Handball

Die Flames gehen „entspannt“ ins Europapokalspiel

Das erste Heimspiel der Gruppenphase findet heute in Elsenfeld gegen CS Gloria aus Rumänien statt. Sarah van Gulik ist glücklicherweise nicht schwer verletzt.

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Klaus Rettig
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Sarah van Gulik verletzte sich in der Schlussphase des Metzingen-Spiels, sie soll aber heute im Europapokal wieder einsatzfähig sein. © Andrea Müller

Bensheim. Für die Bundesliga-Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach steht die nächste Premiere in einer ungewöhnlichen Saison an: das erste Heimspiel in der Gruppenphase der European League gegen CS Gloria aus dem rumänischen Bistrita Nasaud. Zu den ungewöhnlichen Umständen gehört, dass die Partie nicht in der Weststadthalle stattfinden kann, weil die nicht den Ansprüchen des europäischen Verbandes EHF genügt. Anwurf ist am heutigen Samstag um 16 Uhr in der Untermainhalle in Elsenfeld bei Aschaffenburg.

Bei den ersten Europapokal-Auftritten der Flames fehlte ja noch der internationale Charakter, als sie sich in zwei Qualifikationsspielen gegen den Bundesliga-Rivalen Oldenburg durchsetzten. Im ersten Gruppenspiel gab es dann am vergangenen Sonntag eine 27:39-Niederlage, die insofern nicht sonderlich wehtat, weil der Gegner kein geringerer war als der Top-Favorit Nantes. Als Mutmacher können die Bensheimerinnen unter anderem die 27 erzielten Tore mitnehmen – mehr als die beiden weiteren Gruppengegner im direkten Aufeinandertreffen, das CS Gloria mit 26:23 gegen MKS Lublin für sich entschied.

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Im Videostudium hat Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm beim heutigen Gegner aus Rumänien eine temporeiche Spielweise ausgemacht. Als Akteurinnen, auf die es zu achten gilt, nennt sie neben einer starken Torhüterin die Linkshänderin Seynabou Mbengue Rodriguez, die gegen Lublin die meisten Tore erzielte (8), und auf Rückraum Mitte Cristina Laslo.

Als Marschroute für das Heimspiel gibt Ahlgrimm ganz klar aus: „Wir gehen da rein, um zu gewinnen.“ Dann schränkt sie aber ein: „Wir werden sehen, wo die Reise hingeht.“ Viel wird davon abhängen, wer die besseren Kraftreserven hat. Da musste ihr Team am Donnerstagabend einiges investieren, um TuS Metzingen 26:25 niederzuringen. „Das hat denen richtig wehgetan“, sagt die Flames-Trainerin im Hinblick auf den Topclub aus Baden-Württemberg. TuS-Trainer Werner Bösch dazu bei der Pressekonferenz: „Wir waren heute zu schlecht, um Bensheim zu ärgern oder zu schlagen.“

CS Gloria war in dieser Woche übrigens auch in der heimischen Liga bereits am Mittwoch im Einsatz und reiste dann bereits am Donnerstag für die heutige Partie an den Main.

Isabell Hurst wird voraussichtlich 14 Tage ausfallen 

Im Metzingen-Spiel gab es rund zehn Minuten vor dem Ende eine Schreck-Sekunde, als Sarah van Gulik bei einer Angriffsaktion zu Boden ging, mit Schmerzen liegenblieb und dann vom Feld geführt wurde. Heike Ahlgrimm konnte gestern aber Entwarnung geben. Die Rückraumspielerin hatte Probleme mit der Schulter, die gestern noch einmal untersucht werden sollte, aber: „Sarah kann am Samstag spielen.“

Anders sieht es bei Isabell Hurst aus, die sich kurzfristig krankgemeldet hatte und voraussichtlich 14 Tage ausfallen wird. Da Dionne Visser ohnehin verletzt ist (und wieder einmal als Co-Kommentatorin im Livestream fungierte), stand mit Sophia Ewald nur noch eine etatmäßige Kreisläuferin zur Verfügung. Die 18-Jährige ist die Jüngste im HSG-Bundesligakader 2023/24 und soll langsam an höhere Aufgaben herangeführt werden. „Als dritte Kreisläuferin soll sie noch lernen“, so Ahlgrimm. Entsprechend wurde sie in diesem wichtigen Spiel nicht in der Startformation aufs Feld geschickt.

Stattdessen übernahm Lisa Friedberger nicht zum ersten Mal die Rolle am Kreis und das tat sie mit Bravour. Allerdings fehlte sie dadurch im Rückraum, wo die Aufgaben neu verteilt werden mussten und die Belastungen entsprechend höher waren. Erst Mitte der zweiten Hälfte kam Ewald rein. Immerhin erzielte sie ihren einzigen Treffer zum vorentscheidenden 26:24 rund 90 Sekunden vor dem Ende.

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Ahlgrimm geht davon aus, dass Friedberger heute wieder als Kreisläuferin beginnt. Grundsätzlich wird die Trainerin ihre Personalentscheidungen vom Spielverlauf und den damit verbundenen Belastungen abhängig machen. Sie weist darauf hin, dass sie mit Linksaußen Ndidi Agwunedu noch eine weitere Spielerin hat, die am Kreis spielen kann, und das beispielsweise schon tat, wenn diese Position kurzfristig doppelt besetzt wurde.

Und so schön es ist, erstmals im Europapokal zu spielen und wertvolle Erfahrung zu sammeln: „Das ist ein Zubrot und wir gehen es ganz entspannt an. Wichtiger ist für uns die Liga.“ Und da steht für den Tabellendritten (18:4 Punkte) am Mittwoch die nächste schwere Aufgabe beim Verfolger BVB Dortmund (5./14:6 Punkte) auf dem Programm.

Redaktion

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