Bensheim. Drei Spiele, drei Siege. Die HSG Bensheim/Auerbach hat ihren Lauf in der Handball-Bundesliga der Frauen mit dem 27:23 (15:11)-Heimsieg gegen Schlusslicht Sportunion Neckarsulm fortgesetzt. Dabei zeigten die Flames vor 937 Zuschauern eine über weite Strecken souveräne Vorstellung, Mitte der zweiten Halbzeit ließen angesichts eines Sieben-Tore-Vorsprungs (24:17/45.) etwas die Konzentration und die Konsequenz nach, der Gast kam bis auf drei Tore heran, wurde aber routiniert auf Distanz gehalten.
Die von Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm prognostizierte aggressive SUN-Abwehr zeigte sich darin, dass alle sechs Spielerinnen bis an die Neun-Meter-Linie herausrückten, um die Gegnerinnen vom Tor fernzuhalten. Bensheim war darauf aber sehr gut vorbereitet, die Angreiferinnen trafen aus dem Rückraum oder stießen immer wieder in die durch den größeren Abstand zwischen den Spielerinnen auftretenden Lücken und kamen zum Abschluss.
Im Pokal-Viertelfinale zum Thüringer HC
„Nicht Bietigheim.“ Das war die erste Reaktion von Heike Ahlgrimm, Trainerin der Bundesliga-Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach, nach der Auslosung der Paarungen für das Pokal-Viertelfinale am Freitagabend. Für ihr Team geht es am 1. November (Mittwoch) zum Thüringer HC.
„Wir müssen nach Thüringen, das hätte auch einfacher ausgehen können“, sagte Ahlgrimm zu der Hürde beim Vizemeister des Vorjahres. Aber: „Ich kann mir vorstellen, dass die nicht gern gegen uns spielen wollen. Sie tun sich oft schwer gegen uns.“
Immerhin haben die Flames am zweiten Spieltag der noch jungen Saison den ThHC in der Weststadthalle mit 30:29 niedergerungen. Die HSG-Trainerin hatte schon mehrmals betont, „dass wir in diesem Jahr eine starke Mannschaft haben“.
Die weiteren Viertelfinals lauten VfL Oldenburg – Bayer Leverkusen, SG BBM Bietigheim – HSG Bad Wildungen Vipers und HSV Solingen-Gräfrath – TuS Metzingen.
Die Sieger erreichen das Final-Four-Turnier am 9. und 10. März in Stuttgart. Das ist das erklärte Ziel der HSG Bensheim/Auerbach, nachdem sie in diesem Jahr mit dem Einzug ins Endspiel bei diesem Finalturnier einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte gefeiert hatte.
Die Viertelfinal-Auslosung fand statt in der Halbzeit-Pause des Bundesliga-Spitzenspiels Thüringer HC gegen SG BBM Bietigheim (29:33; 17:20). kr
Trotz einiger Fehlwürfe holten die Gastgeberinnen früh einen kleinen Vorsprung heraus – auch, weil Neckarsulm sich zu viele technische Fehler und ungenaue Torabschlüsse erlaubte. Dazu trug auch die kompakt agierende HSG-Abwehr bei, die in einem dichten 6:0 kaum Lücken zuließ und zudem mit immer wieder an verschiedenen Positionen herausrückenden Spielerinnen Nadelstiche setzte.
Durch einen geschenkten Gegenstoß stellte die SUN zum 15:11-Pausenstand, verkürzte nach knapp 32 Minuten auf 15:12 – doch dann waren wieder die Flames an der Reihe. Schnell zogen sie auf 21:14 davon (37.), bis in besagter 45. Minute der Bruch ins Spiel kam. „Früher hätten wir so ein Spiel noch verloren“, sprach Sarah van Gulik nach Spielende sicher einigen Fans aus der Seele. Die Nervenstärke drückt sich in einer geringen Fehlerquote aus (auch das war noch gar nicht so lange her anders).
Exemplarisch dafür sind zwei Torerfolge, als bei angezeigtem „Zeitspiel“ nur noch ein Abspiel möglich war. Kim Naidzinavicius bediente Kempa Lucie Kretzschmar zum 22:16. Und noch einmal Kretzschmar: Nachdem sie zuvor noch leichtfertig vergeben hatte, stieg sie nach dem Freiwurf-Anspiel in ihrer unnachahmlichen Art hoch zum wichtigen, weil vorentscheidenden 26:22.
„Wir haben 6:0 Punkte, sind froh und zufrieden, den Rest müssen wir besprechen“, sagte Heike Ahlgrimm nach dem Spiel. Mit dem „Rest“ meinte sie einige Dinge, die ihr trotz des Sieges missfielen, und mit denen es „gegen einen anderen Gegner schwer werden kann, zu gewinnen“. Als Kritikpunkte nannte die Trainerin die in ihren Augen fehlende Leichtigkeit, zu wenig einfache Tore und auch das bisweilen vermisste Tempo im Spiel.
Neckarsulms Trainer Thomas Zeitz sprach zunächst die für ihn ungewohnte Perspektive an: „Wenn ich hier in der Halle bin, sitze ich normalerweise dort oben in der Ecke.“ Der Lebensgefährte von Flames-Spielerin Sarah van Gulik ist oft als Zuschauer in der Weststadthalle. Mit dem Auftritt seiner schwach in die Saison gestarteten Mannschaft war er „super zufrieden. Die Einstellung hat gestimmt, nur im Angriff hat der Mut gefehlt.“ kr
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