Handball-Bundesliga

Für die Flames-Handballerinnen beginnt der Play-off-Endspurt

Den Flames fehlen noch zwei Siege zum sicheren Erreichen der Play-off-Runde; ein solcher Sieg ist am Samstag gegen Zwickau Pflicht. Das „1-Euor-Spiel“ verspricht eine volle Halle.

Von 
Eric Horn
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Bensheim. Nach der Länderspielpause geht die Hauptrunde der Handball-Bundesliga der Frauen in die finale Phase. Vier Spieltage sind vor dem Start der Play-off-Runde noch zu absolvieren. Das Quartett an der Spitze der Liga - HB Ludwigsburg, Borussia Dortmund, Thüringer HC, HSG Blomberg-Lippe - hat das Ticket für die Meisterrunde bereits gelöst. TuS Metzingen (5./20:16 Punkte), HSG Bensheim/Auerbach (6./18:18) und VfL Oldenburg (7./17:19) dürfte der Vorsprung auf den ersten Nicht-Play-off-Rang (Sport-Union-Neckarsulm, 9., 12:24) wohl ausreichen, um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren.

Um den achten und letzten Platz für die Play-offs streiten sich neben Neckarsulm noch Frisch Auf Göppingen (8./13:23), der Buxtehuder SV (10./12:24) und der BSV Sachsen Zwickau (11./9:25). Das punktlose Schlusslicht Bayer Leverkusen, seit der Gründung der Bundesliga im Oberhaus dabei, kann sich schon seit Wochen auf die Play-downs konzentrieren.

Der BSV Sachsen Zwickau, der eine Begegnung weniger bestritten hat als die Konkurrenz, ist am Samstag (15.) Gegner der Flames. Die Partie in der Weststadthalle, die unter der Überschrift „1-Euro-Spiel“ steht, beginnt um 18 Uhr. „Wir brauchen noch zwei Siege, um ums ganz sicher für die Play-offs zu qualifizieren“, blickt Heike Ahlgrimm auf die Ausgangslage. Ziel sei es zunächst, das Heimspiel gegen Zwickau zu gewinnen. „Danach sehen wir weiter“, so die Flames-Trainerin.

Die HSG-Trainingsgruppe war zu Anfang dieser Woche überschaubar. Die Nationalspielerinnen Nina Engel, Isabell Hurst und Lucie Kretzschmar (Beach), die in der Vorwoche mit den DHB-Teams unterwegs waren, hatten noch freie Tage; Ndidi Agwunedu, Matilda Ehlert und Alicia Soffel fehlten verletzungsbedingt. „Wir waren eine sehr kleine Truppe.“

Mit dem kompletten Kader "gut trainieren"

Mit dem Ensemble von Coach Norman Rentsch erwartet die Bensheimerinnen eine Herausforderung. Der BSV liebäugelt nach Jahren des Abstiegskampfes in dieser Saison mit dem Einzug in die Meisterrunde. Dieses Ziel ist aktuell einige Punkte entfernt. „Zwickau steht mit dem Rücken zur Wand, solche Mannschaften sind immer gefährlich“, sagt Ahlgrimm. Im Februar verpflichtete der Ballsportverein die französische Rückraumspielerin Déborah Kpodar vom ungarischen Erstligisten Dunaújvárosi Kohász KA. Die Länderspielpause dürfte der Vorletzte dafür genutzt haben, um mit dem kompletten Kader „gut zu trainieren“, vermutet die HSG-Coachin.

Taktisch verfügt Sachsen Zwickau über ein breites Spektrum. „Sie probieren viel aus.“ Im BSV-Werkzeugkasten befinden sich verschiedene Abwehr- und Angriffsvarianten. In der Deckung wechseln die Sachsen zwischen einer 6-0-, 5-1- und einer 3-3-Formation. In der Offensive wird phasenweise mit zwei Kreisspielerinnen oder sieben Feldspielerinnen agiert. Eine Palette an Möglichkeiten, die Heike Ahlgrimm entspannt betrachtet. „Wir sind Favorit und schauen zuerst auf uns.“

Ligaspiel der Flames gegen den BSV Sachsen Zwickau am Samstag

Angesichts des reduzierten Eintrittspreises rechnet die 49-Jährige mit einer ausverkauften Weststadthalle. Ein zusätzlicher Ansporn, das Match siegreich zu gestalten. „Wir haben eine Verantwortung gegenüber unseren Fans und wollen am Samstag eine gute Leistung zeigen.“ Das Hinspiel in Zwickau kurz vor Weihnachten wurde nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit zu einer deutlichen Angelegenheit für die Flames: Der Vizemeister setzte sich vor über 3000 Zuschauern in der Stadthalle Zwickau mit 39:29 durch.

Das Ligaspiel der Flames gegen den BSV Sachsen Zwickau am Samstag (15.) steht unter der Überschrift „1-Euro-Spiel“. Das bedeutet: Eintrittskarten sind an der Abendkasse für 1 Euro zu erhalten. Einzige Voraussetzung für den Erwerb des 1-Euro-Tickets ist es, dass die Besucher in einem roten Oberteil in der Weststadthalle erscheinen.

Dazu heißt es in einer Pressemitteilung der Flames: „Die Zuschauer müssen ein rotes Oberteil tragen. Ob dies ein Trikot, T-Shirt, Pulli oder anderes Oberteil ist – ganz egal – Hauptsache rot!“

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Ermöglicht wird der „besondere Eventspieltag, dank der Unterstützung unserer Partner“, schreiben die Flames weiter. Zum Hintergrund der Aktion erklärt Flames-Geschäftsführer Michael Geil: „Mit dem 1-Euro-Spiel setzen wir nicht nur ein sportliches Highlight, sondern auch ein starkes Zeichen für Gemeinschaft und soziale Verantwortung. Handball ist ein Sport, der Menschen verbindet – unabhängig von Alter, Herkunft oder finanziellen Möglichkeiten.“

Federführend organisiert wird die Veranstaltung von Romina Heßler. Die Flames-Geschäftsstellenleiterin rechnet mit einer vollbesetzten Weststadthalle. „Die Nachfrage nach den Tickets war von Anfang an groß.“ Die Aktion sei ein Zeichen der Wertschätzung für die treuen Fans der HSG und gleichzeitig eine Möglichkeit, Menschen in die Halle zu holen, die sich sonst vielleicht kein Ticket leisten könnten. „Wir möchten zeigen, dass Handball ein Sport für alle ist und dass wir als Verein soziale Verantwortung übernehmen.“

Die „Kleiderordnung“ dürfte für rote Zuschauerränge sorgen. Dazu Romina Heßler: „Die rote Wand soll symbolisieren, dass wir eine Einheit sind, auf dem Spielfeld genauso wie in der Gesellschaft. Niemand soll sich ausgeschlossen fühlen, sondern sich als Teil von etwas Großem erleben.“

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