Handball

Handballerinnen der Flames siegen souverän

Die Bundesliga-Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach haben ihr Heimspiel gegen die HSG Bad Wildungen deutlich gewonnen. Mit 43:27 feierte der Tabellenzweite einen lockeren Heimsieg im Hessenderby.

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eh
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Lisa Friedberger (links) und Lucie Kretzschmar bejubeln einen der 43 Treffer, die die Flames der HSG Bad Wildungen im Hessenderby einschenkten. © Andrea Müller

Bensheim. Das Hessenderby in der Handball-Bundesliga der Frauen gegen die HSG Bad Wildungen war dann doch nicht mehr als eine Pflichtaufgabe für die HSG Bensheim/Auerbach: Mit 43:27 (21:14) gewannen die Flames am Samstag ihr Heimspiel gegen die Vipers. Abgesehen von der Anfangsphase dominierte der Tabellenzweite aus Südhessen das Duell gegen den Vorletzten aus Nordhessen deutlich.

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Mit dem 14. Saisonsieg am 18. Spieltag untermauerte das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm seine europäischen Ambitionen. Bei noch acht ausstehenden Partien in der Runde 2023/24 haben die Flames nach der 29:31-Heimniederlage des Tabellenfünften HSG Blomberg-Lippe gegen den VfL Oldenburg, ebenfalls am Samstag, sechs Punkte Vorsprung auf den ersten nicht-europäischen Rang. Beste Werferinnen bei Bensheim/Auerbach waren Sarah Dekker (9), Jill Kooij und Ndidi Agwunedu (beide 6).

Das erste Tor der Begegnung vor 1240 Zuschauern in der Weststadthalle erzielte Sarah Dekker nach 35 Sekunden. Für die Gäste besorgte Spielmacherin Annika Hampel (3.) das 1:1. Die zweimalige Flames-Führung durch Kreisläuferin Jill Kooij, die von Kim Naidzinavicius häufig mit messerscharfen Hochgeschwindigkeitspässen in Szene gesetzt wurde, glichen erneut Hampel sowie Nele Wenzel zum 3:3 aus.

Mit einem 5:0-Lauf (darunter ein Überzahl-Treffer von Kim Naidzinavicius in den leeren Vipers-Kasten) schienen die Gastgeberinnen bei einem Zwischenstand von 8:3 (8.) früh auf Kurs zu sein. Gästetrainer Mart Aalderink unterbrach den Rhythmus der Bensheimerinnen allerdings wirkungsvoll mit einer Auszeit.

„Platz zwei in der Tabelle ist verdient“

Heike Ahlgrimm war „sehr, sehr froh“ über das klare Ergebnis. „Wir wollten die zwei Punkte unbedingt und haben von Anfang an gezeigt, in welche Richtung das geht“, sagte die Flames-Trainerin. Der deutliche Sieg sei zudem ein Beweis dafür, dass ihre Mannschaft sich den zweiten Rang in der Tabelle verdient habe. „Wir stehen zu Recht da oben, das haben wir heute gezeigt.“

Nicht einverstanden war die 48-Jährigen mit der Abwehr Leistung ihres Ensembles. „27 Gegentore sind mir zu viel, das wissen die Mädels. Ich weiß, das ist Jammern auf hohem Niveau.“ Angesprochen auf die Aussichten ihres Teams auf das erneute Ticket nach Europa machte Heike Ahlgrimm schmunzelnd eine einfache Rechnung auf. „Es sind jetzt noch acht Spiele, wenn wir die gewinnen, bleiben wir auf Platz zwei.“

Mart Aalderink, der in Bad Wildungen Ende Januar Tessa Bremmer auf der Trainerposition abgelöst hatte, blickte bei seiner Analyse zunächst auf die Flames. „Bensheim hat eine sehr gute, eingespielte Mannschaft. Für mich waren sie schon vor der Saison ein Top-Vier-Team“, sagte der Vipers-Coach. Seine Mannschaft habe zu viele einfache Tore bekommen. Zudem sei es nicht gelungen, das Tempospiel des Gegners zu unterbinden.

Nach der sechsten Niederlage in Folge ist die Situation für Bad Wildungen im Abstiegskampf weiter angespannt. „Eine Chance hat man immer, wir müssen hart weiterarbeiten“, so Aalderink. Vor allem in den Duellen gegen die direkte Konkurrenz im Tabellenkeller müsse gepunktet werden. Zuversichtlich stimmte ihn die Angriffsleistung seines Teams in Bensheim. eh

Bad Wildungen verkürzte mit drei Treffern in Folge zunächst auf 8:6 (11.) und kam durch Huhnstock auf 9:8 heran (13.). Mit einem energischen Zwischenspurt erhöhten die Bergsträßerinnen wieder auf 16:10 (20.) und bauten ihren Vorsprung durch Tore von Kim Naidzinavicius, die erneut ins leere Tor traf, sowie Alicia Soffel und Ndidi Agwunedu auf 19:10 aus.

Die HSG Bad Wildungen versuchte vor allem über Anika Hampel, das Tempo hochzuhalten, leistete sich dabei in der Offensive jedoch eine Reihe von Ballverlusten, die es den Flames ermöglichten, die Gegenangriffe schnell vorzutragen und leichte Tore zu verbuchen. Die Vipers-Torhüterinnen Manuela Brütsch (zu Zweitliga-Zeiten für Bensheim/Auerbach aktiv) und Larissa Schutrups waren chancenlos gegen die vielen freien Abschlüsse. Für das Duo war nach 60 Minuten lediglich eine Fangquote von 14 Prozent notiert.

Verhältnisse auf dem Handball-Feld frühzeitig geklärt

Mit einem Turbo-Start in die zweite Halbzeit machten die Flames frühzeitig den Deckel drauf auf die ungleiche Auseinandersetzung. Innerhalb von sieben Minuten stellte der Ligazweite mit einem fulminanten 8:1-Lauf vom 21:14-Pausenstand auf 29:15 (37.). Sarah Dekker (3), Lucie Kretzschmar (2), Ndidi Agwunedu, Jill Kooij und Lisa Friedberger per verwandeltem Siebenmeter sorgten für den deutlich zweistelligen Vorsprung.

Nachdem die Verhältnisse auf dem Feld geklärt waren, setzte Heike Ahlgrimm die bereits in den Schlussminuten des ersten Durchgangs angeworfene Rotationsmaschine wieder in Gang. Während das Wechselspiel von Lucie Kretzschmar und Alicia Soffel auf der halblinken Rückraumposition quasi Standard ist, kam Lilli Holste nach längerer Zeit wieder auf reichlich Einsatzminuten auf halbrechts – und das mit Erfolg: Die Linkshänderin, die den Club nach dieser Spielzeit bekanntlich verlässt, steuerte drei Treffer bei. Mia Ziercke löste auf Linksaußen Ndidi Agwunedu ab und netzte zweimal ein. Den Job auf der Spielmacherposition teilten sich Lisa Friedberger und Kim Naidzinavicius.

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Die personellen Wechselspiele änderten nichts an der Dominanz der Flames. Dafür, dass ihr Team zum ersten Mal in dieser Saison die 40-Tore-Marke übersprang, sorgte Alicia Soffel mit ihrem Treffer zum 40:24 in der 56. Minute. Die drei letzten Tore in dieser Partie für die HSG Bensheim/Auerbach erzielten Lilli Holste (2) und Mia Ziercke. eh

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