie zog sich bei einem DHB-Lehrgang einen Mittelfingerbruch zu. © picture alliance/dpa

Bensheim. Das Ergebnis rückte schnell in den Hintergrund, „aber es war toll, dass die Halle mit Zuschauern sehr gut gefüllt war und eine schöne Summe für einen guten Zweck zusammenkam“, meinte Ilka Fickinger, neue Trainer des Frauenhandball-Bundesligisten HSG Bensheim/Auerbach nach dem 38:23 (16:13)-Sieg bei den Eulenfrauen der TSG Friesenheim in Ludwigshafen. Es war das erste Testspiel der Flames in der noch jungen Saisonvorbereitung; tags darauf folgte noch ein Trainingsspiel nach einer gemeinsamen Übungseinheit mit dem Zweitligisten TG Nürtingen in Birkenau.

Große Erkenntnisse wird Fickinger am Wochenende nicht gewonnen haben, „denn in dieser Konstellation hat das Team noch nie zusammengespielt; es waren nur sehr wenige Spielerinnen aus der Vorsaison dabei. So verlief die erste Halbzeit in Friesenheim aus unserer Sicht sehr wild. Danach haben wir aber strukturierter und mit höherem Tempo gespielt, so dass wir gegen einen guten Gegner, der in der Dritten Liga bestimmt wieder eine gute Rolle spielen wird, doch noch einen klaren Sieg landen konnten.“ Der Erlös dieses Benefizspiels kam dem ASB-Wünschewagen-Projekt zugute.

Lucie Kretzschmar streckte sich im DHB-Beach-Dress vergebens. © picture alliance/dpa

Die Flames-Trainerin musste noch drei Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft nachnominieren, um überhaupt mit einem zwölfköpfigen Kader antreten zu können, denn die Ausfall-Liste nimmt bei der HSG so langsam bedenkliche Formen an. Neben den Langzeitverletzten Lisa Friedberger, Ndidi Agwunedu und Isabell Hurst waren zudem Außenspielerin Mia Ziercke (private Gründe) sowie mit Kim Irion, Nina Engel, Lucie Kretzschmar und Matilda Ehlert gleich vier Rückraumspielerinnen nicht dabei.

Alsbald ins Mannschaftstraining zurückkehren werden von diesem Quartett dann wohl nur Irion (leicht angeschlagen) und Kretzschmar, die bis zum gestrigen Sonntag mit der Beachhandball-Nationalmannschaft im türkischen Alanya weilte - zusammen mit Ehlert, die sich hier allerdings zumindest eine Schulterprellung zuzog; mit weiteren Untersuchungen Anfang dieser Woche soll die Schwere der Blessur genauer diagnostiziert werden - Ausfallzeit ungewiss. Dagegen wird bei Nationalspielerin Engel mit einer sechswöchigen Verletzungspause gerechnet, nachdem sie sich beim DHB-Sommerlehrgang in der vergangenen Woche einen Mittelfinger-Bruch zugezogen hat.

Trotz dieser personellen Probleme „versuchen wir zuversichtlich zu bleiben“, so Ila Fickinger, „denn es hilft ja nichts, rumzujammern. Wir müssen die Situation so annehmen, wie sie derzeit eben ist“.

EM-Titelträume von Kretzschmar & Co. geplatzt

Ganz ungewohnt kehrt heute Lucie Kretzschmar ohne eine Goldmedaille von der Beach-Europameisterschaft aus der Türkei zurück, denn die Titelträume des DHB-Frauenteams, Seriensieger von 2021 bis ‚24, platzten im Halbfinale mit einer 0:2 (14:17, 18:20)-Niederlage gegen Norwegen, das die deutschen Handballerinnen zuvor in ihrer erfolgreichen Hauptrunde noch mit 2:0 (20:8, 17:16) bezwungen hatten.

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Den Dämpfer zum Abschluss der Vorrunde, in der Matilda Ehlert nur in einem Spiel zum Einsatz kam, ehe sie verletzt passen musste, hatten Abwehrchefin Kretzschmar & Co. zunächst gut weggesteckt. Durch die knappe Shoot-out-Niederlage gegen Dänemark kamen sie nur als Gruppenzweiter in die Hauptrunde, die sie dann allerdings mit Siegen gegen Polen, Frankreich und Norwegen dominierten und auf Rang eins ins Viertelfinale einzogen. Zum Auftakt der K.-o.-Phase wurde die deutsche Mannschaft ihrer Favoritenrolle gerecht, tat sich aber beim 2:0 (15:14, 28:19) gegen unbequeme Griechinnen schwerer als erwartet. Der Gang ins angestrebte Endspiel war also noch möglich, doch in der Vorschlussrunde blieb die DHB-Auswahl unter ihren Möglichkeiten, verzweifelte mit einer schwachen Trefferquote immer wieder an der starken norwegischen Torhüterin.

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