Flames-Privilegien im Pokal und Europa

Bensheim. Die kurzzeitigen Irritationen sind beseitigt, die Europäische Handballföderation (EHF) hat die Setzliste für die European League der Frauen korrigiert: Die HSG Bensheim/Auerbach ist als deutscher Vize-Meister als eines von vier Teams direkt für die Gruppenphase des Wettbewerbs qualifiziert. In einer ersten Version der Setzliste hatte die EHF diesen den Flames zustehenden Platz in der Gruppenphase fälschlicherweise zunächst Pokalsieger TuS Metzingen zugewiesen. „Das war ein Kommunikationsproblem, es hat sich alles aufgeklärt“, kommentiert Heike Ahlgrimm gelassen die vorübergehende Verwirrung.

Die EHF schreibt dazu auf ihrer Webseite: „Aufgrund einer Fehlinformation an den Europäischen Handballverband bezüglich der Reihenfolge der Meldung der deutschen Mannschaften für die European League Women 2024/25, musste die Setzung der deutschen Teams untereinander getauscht werden.“

Insgesamt haben 37 Clubs für die European League gemeldet. Aus der Bundesliga sind die Flames, der Thüringer HC, Borussia Dortmund, TuS Metzingen und die HSG Blomberg-Lippe dabei. Blomberg muss in der ersten Qualifikationsrunde im Oktober antreten. Der THC, die Borussia und Metzingen steigen in der zweiten Qualifikationsrunde im November ein. Für die HSG Bensheim/Auerbach beginnt die europäische Saison ebenso wie für Ikast Handbold (Dänemark), Les Neptunes Nantes (Frankreich) und HC Dunarea Braila (Rumänien) dagegen erst im Januar. Damit befinden sich die Flames in einem illustren Kreis: Ikast gewann den Wettbewerb 2023, Nantes und Braila erreichten in der Vorsaison das Final Four in Graz und schlossen das Finalturnier auf den Rängen zwei (Nantes) und vier (Braila) ab. „Wir sind stolz darauf und haben uns das verdient“, blickt Heike Ahlgrimm auf diese Konstellation.

Die drei bestplatzierten Mannschaften der Bundesliga-Spielzeit 2023/24

Bei ihrer europäischen Premiere im vergangenen Jahr setzten sich die Bensheimerinnen in der zweiten Qualifikationsrunde gegen den Bundesliga-Konkurrenten VfL Oldenburg durch. Duelle von Vereinen aus dem gleichen nationalen Verband sind in der Gruppenphase allerdings nicht vorgesehen. „Das bleibt uns diesmal zum Glück erspart.“

Erspart bleibt den Flames zum zweiten Mal in Folge die erste Runde im DHB-Pokal. Die drei bestplatzierten Mannschaften der Bundesliga-Spielzeit 2023/24 – HB Ludwigsburg (vormals SG BBM Bietigheim), Flames, THC – sowie Pokalsieger Metzingen greifen erst im Achtelfinale ein. Die erste Pokalrunde wird am 1. September, eine Woche vor dem Start der Bundesliga-Saison, ausgetragen. Auch dieser „Sonderstatus“ kommt Heike Ahlgrimm nicht ungelegen. „Wir haben eine Woche länger Zeit bis zum ersten Pflichtspiel.“

Aktuell befindet sich der Vize-Meister in der ersten Phase der Vorbereitung. In dieser Woche sind die Neuzugänge Edita Nukovic, Mathilda Ehlert und Marlene Wagner ins Training eingestiegen. Amelie Berger ist derzeit im Trainingslager mit der deutschen Nationalmannschaft zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Paris, wird aber in der nächsten Woche drei Tage in Bensheim sein. Sarah Dekker absolviert nach ihrer Verletzung ihr Reha-Programm und soll laut Ahlgrimm eventuell schon im Trainingslager in Bad Blankenburg (12. bis 16. August) das Mannschaftstraining aufnehmen.

Der Schwerpunkt des Übungsprogramms liegt nach wie vor auf Ausdauer, Kraft und Athletik. „Aber wir nehmen auch immer wieder den Ball dazu.“ In den vergangenen Tagen fanden zudem zwei Team-Events statt: Die Spielerinnen waren bei einer Schnitzeljagd unterwegs und spielten eine Runde Padel-Tennis. „Das hat sehr großen Spaß gemacht“, so die 49-jährige Trainerin. Nach der vorübergehenden Schließung der Weststadthalle wegen Sanierungsarbeiten findet das Hallen-Training in der Sporthalle der TSV Auerbach am Weiherhausstadion statt. „Wir können zu unseren Wunschzeiten trainieren, dafür sind wir der TSV sehr dankbar.“ In der nächsten Woche steht am Samstag (20.) der erste Praxistest beim Drittligisten HSG St. Leon/Reilingen an.