Handball - Trainerin Ahlgrimm will nach dem 29:43 in Bietigheim „die positiven Dinge mitnehmen“

Flames halten auch mit Rumpfkader lange mit

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Eric Horn
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HSG-Kreisläuferin Dionne Visser (am Ball) setzte sich in Bietigheim immer wieder gut in Szene; hier gibt sie unter anderem der Ex-Flames-Spielerin Kim Naidzinavicius (links) das Nachsehen. © Müller

Bensheim/Bietigheim. Das hat in der Frauenhandball-Bundesliga in dieser Saison noch keine Mannschaft geschafft: 18 Tore gegen die SG BBM Bietigheim nach 30 Minuten beziehungsweise 29 Tore nach 60 Minuten zu erzielen. Der HSG Bensheim/Auerbach ist das am Mittwochabend in Bietigheim in der Halle am Viadukt gelungen. Vor 340 Zuschauern lieferten die Flames dem verlustpunktfreien Primus lange Zeit einen überraschend offenen und unterhaltsamen Schlagabtausch. Beim Abpfiff waren die übermächtigen Bietigheimerinnen erwartungsgemäß vorne: 43:29 (22:18). Für die SG BBM war es wettbewerbsübergreifend der 36. Pflichtspielsieg in Serie.

Trotz der deutlichen Niederlage war Heike Ahlgrimm durchaus zufrieden mit dem Auftritt ihres Teams. „Wir nehmen die positiven Dinge mit“, sagte die Flames-Trainerin. Dazu zählte etwa der komplette erste Abschnitt. „Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt.“ Nach einem Kempa-Trick ging die HSG mit 1:0 in Führung. In der Folge fanden die Gäste von der Bergstraße im Angriff immer wieder kreative Lösungen. „Wir waren mutig, haben viele richtige Entscheidungen getroffen und uns von allen Positionen etwas zugetraut“, fasste Ahlgrimm zusammen. Lisa Friedberger (10/6) und Ines Ivancok (9) waren die besten Werferinnen für Bensheim. Hervorzuheben war zudem die Offensivleistung von Dionne Visser, die am Kreis unermüdlich ackerte, viele Siebenmeter zog und selbst vier Treffer beisteuerte. „Dio hat das sehr gut gemacht“, lobte Heike Ahlgrimm die Kreisspielerin.

Der Außenseiter aus Bensheim erwischte den besseren Start, lag in der Anfangsphase zeitweise mit bis zu vier Toren (5:1, 6:2) vorne. Bietigheim kam in der zwölften Minute zum 8:8. Anschließend ging es bis zur Pause annähernd im Gleichschritt weiter. Erst in den Schlussminuten des Durchgangs setzten sich die Gastgeberinnen ab und gingen mit einem 22:18-Vorsprung in die Kabine. Die 18 Gegentreffer in Hälfte eins für seine Startruppe nervten SG-Coach Markus Gaugisch. „Bensheim spielt gegen uns immer gut und hat auch diesmal Vollgas gegeben. Aber 18 Gegentore sind für uns einfach viel zu viel.“

Zehn schwache Minuten

Nach dem Seitenwechsel hielten die Flames zunächst den Kontakt (21:24, 23:26), ehe Bietigheim eine doppelte Überzahl nutzte, um auf 28:23 zu stellen (40.). „Bis zu diesem Zeitpunkt haben wir gut mitgehalten, waren auf drei Tore dran, aber dann hatten wir einen Bruch im Spiel und zehn schwache Minuten“, meinte Ahlgrimm zu dieser Sequenz. Mit einem 6:0-Lauf zog Bietigheim auf 34:24 davon (47.) - das temporeiche Match war gelaufen.

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Die HSG-Trainerin entschied sich daraufhin, den besonders belasteten Spielerinnen ihres ausgedünnten Kaders mit Blick auf das „wichtigere Heimspiel“ am morgigen Samstag gegen den VfL Oldenburg Auszeiten zu geben und wechselte durch. Die personellen Möglichkeiten waren aufgrund von sechs verletzungsbedingten Ausfällen (Isabell Hurst, Elisa Stuttfeld, Helen van Beurden, Sarah Dekker sowie die Langzeitverletzten Leonie Kockel und Alicia Soffel) allerdings überschaubar. Die 43 Treffer für Bietigheim missfielen Heike Ahlgrimm zwar, lange aufhalten wollte sie sich mit dem Thema jedoch nicht. „Natürlich geht das besser, aber wir müssen auch sehen, gegen wen wir die Tore bekommen haben.“ Zumal sich in der Schlussviertelstunde der Kräfteverschleiß bei den dezimierten Flames bemerkbar machte.

Morgen soll ein Heimsieg her

Der VfL Oldenburg (11./9:17 Punkte),der am Samstag (18 Uhr) Gegner der HSG (9./11:17) in der Bensheimer Weststadthalle sein wird, war am Mittwochabend ebenfalls im Einsatz und unterlag mit 27:31 bei der HSG Bad Wildungen. „Gegen Oldenburg müssen wir gewinnen“, so Heike Ahlgrimm.

Auffällig bei der Equipe aus dem Norden der Republik ist das 7:6-Angriffsspiel, bei dem die Torhüterin durch eine zusätzliche Feldspielerin ersetzt wird. „Oldenburg ist die einzige Mannschaft in der Liga, die das konsequent anwendet. Das machen sie richtig gut, haben viele Lösungen. Darauf werden wir uns vorbereiten,“ so die Flames-Trainerin.

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