Bensheim. Die HSG Bensheim/Auerbach hat das Heimspiel in der Handball-Bundesliga der Frauen gegen den VfL Oldenburg gewonnen: Mit 31:22 (12:15) setzten sich die Flames am Samstagabend vor 401 Zuschauern in der Weststadthalle verdient durch. Nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit steigerte sich das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm im zweiten Abschnitt in allen Bereichen und dominierte den Gegner deutlich.
Beste Werferinnen bei Bensheim/Auerbach waren Lisa Friedberger (7/4), Dionne Visser (6), Christin Kühlborn und Lotta Heider (beide 5). Für Oldenburg erzielten Merle Carstensen und Natacha Buhl jeweils fünf Treffer. Vor dem Anpfiff brachten die Mannschaften mit einer Schweigeminute ihre Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung zum Ausdruck.
Viele Fehler nach gutem Start
Die HSG erwischte einen passablen Einstieg in die Begegnung. Die Führung für die Gäste durch Marie Steffen konterten die Flames mit drei Toren in Folge durch Lotta Heider, Ines Ivancok und Lisa Friedberger zum 3:1 (4.). Bis zum 5:5 (11.) bewegten sich die Teams im Gleichschritt, ehe Bensheim/Auerbach mit einem 3:0-Lauf auf 8:5 stellte (14.).
Anschließend schlichen sich erste Fehler ins Spiel der Gastgeberinnen ein. Der Defensivblock verteidigte nicht mehr konsequent, im Angriff wurden zu viele Gelegenheiten liegengelassen oder überhastet abgeschlossen. Vor allem von den Außenpositionen scheiterten die Flames in dieser Sequenz mehrfach an VfL-Keeperin Julia Renner. Oldenburg nutzte die Schwächephase aus und setzte sich über 8:10 und 9:12 auf 10:14 ab (27.). Hälfte eins endete mit einem der viele Holztreffer (Dionne Visser) und einem 12:15-Pausenrückstand für Bensheim.
Trainerin Ahlgrimm erleichtert: „Wir können Abwehr“
VfL-Coach Niels Bötel war mit dem Vortrag seiner Mannschaft im ersten Abschnitt zufrieden und erachtete die 15:12-Pausenführung als verdient. „Wir waren diese drei Tore besser.“ Dass seine Equipe nach dem Wechsel das Niveau nicht hielt, führte Bötel unter anderem auf die die jüngsten Belastungen zurück Oldenburg war nach einer coronabedingten Auszeit erst vor gut einer Woche in den Spielbetrieb zurückgekehrt und musste innerhalb von acht Tagen drei Auswärtspartien mit weiten Anfahrten bestreiten. „Das ist nicht so einfach.“ Er bestätigte seiner Spielerinnen gekämpft, aber im zweiten Abschnitt den Faden verloren zu haben. Den Sieg für die HSG bezeichnete er als verdient.
Heike Ahlgrimm war froh darüber, dass ihr Team nach durchwachsener Vorstellung in den ersten 30 Minuten im zweiten Durchgang den Schalter umgelegte. „Wir haben gut angefangen und dann Oldenburg mit zehn schlechten Minuten eingeladen“, fasste die Flames-Trainerin die erste Halbzeit zusammen. In der Kabine musste Ahlgrimm „ein bisschen kritisch“ sein mit ihren Spielerinnen. „Wir haben uns vorgenommen, 30 Minuten Vollgas zu geben, das haben wir getan.“ Man habe das umgesetzt, was man sich vorgenommen hatte. Vor allem die Defensivleistung in Hälfte zwei erfreute die 46-Jährige, nachdem die Flames in den beiden Partien zuvor reichlich Gegentreffer kassiert hatten. „Wir haben heute gezeigt, dass wir Abwehr können. “ eh
In den zweiten Durchgang startete die Flames mit einem doppelten Lattenkracher. Zunächst landete der Versuch von Heider an der Querstange, den Rebound bugsierte Visser ebenfalls an die Torumrandung. Knapp fünf Minuten nach diesem unglücklichen Auftakt hatten die Gastgeberinnen das Match gedreht und lagen dank eines 5:0-Laufs mit 17:15 vorne (36.). Die Abschlüsse funktionierten wieder. Kühlborn, Heider und Visser sorgten jeweils mit Doppelpacks dafür, dass der Vorsprung anwuchs. Die Abwehr inklusive Torhüterin Vanessa Fehr steigerte sich enorm und ließ so gut wie nichts mehr zu. Oldenburg fand in der Offensive kaum noch Lösungen, agierte zunehmend fahrig und verbuchte nach dem Seitenwechsel nur noch sieben Treffer.
Lotze steht Fehr nicht nach
Bezeichnend für die einseitigen Kräfteverhältnisse in den zweiten 30 Minuten waren die Oldenburger Siebenmeter. Nach einem verwandelten Strafwurf vor der Pause durch VfL-Topscorerin Kathrin Pichlmeier, der nur ein Feldtor gelang, versagte den Spielerinnen aus dem Norden von der Sieben-Meter-Linie die Nerven vor der nun starken Vanessa Fehr. Nach zwei gehaltenen Siebenmetern räumte Fehr beim nächsten Strafwurf das Feld für Josefine Lotze von den Junior-Flames, die für die verletzte Helen van Beurden im Kader stand. Lotze setzte die Serie fort und hielt bei ihrem ersten Bundesliga-Kurzauftritt den Wurf von Merle Carstensen (53.).
Zu diesem Zeitpunkt war das Duell bereits zugunsten der Flames entschieden. VfL-Coach Niels Bötel hatte bis dahin alle Register gezogen, zwei Auszeiten genommen, seine Offensive neu ausgerichtet. Die 7-gegen-6-Angriffsvariante, eigentlich eine Stärke der Oldenburgerinnen, verpuffte komplett. Die Flames eroberten mehrfach den Ball und kamen zu leichten Toren. Vanessa Fehr und Sarah van Gulik netzten aus der Distanz in den leeren Kasten ein. Bensheim/Auerbach lag nun klar vorne und steuerte über die Wegmarken 26:18 und 29:21 einem ungefährdeten Erfolg entgegen. In der Schlussminute gab es den fünften Siebenmeter für den VfL: Pauline Golla trat an - und scheiterte an Fehr.
Nach einer Länderspielpause bestreitet die HSG Bensheim/Auerbach ihre nächste Ligapartie erst am 12. März in Zwickau.
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