Bensheim. Heute Abend steht in der Handball-Bundesliga der Frauen die Spitzenbegegnung an: Der Tabellenführer empfängt den Zweiten des Klassements – mehr Topspiel geht nicht. Dass Titelfavorit SG BBM Bietigheim (32:2 Punkte) als Primus bei dieser Partie aus dem obersten Liga-Regal mitmischt, war zu erwarten. Überraschend ist dagegen, dass die HSG Bensheim/Auerbach (30:6) am 19. Spieltag der zweite Protagonist ist. „Wir haben uns dieses Topspiel mit einer bislang überragenden Runde verdient“, blickt Heike Ahlgrimm auf das Match, das um 19 Uhr in der Sporthalle am Viadukt in Bietigheim-Bissingen beginnt.
Die Bensheimerinnen gehen die Angelegenheit ziemlich entspannt an. „Wir haben nichts zu verlieren und werden das Spiel genießen“, sagt die Flames-Trainerin. In der Rangliste liegen die beiden Mannschaften nur zwei Pluspunkte auseinander – was Etat und Strukturen angeht, klafft eine größere Lücke zwischen den Clubs. „Da liegen Welten dazwischen.“ Während die Flames-Spielerinnen, auch am heutigen Spieltag, „neben“ dem Handballsport arbeiten, sind die SG-Akteurinnen Profis. „Bietigheim hat ganze andere Möglichkeiten.“
Der ursprünglich für den vergangenen Samstag terminierte Vergleich musste verlegt werden, weil die SG BBM am Sonntag in der Champions League am Start war. Dabei setzte sich der Deutsche Meister gegen den dänischen Vertreter Ikast Handbold durch und qualifizierte sich erstmals für das Viertelfinale des wichtigsten europäischen Vereinswettbewerbes. „Bietigheim hat natürlich Selbstvertrauen und ist gegen uns klarer Favorit. Aber man kann sie ärgern.“
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Dieses „Ärgern“ gelang Bensheim/Auerbach etwa beim sensationellen 29:29 in der Hinserie. Auch der Thüringer HC knöpfte Bietigheim in der Liga einen Punkt ab. Und TuS Metzingen gewann sogar das Pokalfinale gegen das Ensemble des dänischen Coaches Jacob Vestergaard.
Was braucht es, um die SG BBM heute erneut ärgern zu können? „Wir müssen eine mega-geile Abwehr spielen“, erklärt Heike Ahlgrimm. Zudem müsse man das Tempospiel der Gastgeberinnen unterbinden, um leichte Gegentore zu vermeiden. „Wir brauchen eine erstklassige Rückzugbewegung, müssen sie ins Sechs-gegen-Sechs zwingen und uns auf unsere Stärken besinnen.“
Nach mehrwöchiger krankheitsbedingter Pause kehrt Isabell Hurst wie angekündigt heute in den Flames-Kader zurück, so dass die HSG die Fahrt nach Baden-Württemberg mit drei Kreisspielerinnen – Hurst, Jill Kooij, Dionne Visser – antritt. Nicht zum Aufgebot zählt die ebenfalls genesene Sophia Ewald (nach Handbruch), die vierte Kreisspielerin. Amelie Berger fehlt wegen ihres Kreuzbandrisses.
In dieser Partie trifft die HSG Bensheim/Auerbach übrigens das letzte Mal auf die SG BBM Bietigheim: Das SG-Frauen-Team wechselt, auch aufgrund des Professionalisierungskonzeptes der HBF (Handball Bundesliga Frauen), mit seiner Bundesliga-Lizenz zur nächsten Saison zu Handball Ludwigsburg. Seine Heimspiele wird der Frauen-Bundesligist dann unter dem Namen HB Ludwigsburg in der MHP-Arena in Ludwigsburg austragen. eh
Torhüterin Tabea Coors kehrt zurück nach Mainz
Einen Abgang auf der Torhüterposition haben die Flames der HSG Bensheim/Auerbach zu verzeichnen. Die 20-jährige Tabea Coors, die in dieser Saison die Junior Flames verstärkte und zusätzlich als dritte Torhüterin zum Bundesligateam gehört, sucht eine neue Herausforderung in der 2. Liga und kehrt auf eigenen Wunsch zur neuen Saison zum 1. FSV Mainz 05 zurück.
Ihre sportliche Laufbahn begann Tabea Coors bei der TuS Griesheim (2009-16) und spielte danach drei Jahre bei der HSG Weiterstadt in der Jugend. Von 2019 bis 2022 war sie im A-Jugendbundesliga Team der HSG Bensheim/Auerbach im Einsatz und hatte parallel ein Erwachsenenspielrecht beim 1. FSV Mainz 05, bevor sie zur Saison 2023/24 an die Bergstraße wechselte. Nun kehrt sie nach Mainz zurück und gehört zum Zweitligakader von Trainerin Ilka Fickinger, der früheren Co-Trainerin der HSG.
Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm hat Verständnis für den Wechselwunsch ihrer Torfrau: „Ich möchte mich bei Tabea bedanken, dass sie den Junior-Flames und uns auch in der Bundesliga geholfen hat. Wir brauchen einen dritten Torwart, das ist ganz wichtig. Wir haben es ja dieses Jahr gemerkt, als Helen verletzt war, dass es gut war, eine dritte Torfrau zu haben. Tabea hat jetzt die Chance, in der 2. Liga zu spielen und nach Mainz zurückzugehen, wo sie schon war und sie alles kennt. Von daher kann man ihre Entscheidung verstehen.“
„Ich konnte diese Saison durch das Training mit der Bundesligamannschaft viel lernen und habe wichtige Erfahrungen gemacht. Nach mehreren Jahren in der 3. Liga ist es für mich nun der nächste Schritt in meiner Entwicklung, in der 2. Liga Verantwortung zu übernehmen“, begründet Tabea Coors ihren Wechsel zurück nach Mainz. red
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